Skitouren vom 30.-31. Dezember 2013.

Genau genommen war ich den Sylvesterabend wieder daheim, aber noch länger am Tisch, als die Kollegen, die in der Rotondohütte geblieben waren. Die sind nämlich um zehn Uhr ziemlich erschöpft ins Bett gegangen.

Die massiven Schneefälle von Weihnachten hatten sich im Laufe der Tage einigermassen gesetzt. Die teilweise grosse Lawinengefahr war vorbei, kaum jemand war unterwegs gewesen. Der Pulver war noch da, und wir konnten ihn bei prächtigem Wetter im Gotthardgebiet austesten gehen. Die "Dezemberski" konnten in den Schrank und die Ski mit Belag her, und da wir wissen, wo der Bartel den Moscht holt (siehe auch Geili II-VII vom Vorjahr) hatten wir ein paar phänomenale Abfahrten. Alles in allen ein äusserst versöhnlicher Jahresausklang, der für viele Kratzer im Belag entschädigte.

Am Montag zogen wir Richtung Rotondohütte. Abgefahren waren wir nach der Ankunft dort noch nix, darum sind wir direkt noch auf das Gross Leckihorn gestiegen. Eine kurze Abfahrt, die aber nur so stäubte, leider war schon jemand vor uns auf die Idee gekommen, und wir konnten nicht die ersten Spuren ziehen. Zerfahren ist allerdings was anderes, war also nicht "arg schlimm".

Am nächsten Morgen zogen viele aus der ziemlich vollen Rotondohütte zum Witenwasserenstock und auch auf dessen Wintergipfel. Wir waren unter den ersten, die wegkamen, schliesslich waren doch einige Gruppen vor allem am Sport "Rucksack erneut Packen am Frühstückstisch" interessiert. Man kann sich fragen, warum die alle mit Hochtourenausrüstung loszogen. Denn später waren wir die einzigen, die sich der Abseilstelle unterhalb des Wintergipfels bedienten und auf den Gerengletscher gelangten. Da war seit den weihnachtlichen Schneefällen keiner mehr gewesen, mehrere hundert Höhenmeter Pulver alleine für uns.

Ich erwog, über den Gerengletscher bis ins Goms abzufahren und so das Gebiet zu verlassen. Aber der Gletscher flacht nach unten ziemlich ab und es lag doch sehr viel Neuschnee, und es hätte Schieben bedeutet. Daher bin ich mit den anderen wieder auf den Witenwasserenpass gestiegen und Richtung Rotondohütte abgefahren. Da war auch noch keiner... Aber auf dem Hüttenweg rauszufahren, das wäre wirklich Verschwendung gewesen. Darum nochmal mit Wolfgang auf das Rottällihorn und über den Stelliboden nach Realp abgefahren. Die Felle wollten nicht mehr kleben, drum zu Fuss die letzten Meter auf den Gipfel (es hatte viel zu viel Schnee, um zu Fuss zu gehen), und bei der Abfahrt hat's mich glatt nochmal über einen schlecht eingeschneiten Stein (eben eben, so viel Schnee war dann auch nicht da) auf die lädierten Rippen gehauen. Schmerzmässig kam ich also ungefähr auf dem gleichen Level wie nach Weihnachten nach Hause, aber skimässig war's diesmal mehr als befriedigend.