Bergtour vom 27.-28. September 2014.

Der Schlossberg ist ein Schutthaufen zwischen dem Spannortfirn, dem Surenental und dem Erstfeldertal. Von allen Seiten hat er etwas Unnahbares. Nach Norden hin findet man grasige, ausgesetzte Schutt- und Grasflanken (und auch wenig Sonne), im Südosten und Westen ragen senkrechte Felswände hervor. Die Schwachstelle, die wir aufgesucht haben, befindet sich im Süden in Form einer relativ kurzen, leicht zurückgelegten Wand, die man direkt ab der Schlossberglücke erreicht. Da war natürlich auch die Sonne.

Und wie sie da war, nach den letzten Monaten, endlich die ersehnten Sonnentage. Da lohnt sich ein weiterer Anmarsch, und zwar vom Brüsti über den Surenenpass. Es wirkt zwar herbstlich, ist aber ganz und gar nicht so.

Die Spannorthütte wird von einem neuen Wirteehepaar geführt. Statt somnolenter Bergsteigeratmosphäre wie früher - Tortenbüffet, Kirschkernkissen und Wacholderschokolade. Dafür (sehr) viele Gäste mit noch mehr Kindern, die einfach mal Hüttenatmosphäre schnuppern wollen. Ich seh's gespalten, sehr freundliche Bewirtung, sehr gutes Essen, wirklich hervorragender Kuchen, aber geschlafen habe ich kaum.

Aber was soll's, die Sonntagsetappe ist kein Riesending. In der Spannortlücke traversiert man an die Südwand, und in so sechs Seillängen kommt man im 4. Grad auf das Gipfelplateau, und alles ist gut abgesichert. Oben muss man noch ein bisschen laufen, aber das ist dann schnell erledigt. Und zum Kaffee wieder bei der Hütte, vom dicken Obstkuchen (etwas Schokoladencreme ist dran, aber das ist Nebensache) ist auch noch übrig.

Es folgt noch ein bisschen Weg das lange Engelbergertal raus, der Preis für die Abgeschiedenheit des Schlossbergs. Die Abgeschiedenheit gilt übrigens nicht für alle, weit hinten stehen viele Autos, die wohl "den Heiri" kennen. Wir möchten davon profitieren und halten den Daumen raus, aber es nutzt nichts. Wobei, bei dem Wetter, was soll's , da ist man gerne draussen, wenn auch die Terrasse des Restaurants Wasserfall schöner wäre.