Am 29. März.

In's Jungfraugebiet ist es von allen Seiten her weit. Wer also das Finsteraarhorn besteigen will, benutzt besser Bahnen, und hat dann trotzdem noch zu tun.

Wir wollten uns anständig akklimatisieren, dazu gehört ein längerer Zustieg, und ausserdem sollte man nicht am ersten oder zweiten Tag gleich den grössten Berg in Angriff nehmen. Die Konkordiahütte war als erster Anlaufpunkt ideal: noch unter 3'000 Metern gelegen, tolle Aussicht, und Ausgangspunkt für viele Möglichkeiten. Für mich ausserdem das erste Mal dort, nachdem ich ein paar Mal vorbei gelaufen bin.

Als direkte Zustiege kommen unter anderem das Jungfraujoch oder die Lötschenlücke in Frage. Ersteres ist ziemlich betriebsam und hat eine schwache Abfahrt. Über die Lötschenlücke dauert's einfach ewig, und man muss auch mehr schieben, als dass man fahren kann. Wir wählten eine Variante aus dem Skigebiet Eggishorn, da kommt man noch in den Genuss einer schönen Abfahrt zum Märjelasee. Dann zieht sich der Aletschgletscher im Aufstieg dahin. Bei den dort herrschenden Hochgebirgsdimensionen hat man manchmal das Gefühl, auf der Stelle zu treten, so langsam ändert sich die Aussicht. Der Gletscher ist unterhalb des Konkordiaplatzes ausserdem spaltenreicher als oberhalb, aber wir fanden alles gut eingeschneit und eine Spur vor.

Über die spektakuläre Treppe zur Hütte muss ich wohl nichts mehr schreiben, zur Zeit geht's 150 Meter rauf. Bei der Hütte selber sticht hervor, dass sowohl Katzen, Hunde als auch Menschenkinder artgerecht gehalten werden. Das jüngere Kind wurde anscheinend sogar auf der Hütte geboren. Na, wenn das keine guten Voraussetzungen für ein Alpinistendasein sind.