Auf dem weiteren Weg nach Westen gelangten wir zunächst in die südlichen Cardamom Hills. Ein schöner Name, der, wie sich leicht erraten lässt, auf den Gewürzanbau zurückzuführen ist. Ausserdem bauten die Engländer in den Bergen immer wieder kleine Dörfer auf, da nach gängiger medizinischer Meinung die Malariamücken ab einer Höhe von etwa 1000 Metern nicht mehr infektiös sind. So wurde auch das Örtchen Kodaikkanal als "malariafreier" Kurort aufgebaut. Wohlgemerkt, malariafrei, nicht mückenfrei. Wir kamen dort in einem schönen alten Guesthouse unter und tranken die einzige Flasche Wein der Reise. Details zu dieser Flasche kann ich heute leider nicht abrufen, aber ich weiss noch, dass es Wein aus indischem Anbau war, dass wir ganz schön lange suchen mussten, und dass der Wein erwartungsgemäss schmeckte, nämlich äusserst abgestanden.

Bei den Cardamom Hills handelt es sich um östliche Ausläufer der Southern Ghats. An der Wasserscheide, bzw. der Staatsgrenze zwischen Tamil Nadu, wo wir uns bisher bewegten, und dem Staat Kerala liegen in bergigen und bewaldeten Regionen einige Nationalparks bzw. Wildreservate. Wir haben das Periyar Tiger Reserve besucht mit dem Ziel, neben Menschen auch mal Tiere zu sehen. Teilweise hat das auch geklappt. Das Reservat liegt hauptsächlich um einen Stausee herum, aber er ist weitläufig genug, dass er naturnah wirkt, und es gibt allerhand zu sehen. Obwohl uns der Tiger dann letztlich doch nicht vor die Linse gelaufen ist.