Pizzo: mangiare un tartufo.

Diese Aufgabe war uns auf dem handgeschriebenen Spickzettel der italienischen Buchhändlerin gestellt worden, und wir kamen ihr gerne nach, nachdem wir den Pollino-Nationalpark eher fluchtartig verlassen hatten - mit dem Vorsatz, wiederzukommen.

Wir verzehrten ihn in einer äusserst düsteren Atmosphäre, als der Scirocco nicht nur viel Sand, sondern auch die Plastikstühle der Bars und Cafés vor sich her durch die Gassen trieb. Da auch kein grosses Repertoire an Unterkünften vorhanden war - genau genommen war alles geschlossen -, zogen wir bald weiter. Den Tartufo haben wir natürlich als lecker befunden.

Weiter im Süden in Tropea stiessen wir dann auf freundlicheres Wetter und eine gute Auswahl an Unterkünften. Wir kehrten im La Porta del Mare ein, teilweise eher ein ulkiges Hotel, aber, wie vieles in Kalabrien, sehr sympatisch geführt. Das Wetter wurde gar so freundlich, dass wir genötigt waren, einen Strand aufzusuchen. Abgesehen vom eher langweiligen Streifen am Lungomare konnten wir ein Stück entfernt mit einer Treppe an einen kleinen, von Felsen abgeschlossenen Strand absteigen. Und auf diesen folgten weitere schöne Strände, Bucht um Bucht, und alle komplett leer bis auf uns. Da könnte man einen richtigen Badeurlaub verbringen, wenn man sowas mal will.