Hochtour auf den Piz Bernina und den Piz Palü 15.8.-17.8.2009.

Bei der Cabrio-Bahnfahrt und vor allem im abendlichen Jacuzzi vor der Palü-Bernina-Kulisse beeindruckt die Nordwand und der gewaltige Felsenkessel mit seinen vielen Gletschern und Eisabbrüchen gewaltig. Die eigentliche Tour beginnt am Samstagmorgen gegen kurz nach vier. Im Licht der Stirnlampe geht es zunächst bergab auf den Persgletscher in Richtung des Piz Bernina. Jenseits der Querung steigen wir in die Fortezza ein, einen felsigen Grat zwischen dem Pers- und dem Morteratschgletscher, wo uns bald wieder die Sonne lacht. Wir klettern die Fortezza die ganze Länge in der gleichen Fünferseilschaft wie auf dem Gletscher mit gelegentlichen Zwischensicherungen, aber ohne Steigeisen.

Oben an der Fortezza liegen die steilen Eisabbrüche des Morteratschgletschers bereits unter uns, und wir gelangen relativ flach und nur mit wenigen Spalten, die über Schneebrücken gekreuzt werden, zur Marco e Rosa-Hütte. Nach einer kurzen Pause geht es in zwei Seilschaften über einen immer steiler werdenden Gletscher an den Spallagrat, den südlich gelegenen kleinen Bruder des bekannten Biancograts. Mehrfacher Technikwechsel ist angesagt, bis wir die letzten 50 Höhenmeter im festen Fels auf den Gipfel klettern können. Nach einer kurzen Pause auf dem Gipfel geht es zurück zur Marco e Rosa-Hütte zum Ausspannen und Nachtquartier.

Der Sonntag wird im Vergleich ein Urlaubstag, da wir auf der Marco e Rosa-Hütte bereits auf der beträchtlichen Höhe von ca. 3500 m sind. Die Stirnlampen brauchen nicht viel Batteriestrom, bis wir auf dem Bellavistagletscher über die Spalten vom Vortag in den Sonnenaufgang hineinwandern. Wir zweigen aber anstelle zur Fortezza in die Fourcla Bellavista ab, wo wir auf den Gipfelgrat des Palü, der an dieser Stelle Spinasgrat heisst, einschwenken. In leichter Kletterei gelangen wir, von Wolken eingehüllt, auf den Piz Spinas, einen felsigen Vorgipfel des Piz Palü. Mit Steigeisen geht es weiter über nunmehr wieder verschneiten Gletscher bis zum 8 m höheren Westgipfel des Piz Palü. Dort liegt das Sahnestückchen des Tages, der Firngrat zwischen Ost- und Westgipfel, vor uns. Mit der Ankunft auf dem Ostgipfel beginnt für uns der Heimweg über die Ostflanke des Piz Palü und den relativ flachen Persgletscher. Gegen Mittag erreichen wir wieder das Berghaus Diavolezza.

Einen ausführlichen Bericht findet man auch hier.