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Grünes und kaltes Weihnachten
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Immerhin ist es kalt...
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Im Weiler Naz bei Preda...
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Die Südhänge im Val...

Skitouren vom 24.-27. Dezember.

Komme, was wolle, Weihnachten geht's auf die Ski. Diesmal haben wir uns für das Oberengadin entschieden. Toll, da war ich noch wenig. In Celerina fanden wir mit dem InnLodge ein preiswertes und angenehmes Hotel, und die kulinarische Infrastruktur ist auch nicht so schlecht. Fehlte eigentlich nur, und dies nach wie vor, der Schnee.

Hab' ich eigentlich schon erzählt, dass dieser Winter ziemlich schneefrei begann? Genau, und bis Weihnachten hatte sich daran nicht viel geändert. Im Bündnerland sah es dieses Jahr besonders schlimm aus. Unter 2200 Metern war alles weggewesen, dann kam noch einmal ein Pülverchen drüber, so dass man auch die übelsten Steine gerade nicht mehr erkennen konnte. So sind wir rauf und runter vieles ohne Ski gegangen, dies bei je nachdem doch geschlossener Schneedecke. Aber drei geniale Touren konnten wir machen, und oben droben war's teilweise gar nicht so schlecht. Mal ein Pülverlein, aber leider auch viel Deckel. Das Wetter hat gestimmt, auch wenn's Freitag bitter kalt wurde, und am Samstag dann endlich der lange erhoffte Schnee kam.

Fazit: losgehen lohnt sich doch meistens, und im Engadin sind ausserdem Essenspreise und -Qualität antiproportional. Mein Tipp wäre der Veltliner Keller in Celerina. Authentische Küche ohne grosses Trara, keinen stilistischen Overhead, kein Balsamico am Tellerrand...

Und jetzt zu den Touren im Einzelnen:

Am Mittwoch, Heiligabend, mit der Bahn nach Preda, das ja auf dem Weg liegt. Da wollten wir eigentlich auf den Piz Salteras, aber das Tal, das zu ihm führt, sah arg grün und braun aus, da gingen wir kurzerhand Richtung Piz Bleis Marscha. Eine gute Wahl, wie sich zeigen sollte, denn die Talmulde, die zu seinem Gipfel führt, ist zwar lang, aber auch gut vor Sonne geschützt. Und spannend war es grad' noch, am Gipfel muss man sich ein steiles Couloir, heute mit weichem Schnee, heraufkämpfen, eine exponierte Kletterpartie am Ende darf auch nicht fehlen. Nach solchem Spass war es zu verkraften, dass wir im Tal auf der Heimfahrt vom einen oder anderen Stein unsanft gebremst wurden.

Zum Weihnachtsessen kehrten wir im Hotel Misani ein, nachdem diverse andere Optionen wegfielen. Das war nicht gerade preiswert, und auch etwas kompliziert mit dem Service. Irgendwie wollten die uns nicht, obwohl wir die Skistiefel im Hotel gelassen hatten und Räuberzivil trugen.

Der nächste Tag war dem Piz Ot gewidmet, dem "Chef" der St. Moritzer Berggruppe. Da es sich um einen ordentlichen Anstieg handelt, benutzt man in der Regel die Bergbahnen, aber da war wiederum gar nix zu handeln. Die haben schlicht kein Tourenticket, oder wollten uns keins verkaufen, und bestanden darauf, dass wir eine Tageskarte kaufen. Argument: oben gibt's keine Kontrollen mehr, und wir könnten dann den ganzen Tag kostenlos lifteln. Da zogen wir eben auf eigene Faust los, die Skipiste hoch, und konnten bei der Station Marguns immerhin das inhärente Versprechen, das oben nicht kontrolliert würde, überprüfen. Gesagt, getan, mit dem Sessel fuhren wir dann unbehelligt bis zur Station Las Trais Fluors. Nicht, ohne vorher noch mit einem Pistenfuzzi zu streiten, der darauf bestand, dass der Aufstieg auf der Skipiste verboten wäre.

Jedenfalls, St. Moritz habe ich gesehen. Nach einem recht guten Eindruck nach einer Biketour muss ich jetzt sagen, dass Gäste vielleicht doch eher nicht willkommen sind. Ich werde mich darauf einstellen.

Aber zur Tour. Hinter dem Lift verkrochen wir uns schnell hinter die nächste Kuppe, wo niemand mehr war, genau wie gestern. Nach ein paar steilen Aufstiegen im mühsamen Schnee, gedeckelt mit Schwimmschnee drunter, kamen wir abermals ein Couloir, etwas steiler als gestern, und mit ein paar knackigen Felsstufen ausgestattet. Aber mit der nötigen Umsicht, und so standen wir auf dem zweiten Dreitausender in zwei Tagen, alleine, bei gutem Wetter, und mit schöner Aussicht.

Obwohl auf der Abfahrt der Typ "Deckel" vorherrschte, nahmen wir den langen Weg bis ins Val Bever. Durch den Wald war wieder mal ein Spaziergang angesagt, aber als Gesamtpaket hat sich's gelohnt. Es folgten eine Einkehr im Gasthaus Spinas (sehr nett), Dusche (noch besser), und ein Weihnachtsmenü im "Arturo" (viel besser als gestern, und vor allem netter).

Für den Freitag war ein Wettereinbruch vorhergesagt, der aber glücklicherweise auf sich warten liess. Allerdings war's saukalt. Wir zogen in Richtung Berninapass und von dort aus ins nächste eiskalte Seitental, dem Val da Fain. Diese ersten Stunden der Tour hiess es echt, Zähne zusammenbeissen, um das Klappern zu verhindern. Oben in der Einsattelung kam die Sonne, aber auch Wind dazu, danach war für ein paar Tage Kribbeln in den Fingern programmiert.

Nachdem wir oben zunächst über den eigentlichen Gipfel des Piz Minor im Unklaren waren (keiner hatte bei der Kälte Lust, die Karte rauszuholen), entschlossen wir uns für die direkte Südabfahrt. Wunderschön, leider lag nicht der passende Schnee für wahre Freude, aber auf der Aufstiegsspur raus wäre auch nicht ideal gewesen, da es Gegenanstiege und keine Sonne gab. Die Abfahrt wäre übrigens bei guten, oder auch überhaupt nur leicht besseren Bedinungen, ein Traum.

Somit waren wir früh auf der Lagalb beim Mittagessen, und früh beim Billardspielen und Töggeln. Abendessen im Veltlinerkeller (siehe oben, der hatte dann endlich wieder auf). Und am nächsten Tag bei eingetrübtem Wetter wieder nach Hause. Drei Dreitausender in drei Tagen, das reicht in einem Winter ohne Schnee.

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Hinter der ersten Steilstufe...
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Warm war es hier auch...
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So viel Winterstimmung...
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Die Sonne ist ein bisschen...
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In einem gut eingeschneiten...
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Auf dem Gipfel des Piz...
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Ein bisschen sieht's schon...
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Ein paar Klimmzüge gehören...
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Es geht heim, das...
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Die Nahsicht lässt ein wenig...
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Rückblick auf Naz, diesmal...
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Bald können wir in frommer...
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Das Essen im Hotel Misani...
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Im Skigebiet Corviglia hat's...
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Das Schild bringt unseren...
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Wäre da nicht so viel Grün...
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Bald lassen wir das Skigebiet...
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Wieder ein wunderschöner...
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Die erste, kurze Abfahrt...
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Was ein herrlicher Tag...
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Dieser Teil des Aufstiegs...
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Das Couloir des Tages...
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Die Felsstufen sind diesmal...
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Auf dem Gipfel des Piz Ot...
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Durchblick ins Engadin.
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Beim Runtergehen ist es ein...
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Der Pulver ist doch schon...
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Aber für ein paar gute...
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Da war's durchaus ein...
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Aber bei der Aussicht, wer...
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Das waren wahrscheinlich...
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Immer weiter runter ins...
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Die Schatten wachsen...
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Der nächste und letzte...
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Auch wenn's ziemlich eisig ist...
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Das schattige Val Minor...
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Am Fuss des Muot Ardund...
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Eine Pause, die keinen...
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Da drüben wäre der richtige...
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Die Kraxelei fällt diesmal...
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Und jetzt geht's zum...
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Und diese grandiosen Hänge...
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Ein bisschen rumjuxen...
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Ab geht's.
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Ein grandioses Finale...