In Sydney ging es zuerst darum, ein Auto zu besorgen, um die künftigen Strecken individuell und ohne grosses Organisieren zu bewältigen. Ausserdem sollte es zum Campen "light" geeignet sein, also drin schlafen, Kaffee kochen mit dem Spritkocher, aber Essen und auf's Klo gehen an Tankstellen oder in Restaurants.

Wir wurden auf einem der Touristenmärkte in einem Parkhaus fündig, wo genau für Leute wie uns gesorgt wurde. Von Reisenden, die das Land verliessen, kauften wir einen Holden, Modell weiss ich nicht mehr, aber er kam einem Plymouth Valiant Station Wagon nahe. Holden baute ja ausschliesslich GM-Autos in Lizenz. Sechs Zylinder, drei Liter Hubraum, drei Gänge, und drei Stahlstangen, um sie durch den Fahrzeugboden hindurch zu schalten (das ursprüngliche Schaltgestänge war wohl mal abgerissen). Ein heftiger Blechschaden vorne am Kühlergrill, der wundersamerweise keine Konsequenzen auf das Funktionieren des Autos hatte. Scheinwerfer, Kühler intakt, Haube schloss. Wohl doch ein amerikanisches Auto, jede Menge überschüssiges Blech zum Verbeulen da. Und etwa 45° Lenkspiel darf ich nicht vergessen. Der TÜV hätte geweint, aber als ich nach dem Bierchen zur Vertragsbesiegelung aus dem Parkhaus auf die Strasse einbog - das erste Mal in meinem Leben im Linksverkehr - weinten eher die anderen Verkehrsteilnehmer.

Es blieb ja Zeit, sich daran zu gewöhnen, so rund 10'000 Kilometer lagen vor mir.

In einigen Tagen, wie lange genau weiss ich nicht mehr, reisten wir nach Cairns, um uns mit einem Bekannten zu treffen. Dabei wurde es immer wärmer, immerhin kreuzt man ja den Wendekreis des Krebses auf dem Weg, also liegt Cairns in den Tropen, wo die Jahreszeit keine gewaltige Rolle spielt. Kalt wurde es uns jedenfalls lange nicht mehr.