Skitour vom 31.3.-1.4.2012.

Der Aprilscherz bestand wohl in den italienischen Tourengängern, die abends um sechs noch mit einer Gruppe achtjähriger von der Vermigelhütte zur Maighelshütte wollten. Die hatten nicht mal eine Stirnlampe dabei, geschweige denn eine Ahnung, wo es langgeht. Um zehn waren sie dann zurück, naja, immerhin zurück. Weitere Kommentare spare ich mir.

Für die gut vorbereiteten Tourengänger, wie wir sie sind, stand ein Wochenende mit viel Abfahrt in dutzenden Schneesorten, ein paar Gipfel mit Firn und Fels, und das Anstossen in der äusserst gastfreundlichen Vermigelhütte bevor. Danke an das Hüttenteam noch einmal, Ihr habt die Latte wirklich hoch gelegt.

Für uns begann die Tour mit einer Seilbahnfahrt auf den Gemsstock, da ja für die Abfahrt noch viel Kraft zu sparen war. Da man auf dem Gemsstock schon annähernd so hoch ist wie auf dem Zielgipfel Pizzo Centrale, sind Gegenanstiege nicht zu vermeiden, so begann der Tag auch mit einer Abfahrt im harten Schnee. Nach dem zweiten "Runter" war schon die Schlüsselstelle des Wochenendes zu überwinden, ein Couloir auf den Gipfelgrat des Pizzo Centrale und nachfolgend der felsige Gipfelgrat ohne Ski. Ohne weitere Gegenanstiege konnten wir im oben meist hartem, windgepresstem Schnee in Pulverhänge, später im Sulz bis zur Vermigelhütte abfahren.

Am nächsten Morgen hing ein rechter Nebel im Tal, dem wir bis an den Gipfelaufbau des Giübin folgten. Oben waren wir wieder alleine mit der Sonne und dem Wind, ständige Begleiter heute. Die Südhänge ins Tessin waren komplett ausgeapert, also suchte Dani "das" Couloir zur Gotthardstrasse. Wir folgten dem Gipfelgrat über den Posmeda, bis wir tatsächlich eine schmale Rinne fanden, die wir mit ausreichend viel weichem Schnee und einem konkurrierenden Bergbach ganz für uns alleine hatten. So gelangten wir fast bis zur Passstrasse, wo die Ski auf den Buckel mussten. Auf dem Weg nach Airolo konnte noch ausführlich das Für und Wider von langen Tourenskis diskutiert werden; dies insbesondere unter Beachtung der Wuchshöhe des Gebüschs am Wegesrand. In Airolo konnte eine überraschte Wirtin im Hotel Forni uns noch ein Tessiner Plättli bereiten, bevor der Zug nach Hause ging.