Vom 19.-20.3.2011.

So mies das Wetter beim Aufstieg, so phänomenal war es am Gipfeltag.

Das Alpentaxi spuckte uns nur einen guten Kilometer hinter Bergün aus - Strasse noch verschneit, kein Weiterkommen möglich. Das Alpentaxi hat, ungewöhnlich für's Bündnerland, keinen Allradantrieb. Hätten wir auch Laufen können, und haben wir auf dem Rückweg auch.

Der Hüttenweg zieht sich daher ziemlich lang das Val Tours entlang, und der Himmel hat reichlich Zeit, sich bis zur vollkommenen Blicklosigkeit zu verhängen, und bald begleitet uns leichter, aber stetiger Schneefall. Schnee, der uns bei der Abfahrt am nächsten Morgen freuen wird.

Beim Verlassen der gastlichen Keschhütte lacht die Sonne, und gespurt ist dank anderer Gäste auch schon. Bald sind wir auf dem Vadret da Porchabella, dem Gletscher "zum hübschen Schweinchen", unterwegs, und arbeiten uns durch noch gut erhaltenen Pulverschnee zum felsigen Gipfelaufbau empor. Mit Steigeisen und Pickel nehmen wir die teils steilen Schneefelder bis zum Gipfel in Angriff, stellenweise mit ein paar Fixseilen abgesichert, und sind bald auf dem höchsten Gipfel der Albulagruppe angelangt.

Der ziemlich starke Wind vermiest uns die Gipfelrast; die Mittagspause findet daher weiter unten auf dem Gletscher statt, wohin wir dank der Fixseile ziemlich flink gelangen. Dann liegen rund 1000 Höhenmeter Pulver vor uns, bevor wir etwa an der Waldgrenze in aufgeweichten Schnee geraten. Aber dank guter Spuren im ziemlich flachen Val Tuors kommen wir gut nach Bergün zurück.