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Ganz und gar kein Käse im Gruyères
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Die Schlüsselblümli stehen...
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Die Nordwand des Le Moléson...
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Soldanellen gibt's natürlich...

Dasein und Touren am Auffahrtswochenende 14.-17. Mai 2015.

Schon klar, ein ziemlich schwaches Wortspiel, das mit dem Käse. Noch dünner wird's, wenn man unseren Aufenthaltsort bei der diesjährigen Auffahrtsexkursion mit ins Spiel nimmt. Wir haben keine Broc-kenstube besucht, keinen Broc-coli gegessen, und weder im Broc-Haus noch im Broc'aulit übernachtet. Letzteres gab's aber tatsächlich. Stattdessen waren wir im richtig netten B&B Château d'Enhaut in Broc. Mit Blick auf das historische Dörfchen Gruyères und den Le Moléson, dem landschaftlichen Wahrzeichen des Gruyères. Der gehörte dann, neben einer Unmenge Meringues à la créme, natürlich auf den Speisezettel. Zu letzteren komme ich später.

Gleich nach der Ankunft am Donnerstag sind wir mit dem Bähnli, das bereits seit 1-2 Wochen aus dem Winterschlaf erweckt war, auf die Plan-Francey. Statt mit der Kabine ganz rauf zu gondeln, liefen wir aussenrum bis auf den Gipfel des Le Moléson, dies nicht ganz alleine. Im Gipfelrestaurant, das wahrscheinlich am schlechtesten organisierte Restaurant in Europa, gab's nach langer Wartezeit ein deftiges Greyerzerplättli, das sich nicht stark von Plättli woanders unterschied. Bis auf den Rohschinken, der war wirklich super. Wandermässig war eigentlich der anschliessende Grat zum Teysachaux das Highlight, und der abschliessende Rückweg zum Startpunkt eher noch langwierig.

Für den Freitag stand die erste grosse Biketour an, aber daraus wurde nichts. Wie vorhergesagt, kam noch am Donnerstagabend der grosse Regen, der die ganze Nacht anhielt und wieder Schnee bis auf rund 1200 Meter brachte. Da gibt's wirklich keine Ausrede mehr für einen Stadtbesuch, ausser dass auch dieser mit so viel Nässe wenig Spass macht. Wir fuhren nach Lausanne, eine ganz gute Entscheidung, da kommt man in vielen Cafés ganz gut unter. Etwas ziellos liefen wir von Ouchy (Autschi) in die Altstadt und zurück, mit einigen Einkehren und Umwegen natürlich, denn ortskundig waren wir ja nicht gerade. Schlimm war das nicht, das Wetter besserte gegen Nachmittag zunehmend, und hätten wir nicht im Vorbeifahren in Bulle ein nettes Restaurant gesehen, wären wir gerade noch zum Abendessen geblieben. Das Hôtel de la Tour in Bulle war von aussen eher unscheinbar, aber wir hatten doch einen guten Blick. Feine Küche, vor allem im Vergleich mit dem, was in Laufnähe in Broc so gab.

Am nächsten Tag war dann Elfriede fällig. Schon vom Le Moléson aus hatte man gut den formschönen Dent de Broc gesehen, einen rassigen Zacken, der sich über das Tal erhebt. In perfekter Symmetrie mit dem daneben liegenden Dent de Chamois bildet er eine Art Hängematte, wo sich zwischen den beiden Gipfeln Wiesen wie eine Art Hängematte spannen. Eine gigantische Halfpipe für das Bike, sozusagen. Ganz so einfach war's dann aber doch nicht.

Die heutige Tour führte ganz hinten rum, im Wesentlichen das Jauntal hoch, anschliessend von hinten auf die Haut Crêt. Dann hinten runter ins abgelegene Vallée du Motélon, und dann erst, wiederum von hinten, auf den Dent de Broc. Wenn man noch auf den Gipfel steigt, eine gesalzene Suppe von über 2000 Höhenmetern.

Landschaftlich hat es sich sicher gelohnt, fahrmässig leider nicht besonders. Der Schnee war schon überwiegend weggetaut, als ich in die höheren Regionen vorstiess, und die Sonne zeigte sich. Alles war noch ruhig, die Alpen nicht bestossen. Leider war die erste Abfahrt, auch in einer Art "Halfpipe" zwischen zwei Kreten gelegen, durchweg mit einer Betonstrasse bestückt. Etwas enttäuschend, so vernichtet man nicht gerne Höhenmeter. Rauf ging's dann wieder auf einer, oben zunehmend wüsten, Fahrstrasse, das letzte Stück musste ich schieben. Den Gipfel nahm ich zu Fuss, das war kein Bikegelände mehr. Überhaupt fast kein Gelände mehr für mich, es war sehr luftig, das bin ich immer weniger gewohnt.

Jedenfalls wartete die Abfahrt in der tollen "Halfpipe" noch auf mich. So schön das von der Ferne aus aussah, so mühsam war es vor Ort. Oben war der Untergrund vom frisch geschmolzenen Schnee noch so feucht und klebrig, dass Schlamm an den Rädern hängen blieb, bis sie sich fast nicht mehr drehten. Die herausragenden Felsen waren auch sehr schlüpfrig, die Sorte Kalkstein, die bei geringster Feuchte schmierig wird. Im mittleren Bereich warteten lose Blöcke, so genannte "Babyheads" auf mich, und unten im Wald war's dann ganz passabel. Als ich unten an der Saane ankam, war ich jedenfalls fix und fertig. Noch ein paar Kilometer flach, und ich konnte mich in Broc ins Hôtel de Ville auf ein Bier retten. Aber die Halfpipe, die sieht schon auf der Karte einfach rassig aus. Da will ich nochmal hin, wenn's trocken ist.

Aber damit nicht genug. Als Tourist will man ja noch was von der Gegend sehen, also sind wir am Abend noch an der Schoggifabrik vorbei durch die nahe gelegene Gorges de la Jogne getigert. Eine hübsche Schlucht, gut von Broc aus zu erreichen, und am anderen Ende oberhalb des Stausees ein von aussen unscheinbares, aber vielgepriesenes Restaurant am Rande des Dörfchens Châtel-sur-Montsalvens. Wir hatten es uns bequem gemacht und das erste süffige Bier nach einem erfolgreichen Tag geschlürft, als wir beschlossen, doch zum Abendessen zu bleiben, und dafür einen Fussmarsch nach Hause in ungewissem Zustand in Kauf zu nehmen, denn der letzte Bus war dann weg. Die Bedienung eröffnete uns dann leider, dass alles reserviert und auch für ein hungriges Wandererpärchen nichts zu machen sei, was uns den Nachteil des Fussheimmarsches (der Bus war ja weg), sowie ein weiteres Abendessen im etwas mediokren Hôtel de Ville einschenkte. Als Trost gab's die zweite Portion Meringue à la Crème dieses Wochenendes.

Der Sonntag war wieder etwas wolkenverhangen, und vom Biken hatte ich genug. So wurde einer der Bikegipfel als Wanderziel auserkoren, der La Berra, und eine zugehörige Alpbeiz ausgemacht. Zum Wandern war das Gelände hier tendenziell ein bisschen langweilig, und die Alpbeiz trotz ausdrücklich gegenteiliger Meldung auf der Webseite geschlossen. Macht nix, ein bisschen vom Notproviant verdrückt, und nach vollendeter Tour mit einem gepflegten Hunger ins Dörfchen Gruyères eingefallen. Da werden Busladungen von Touristen abgefertigt, so viel Meringue mit Crème kann man gar nicht essen, aber wir haben's versucht, und natürlich als brave Touristen auch noch ensprechende Rationen mit nach Hause genommen.

Auf dem Heimweg lag noch Fribourg, wo wir noch auf einen Aperitif vorbeifuhren. Das war vielleicht die grösste Überraschung des ganzen Wochenendes, in Fribourg ist es wirklich hübsch und nett. So schön wie Bern und eigentlich ganz ähnlich in einer Flussschleife gelegen, aber einfach nett und mit normalen Leuten. Da blieben wir glatt noch zum Abendessen.

Also, Fribourg immer wieder, die "Halfpipe" nochmal bei trockenen Bedingungen, und jede Menge Dents de Irgendwas noch zum Wandern. Das ganze immer mit Meringue à la Crème, für die Schlagrahmvariante bin ich für immer verdorben.

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Den unscheinbaren Huflattich...
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Ein in mehrfacher Hinsicht...
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Drüben gibt's den ersten...
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Der Grat des Le Moléson...
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An den Graten hat's noch ein...
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Der Teysachaux mit viel...
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In den Felsen gibt's dann...
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Fliegen beim Abstieg am...
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Etwas Knabenkraut beim...
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Berg-Hahnenfuss.
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Für die Zukunft: Vanil Blanc...
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Die typischen Freiburger...
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Wasser-Hahnenfuss.
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Die Freiburger Bauernhäuser...
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Nett, aber verregnet in Lausanne.
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Blick in die Altstadt von...
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In der Altstadt.
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Bei so miesem Wetter sucht...
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Wir haben viel Trost gesucht...
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Da überquere ich den Motélon...
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Die kleine Kapelle bei La Monse...
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Abzweig ins Vallée du Gros Monts.
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Dent du Bourgo, Dent du...
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Einsames Biken auf der Haut...
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Der Beginn der ersten...
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Da wird man doch zum Broc-...
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Der Col des Combes, wo...
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Das ist definitiv kein...
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Etwas unruhiges Wetter...
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Rückblick zu Beginn einer...
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Sieht ganz nett aus, aber...
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Wir träumen von einer...
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Zum Feierabend folgt ein...
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Sogar Tunnel gibt's entlang...
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Der Weg ist offiziell gesperrt...
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Saubere Schichtung.
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Vertikaler Zen-Garten für...
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Der (etwas düstere) Blick von...
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Am Sonntag will das Wetter...
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Sieht so vielleicht ein Broc...
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Baum frass Draht, und das...
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Beim Kloster La Valsainte...
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Der Le Moléson macht hier...
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Im Dörfchen Gruyères sind...
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Die Märrängg gehören hier...
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Fassade im Dorf Gruyères.
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Es gab scheinbar bewegte...
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Dazu gehört übrigens auch...
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Das ist der gute Stoff, er...
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Der vorerst letzte Blick...
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Denn jetzt geht's Richtung...
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In Fribourg geht's tief unten...
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Die Sarine ist mitten in der...
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Das war bestimmt ein...
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Hier lebt es sich wie im...
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Eine der alten Brücken ganz...
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Am Platz Petit-St-Jean...
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Das liest man gerne, auch...
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Unten in der Altstadt ist alles...
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Bei dem Namen muss man...
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Und ein erfrischendes Bier...
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Altstadt-Impressionen.
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Manchmal ist es steil in der...
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Altstadt mit Sarine-Steilwand.