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Ostern ums Binntal herum
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Im Tessin gab's jüngst...
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Winterwald.
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Obwohl der Schnee nicht...

Clubtouren, geführt diesmal von Dani und Tilman, an Ostern, 3.-6. April 2015.

Ganz banal ins Binntal sollte es gehen, aber schon lange vorher, nämlich im Oktober, haben die Binntalhütte und die Mittlenbärghütte abgewunken. Sie wären schon voll, bzw. die Binntalhütte wusste das gar nicht erst genau, und erst nach häufigem Nachfragen gab's den negativen Bescheid. Nachher waren sie fast leer, und wir woanders. Ätsch.

Denn es kam so, dass die österliche Wettervorhersage ein wenig Mut verlangte, die Touren wie geplant durchzuziehen. Wir haben es getan, und wurden mit tollem Schnee, grosser Einsamkeit und überhaupt fantastischen Bedingungen belohnt. Wer daheim blieb, hatte eine Fehlentscheidung getroffen.

Um von der ursprünglichen Planung nicht allzu sehr abzuweichen, hatten wir einen Tourenverlauf vom Tessin bis ins Oberwallis geplant. Da die hohen Gipfel des Binntals alle auf der Grenze zu Italien liegen, lag es auch nahe, dort nach einer Unterkunft zu suchen. Die Auswahl an Hütten ist gross: Margaroli, 3A, Cesare Mores, Somma Lombardo... Schliesslich buchten wir zwei Nächte im Rifugio Claudio e Bruno, und für die Anreise die Capanna Corno Gries.

Nach einer Woche mit Schneefällen, allgemein tiefen Temperaturen und starkem Wind änderte sich das auch zum Wochenende nicht gross - ausser eben im Süden. Da sollte es besser werden, wenigstens was die Schneefälle betraf. Wir durften auf insgesamt weniger Bewölkung hoffen und viel Sonne, allerdings mit Durchzug einer Schlechtwetterfront am Samstag und weiterhin viel, viel Wind und wirklich fiesen Temperaturen. Die Lawinenwarnstufe blieb entsprechend auch auf erheblich, beziehungsweise sie entspannte sich erst zum Ende des langen Wochenendes etwas.

Freitag: Ins Bedrettotal gibt es leider nur zwei Verbindungen täglich, wir nahmen die frühe und gelangten entsprechend noch zu vorgerückter Stunde in die Capanna Corno Gries. Nach einem österlichen Bier wollten ein paar doch noch mal los, da konnte ich schlecht nein sagen, und wir zogen das Tal weiter rauf und schliesslich links auf den schmächtigen Griesgletscher. In der Einsattelung zwischen Grossem und Kleinem Grieshorn steht man schon auf der Grenze zu Italien und hat die Wahl, links oder rechts auf einen der beiden Gipfel zu gehen. Beide sind eher steile Fussaufstiege im gemischten Gelände, wir entschieden uns für das Kleine Grieshorn mit weniger Höhendifferenz, aber dafür steileren und exponierteren Felsen (fand ich wenigstens). Jedenfalls kamen wir unter Einsatz der mitgebrachten Hartwaren mit ein bisschen zittrigen Knien rauf und auch wieder runter, und hatten damit einen ganz schönen Gipfelerfolg. Die leider kurze Abfahrt zur Hütte machte mit prachtvollem und, in Anbetracht der Lawinensituation sogar ziemlich geduldigem Schnee, einen Vorgeschmack auf die Bilderbuchverhältnisse der nächsten Tage.

Samstag: Zugegeben, die Bilderbuchverhältnisse fanden am Samstag noch nicht unmittelbar statt. Wir verliessen die Hütte bei trübem Wetter und kamen zur Abwechslung bald in dichten Nebel. In diesem fanden wir mit GPS-Hilfe auf das Blinnenhorn, aber ein Highlight war es nicht gerade, da sowohl die Ausblicke auf die anderen Berge, als auch jene auf eine brauchbare Skiabfahrt fehlten. Im Gegenteil, diese entpuppte sich als ein wenig heikel, da das Rifugio Claudio e Bruno vom Blinnenhorn zwar in mehreren Varianten, aber ausschliesslich über Steilhänge erreicht werden kann. Die richtige Einfahrt zu finden, gelang nicht geich, und bei Fehlern ist man hier schnell mal an der ganz falschen Stelle. Beim zweiten Versuch hat's geklappt, und wir konnten in einem kurzen, helleren Moment bald die Hütte von oben sehen. Der Schnee war dabei eigentlich ganz passabel, aber richtig ausnutzen liess es sich nicht. Am Gipfel des Blinnenhorns fing es übrigens an zu schneien, das ging die ganze Nacht weiter in den nächsten Morgen hinein.

Sonntag: da schien zwar die Sonne, aber der Schneefall hielt noch ein Weilchen an. Woher der noch kam, weiss der Henker, aber der Wind spielte da sicher eine Rolle. Wir jedenfalls schnallten die Ski an und fuhren die weiten Hänge zum Lago del Sabbione herunter. Ganz alleine, alles weiss und unberührt wie im Hochwinter, eine unglaubliche Atmosphäre. Auf dem See zogen wir die Felle auf und anschliessend Richtung Ofenhorn, das auf dieser Seite der Alpen Punte d'Arbola heisst. Bald waren wir nicht mehr allein, sondern erhielten einige Gesellschaft vom Passo del Vannino, wo unterhalb das Rifugio Margaroli liegt. Auf dem Gipfel war's wieder mal ziemlich stürmisch, und wir machten uns schnell parat für die Abfahrt nördlich des Felsriegels, in der sich Aufstiegsspuren befanden, und wir sie folglich als sicher einschätzten. Nach einer kurzen Traverse kamen wir ins Hohsandjoch und dort zu einer weiteren Abfahrt. Diesmal ging's kurz in der Schweiz in Richtung Binntal. Vor uns nur eine Gruppe, wieder fast unberührtes Gelände. Und dann wieder rauf zum Mittlebärgpass und auf's Hohsandhorn. Bei der Abfahrt zurück zur Hütte über den Hohsandgletscher waren wir wieder ganz alleine. Keine Spuren, nix. Hier wurden vor einer guten Woche zwei Tourengänger verschüttet, gefunden wurden sie erst am Karfreitag, dem ersten Tag mit besserem Wetter, angeblich in einer Tiefe von drei Metern. Aber von den Bergungsarbeiten sah man auch nichts mehr, so hatte der Wind gewütet.

Montag: der Tag einer kleinen Skibonanza. Sie begann mit einem Aufstieg zurück zum Mittlebärgpass. Bei der Abfahrt hielten wir uns diesmal weiter rechts, also nördlich vom Mittlebärg. Mit einer längeren Traverse gelangten wir so unterhalb das Turbhorn und hatten den Weg durch den Talboden gespart. Blieb Zeit und Kraft für ein paar weitere Experimente. Das erste war eine wenig steilere Lücke auf den Fäldbachgletscher. Auf diesem verweilten wir aber nur kurz und gelangten mit einer weiteren Traverse auf den Rappegletscher, wo das Ober Rappehorn für eine Besteigung bereitstand. Danach konnten wir den Rappegletscher, wieder komplett unberührt und ganz alleine, rausfahren. Hätte reichen können für ein erfülltes Wochenende, aber das letzte Ostergutzli lockte, und zwar mit einem Aufstieg auf das Chummehorn. Meine Felle klebten nicht mehr und ich ging zu Fuss diesen letzten Hang rauf, und oben war es diesmal äusserst ungemütlich, wir konnten kaum stehen im Sturm. Ausserdem war am stark verwächteten Gipfel der Heimweg nicht gleich erkennbar, wir konnten ihn schliesslich über einen Steilhang in die Ritzichumme verlassen. Wieder eine tolle unberührte Steilabfahrt, bevor's dann zum Steilabgang wurde. Denn im Wald lag einiges im Weg, und der Schnee wurde auch irgendwann knapp. Aber für diese Abfahrt hat sich's natürlich doch gelohnt.

Ostern XXL, und das in Italien!

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Tiefe Schneeverwehungen...
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Beim Aufstieg zum Kleinen...
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Es sieht sehr winterlich...
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Flink sind wir in der Lücke...
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Der Schnee hat einiges...
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Am Gipfel des Kleinen...
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Mit Blick ins Val Formazza...
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Auf die grosse weisse...
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Tiptop, was da so unberührt...
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Ein paar Hänge mit...
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Platz hat's da noch für jeden.
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Zöpfli flechten.
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Am nächsten Tag sieht es...
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Anstelle der Traverse zum...
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Irgendwo hat's wohl auch...
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Spur ins Nichts.
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Die Madonna auf dem...
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Für ein Gipfelfoto reicht...
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Wo bitte geht's denn...
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Die Hütte kommt dann...
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Auch hier hat der Wind...
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Am nächsten Morgen sieht's...
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Morgenstimmung in Bella Italia.
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Der Tag beginnt mit einer...
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Unendliche Weiten, die nie...
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So beginnt der Tag gar...
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Am Ufer des Lago del...
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Beim Aufstieg kriegen wir...
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Nicht mehr alleine...
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Solche Eispanzer haben wir...
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Gipfelfoto auf dem...
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Weitblick in alle...
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Abfahrt vom Ofenhorn...
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Ein paar schöne Steilhänge...
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Da hat's noch für jeden...
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Im Hohsandjoch sind wir...
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Im Hohsandjoch hat's...
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Im Mittlebärgpass steilt...
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Ein paar Schritte steil.
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Der Gipfelhang mit...
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Auf dem Hohsandhorn...
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Aber ein Gruppenfoto machen...
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Ganz rasant und wieder ganz...
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Am nächsten Morgen...
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Morgenlicht in Italien.
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Von unseren Abfahrtsspuren...
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Am Mittlebärgpass geht's...
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Wieder ein paar Schritte...
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Im Binntal ist wieder mal...
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Unsere Schatten sind noch...
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What I did last Monday...
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Wieder zu Fuss kommen wir...
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Neue Ausblicke und eine...
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Das Obere Rappehorn wartet...
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Dann geht's den...
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Wieder ein Tal ganz für uns...
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Der letzte Aufstieg des...
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Da rechts müssen wir...
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Zu Fuss geht's dann doch...
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Und da ging's dann noch...
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Die Ritzichumme wird dann...
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Drum müssen wir gegen Ende...