Beim Abschied vom Ionischen Meer haben wir noch ein sehr schönes Städtchen besucht. Es heisst Rossano und liegt etwas abseits der Küste an den Hang geschmiegt, hat eine funktionierende Infrastruktur, und einige wenige Unterkünfte. Das einzige Hotel gemäss Reiseführer war zwar geschlossen, aber wir bekamen im netten B&B "La gatta sul tetto" noch ein hübsches Zimmer. Und ja, es war "katzenlastig" eingerichtet...

Dann war eigentlich das Ziel, wieder hinüber zum tyrrhenischen Meer zu fahren, um auf dem Heimweg dem Pollino-Nationalpark einen Abschiedsbesuch abzustatten und die versäumte Biketour nachzuholen. Wir statteten dem Örtchen Paludi - Kathedrale, Palazzo, Bar mit Panino - einen Besuch ab, und dann folgten etwa eine Milliarde Kurven, die durch Wald und die noch albanischsprachigen Ortschaften in Kalabrien führten. Es wurde ein langer Tag, obwohl die Strecke in der Luftlinie eigentlich nur 50 Kilometer lang ist. Aber es war wirklich so, dass man nach bald einer Stunde Lenkraddrehen hinter einer Kurve plötzlich den Ort, den man zuletzt durchquert hatte, wieder mehr oder minder vor Augen hatte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten wir die Küste weiter nördlich der Orte Tropea und Scilla, die wir bei der Fahrt Richtung Süden besucht hatten. Diesmal hatten wir vor, Cirella heimzusuchen. Der Ort gefiel uns, ein schönes Restaurant direkt über der felsigen Küste war auch bald gefunden, und wir machten uns bei beginnendem Unwetter auf die erfolglose Suche nach einer geöffneten Unterkunft. Alle der grosse Hotelkästen waren aber geschlossen - dies sollte sich wie ein roter Faden die ganze Küste, die wir in der Folge abfuhren, entlangziehen. Im südlich gelegenen Diamante hätten wir etwas bekommen, die Lage war auch gut direkt am Lungomare, aber das Zimmer war echt zu hässlich. Dann die Küste rauf bis nach Scalea, vorbei an dutzenden riesigen Hotelkästen, wo wir dann mehr durch Zufall noch ein geöffnetes B&B fanden, dies während eines heftigen und lange andauernden Wolkenbruchs. Besonders hübsch war's da auch nicht, aber immerhin war nebenan ein mässiges Restaurant, und wir mussten nicht mehr viel vor die Tür.