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Offene Rechnungen am Mte. Tamaro
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Am Monte San Salvatore...
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Sitzplätze gäbe es heute...
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Ein hübsches Plättli hilft...

Biketouren vom 1.-3. Mai 2015.

Dies war eines der grossen Skiwochenenden. Jungfrau, Mönch, Aiguille Noir, Monte Rosa..., sie alle warten schon lange auf mich. Die Wettervorhersage war aber wieder mal anderer Meinung. Trüb, wolkig, stürmisch und viel Neuschnee in allen fraglichen Gebieten, ausser ganz im Süden. Da hatte es natürlich keinen Schnee mehr, und ich muss weiter warten auf die grossen Skitouren.

Also umdisponiert auf das Bike. Im Sottoceneri sollte es ganz passabel sein, ideal, um ein paar Pendenzen am Monte Tamaro zu erledigen. Noch im Januar habe ich mich da versucht, musste aber mangels Saft in den Beinen umdisponieren. Daher dieses Mal als Kern der Tour den Monte Tamaro mit Ausreise nach Ponte Tresa über den Monte Ferraro, Anreise von Norden über die Cima di Medeglia aus dem Sopraceneri, und den letzten Tag am Monte San Salvatore. Das ergab eine schöne logische Linie ohne Schnörkel, und viele Pendenzen in der Region lagen auf dem Weg.

Die Wettervorhersage behielt leider völlig recht, so hatte ich dann am Freitagmorgen am Südportal des Gotthardtunnels kein AHA-, sondern ein OOOUAH-Erlebnis, es regnete einfach immer weiter. Also wieder umdisponiert und im Zug geblieben bis zur Endstation Lugano, in der Hoffnung auf halbwegige Trockenheit ganz im Süden. Es blieb bei der Hoffung und dabei, dass ich einen feuchten Tag am Monte San Salvatore verbrachte.

In Lugano sah es zunächst anständig aus, kein Niederschlag. Das blieb eigentlich den ganzen Tag so, aber sobald man etwas Höhe bekam, befand man sich im Nebel, der einen ohne spürbare Tropfen einfach zum Schwamm machte. Also war ich eigentlich nass, als ich in Ciona ankam, wo ich das Bike bald im Wald liess und zu Fuss auf den Monte San Salvatore stieg. Immerhin kann ich behaupten, dass ich wahrscheinlich zu den wenigen gehöre, die alleine auf diesem Gipfel waren. Seilbahn läuft, check, Restaurant offen, check, Santuario offen, check, Besucher da, uncheck. Geniessen konnte ich das allerdings auch nicht.

Ich suchte dann ein Restaurant und wurde in Carona fündig. Das war nicht schwer, es gibt viele Restaurants dort, die meisten eher für gut betuchte Kundschaft, die nicht triefend nass lieber eine ziegelsteindicke Weinkarte als einen warmen Kamin haben. Ich muss ein bisschen erbärmlich ausgesehen haben, jedenfalls bekam ich ein Tessiner Plättli serviert, an dem sich andere schon mal einen Bruch heben. Aber kalt blieb es, der Kamin wurde nicht angezündet.

Zum irgendwo Einkehren war es dennoch zu früh. Ich hatte ja kein fixes Ziel und hätte überall ein warmes Zimmer suchen und meine Klamotten trocknen können, aber ein paar Trails wollte ich schon noch fahren. Der Nächstgelegene lag direkt im Dorf und führte sehr steil runter nach Melide. Viele Treppen, zum Glück aus Stein, und mehr Steine als Wurzeln, das war sogar bei Nässe ganz passabel zu fahren. Unten war ich wieder guten Mutes, es war in Melide auch ein bisschen wärmer und trockener, da fuhr ich direkt wieder rauf. Diesmal ging es über die Cima Pescia via dem Dörfchen Baslano. Auf der anderen Seite konnte ich, zuerst viel auf Fahrwegen, später aber wieder auf einem hübschen, nassen, aber wenig schlammigen Trail nach Figino abfahren.

Da hatte ich von der wunderbar gelegenen Jugendherberge gehört. Ich bewunderte sie aber nur von aussen, denn bis die Rezeption aufgemacht hätte, hätte ich mehr als eine Stunde in nassen Klamotten rumsitzen müssen. Da beschloss ich, meine Zeit noch mit einer Suche nach einem Hotel in Bahnhofsnähe zu verbringen, fuhr um den See herum, und wurde schliesslich in Caslano mit der Osteria Battello fündig. Ein sehr hübsches Örtchen, angenehm, ruhig, alles was man braucht im Erdgeschoss inklusive Weissbier und Seesicht, ich komme bestimmt wieder.

Für den Samstag hatte ich gutes Wetter und den Monte Tamaro vorgesehen. Beides stimmte, und ich fuhr mit dem Zug nach Rivera-Bironico und mit der Seilbahn rauf. Die Dame an der Kasse nahm mir das Versprechen ab, dass ich ab der Alpe Foppa nur auf dem Fahrweg runter fahre, denn die Downhillstrecke wäre demoliert, und der Bergweg zum Monte Tamaro noch tief eingeschneit. Ich stimmte ihr natürlich zu, denn den Monte Tamaro habe ich schon zweimal mit Schnee gemacht, was ohne Betrieb der Bergbahnen ja auch kein Problem ist. Aber diesmal war's doch ein bisschen grenzwertiger, sie hatte nicht ganz unrecht. Praktisch ab Beginn der Nordflanke musste ich tragen, und im Stück zwischen der Hütte und dem Abzweig zur Bassa di Indemini ging auf dem Weg nichts mehr, schon das Trassee war im Schnee nicht mehr zu erkennen. Ich folgte dem schneefreien Grat auf Trampelspuren, aber das war doch mal ein T4 mit Fahrrad auf dem Buckel. Anhand der Spuren im Schnee war zu erkennen, dass die meisten Berggänger auf dieser Route umgedreht sind, wahrscheinlich war ich der Erste mit dem Bike seit Januar.

Das hatte Kraft gekostet, und ich hatte noch eine lange Reise vor mir, bei der immer wieder Schneefelder und vor allem umgestürzte Bäume störten. Erstere waren mit ein bisschen Gefälle noch halbwegs fahrbar, aber die Bäume zu umgehen war wiederum kräfteraubend. Ich gelangte wie geplant auf den Monte Ferraro und Arosio und folgte weiter Trails über Cademario nach Neggio, ein Klassiker der Region. Fast zurück am See futterte ich noch einen Energieriegel und strampelte hoch zum Monte Mondini oberhalb Ponte Tresa. Auch wenn's mühsam war, das hat sich gelohnt, denn die Abfahrt vom Monte Mondini war klar das Highlight des Tages. Am Tamaro war ich viel auf langweiligen oder mühsamen Traversen, mir ist nicht ganz klar, woher der Kultstatus kommt - der Monte Mondini rockt! Steil, schön, Steine, Holz, einfach alles.

Leider habe ich es mir an diesem Abend nicht leicht gemacht, zurück nach Caslano in die Osteria Battello, sondern habe ein anderes Hotel in Ponte Tresa gesucht. Zuletzt war ich im Tresa Bay, das war in Ordnung, aber teuer und nichts für schmutzige Biker.

Die Wetterlage am Sonntag kannte ich vom Freitag her schon ganz gut. Der Unterschied war, dass ich am Nachmittag nach Hause konnte, und mir keine weiteren Trails suchen musste. Also zur letzten Pendenz des Wochenendes, zur Cima di Medeglia, die ich im bekannten Nieselregen auf Fahrwegen ab Rivera-Bironico erreichte.

Die Abfahrt ist eigentlich vom Feinsten, sie führt von der Cima di Dentro nach Giubiasco hinunter. Für die heutigen Verhältnisse war es aber nichts, es gab zu viel zu Laufen. Steil, mit Wurzeln und Felsen verblockt, und dabei ziemlich absturzgefährdet im Hang. Das muss ich bei guten Bedingungen noch einmal versuchen. Immerhin war es nicht langweilig. Und eine neue offene Rechnung für die Zukunft ist auch vorhanden...

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Mitten im Wald bei Santa...
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Ein einfacher, aber hübscher...
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Ich habe ja meine Motivatoren...
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Der Trail ist da unten ganz...
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Die Jugendherberge in Figino...
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In Caslano gibt's eindeutig...
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Der Gelatisto ist genervt...
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Ein nettes Häuschen am...
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Der Lago di Lugano, bei...
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Innenhof in Caslano. Da könnte...
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Da steht man morgens...
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Mit besten Aussichten starte...
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Die Nordflanke des Monte...
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Aber egal, das Tragen sind...
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Immerhin sieht es in Richtung...
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Da rechts in der Wand wäre...
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Mal etwas anderes, mit dem...
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Zum Glück habe ich ja noch...
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Und der Calorie Mate ist heute...
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Vielseitiges Tessin.
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Aber so macht's dann...
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Da drüben die Krete bin ich...
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So macht das Tessin wieder...
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Die haben zuerst mir...
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Da wollte ich dem Fahrweg...
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Der Grund: der Wanderweg...
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Der Monte Mondini hingegen...
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Die Bähnli der FLP (Ferrovia...
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In diesem Klotz habe ich...
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Diesen Look habe ich zuletzt...
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Heute Abend gibt's...
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Der nächste Tag ist wieder...
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Auf deren flache Kuppe...
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Auch heute wird mir wieder...
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Bei Cima di Dentro beginnt der...
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Verblockt, wurzlig, steil...
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Und schmal ist es auch noch.
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Aber irgendwie auch schön.