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Grand Canyon, Grösster seiner Art
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Das Monument Valley...
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Auf unserer Strassenseite...
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Unterwegs im Abendlicht.

Jetzt stand der nächste Canyon, diesmal nix halbes und nix kleines, sondern der ganz grosse auf dem Programm. Ausserdem war dies der Punkt in der Reise, wo wir nur noch Ziele angefahren haben, wo ich schon einmal war. Um es ein bisschen abwechslungsreicher zu gestalten, sind wir dieses mal an die North Rim gefahren. Damals war ich ja an der South Rim, immerhin sechs Stunden Fahrt entfernt, denn der Canyon ist ja grand und steil.

Im Prinzip liegen eine ganze Reihe Sehenswürdigkeiten auf dem Weg, insbesondere das Monument Valley, jedermann bekannt aus der Marlboro-Werbung. Nachdem die Rundfahrt aber so etwas wie 30$ gekostet hätte, haben wir uns das geschenkt. Nicht geschenkt hingegen haben wir uns die Goosenecks. Wenn man dort steht, kapiert man, was es bedeutet: der San Juan River ist hier in tiefen und engen Mäandern in den Fels eingeschnitten, und von einer Stelle aus sieht man gleich drei dieser Kurven. Wir steuerten den primitivsten Campground im Goosenecks State Park an, ein Briefkasten zum Geld einwerfen, eine Trockentoilette, das war's. Aber ein phänomenaler Ausblick, und wirklich einsam.

Die North Rim des Grand Canyon ist viel schlechter erschlossen als die südliche Gegenseite. Ein Ort namens Jacob Lake, der im wesentlichen aus einer Tankstelle besteht (aber einer echt guten mit vielen süssen Snacks), dann lange nichts, und schliesslich die Einrichtungen des Nationalparks - Lodge, Campground und ein einfacher Store. Wir sind - nach etwas trockenem Schlucken ob der Preise - in der Lodge eingekehrt, bzw. in einer der hunderten Log Cabins, die dazu gehören. Immerhin gab's noch keine Dusche seit der Whole Enchilada, jetzt wurde es Zeit, wenn auch mit lauwarmem Wasser.

Die North Rim ist im Prinzip etwas zurückgesetzt die spektakulären Ausblicke fehlen ein wenig, auch weil die gegenüberliegende Kante ja niedriger ist. Eigentlich liegt die Lodge, Zentrum der Nationalparkeinrichtungen, auf einer Felsnase am Rande des Bright Angel Canyons, der sich noch Kilometer nach Süden zieht, bevor er in den Grand Canyon mündet. Aber das Bierchen auf der Hotelterasse schmeckt bei guter Aussicht hervorragend, wenn man sich nicht selber ein Plätzchen suchen kann, was wir kluge Touristen dann am nächsten Abend gemacht haben.

Den Nachmittag verbrachten wir mit einem kurzen Ausflug an den Bright Angel Point, einem Aussichtspunkt, am nächsten Tag stand eine richtige Wanderung hinunter in den Grand Canyon an. Diese ist allerdings recht lang. Wenn man richtig loslegt, kann man den Canyon in einem Tag queren, aber dann...? Also war Umkehren angesagt, ohne einen genauen Punkt vorweg zu definieren. Wir folgten dem North Kaibab Trail, der den Bright Angel Canyon herunterführt (lustigerweise liegt der Bright Angel Trail an der South Rim). Der Weg ist teilweise recht spektakulär und exponiert, aber nirgends schwierig. Wir gelangten so bis zur Manzanita Rest Area, wo es (wie auch an anderen Raststellen) frisches Wasser gibt, und machten uns dann auf den Rückweg. Heiss und staubig war es, und zum Schluss noch viel raufgehen ist natürlich nicht jedermanns Sache, aber wir waren darauf doch viel besser vorbereitet als andere Touristen, die oben mal losgehen und finden, dass es ja ganz einfach geht.

Im Prinzip steuerten wir danach schon das nächste Ziel, Death Valley, an, aber die "near me" Funktion der MTBProject-App zeigte den "Rainbow Rim Trail" an, da war ich natürlich interessiert. Der Start befindet sich am Parissawampitts Point (kein Schreibfehler), und Karten, Navis oder Google Maps helfen nicht weiter. Ein freundlicher Local im General Store wusste allerdings wie, und nach dem Eindecken mit Proviant waren wir unterwegs zum - in meinen Augen - besten Übernachtungsplatz der Reise.

Nach rund einer Stunde Durchschütteln auf Forststrassen, der Van fiel schier auseinander, kamen wir am Timp Point an, fanden direkt an der Abbruchkante des Canyons einen Stellplatz und jede Menge Feuerholz, und öffneten das Feierabendbier. Man lernt nie aus, und Lehre von dieser Reise ist, besser an die National Forests und State Parks halten, da darf man vieles, was in den Nationalparks nicht geht: Biken, Auto irgendwo abstellen, Feuerchen machen... einfach gemütlich war's da, und die Aussicht grandios.

Am nächsten Morgen bin ich dann auf die Biketour, die im wesentlichen der Abbruchkante des Grand Canyon bis zum Punkt mit dem langen Namen folgt. Technisch war's diesmal nicht herausragend anspruchsvoll, aber schön war es, und die Einsamkeit nicht zu übertreffen. Ein bisschen unheimlich ist es, wir hatten jetzt seit drei Tagen keinen Handyempfang mehr, und das nächste Haus ist fünfzig Meilen entfernt. Die Alpen sind einfach viel mehr erschlossen, auch wenn sie wild sind. Die Biketour war jedenfalls, obwohl keine Herausforderung, ein Genuss. Und dank Pick-Up-Service musste ich auch nicht zurück, sondern konnte einsteigen, und nach vielen Meilen Schotter verbesserte sich die Strasse, wo wir nach einer gefühlten Ewigkeit wieder in einer bewohnten Siedlung namens Fredonia ankamen, da war Burger-Zeit.

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Bei den Goosenecks, bzw...
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Echte Monuments aus dem...
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Letztes Abendlicht.
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Am nächsten Morgen geht...
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Monument aus der Nähe.
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Zunächst geht es von der...
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Zwei Stahlbrücken queren...
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Der Canyon ist hier noch...
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Ein Rest der Vermillion...
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Eine Baustelle hält uns kurz...
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Durch die Baustelle wird...
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Es geht wieder rauf auf's...
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Diese schönen Wiesen...
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Eben, der Wald hier...
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Noch mehr Wiesen, die...
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Ausblick vom Bright Angel...
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Auf Stein serviert.
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Auf dem Weg in den Canyon...
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Hinter dem Supai Tunnel...
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Der weitere Wegverlauf...
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Pause mitten in der...
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Etwas exponiert ist es da...
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Wer findet den Weg? Hier...
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Im Bereich der Roaring Springs...
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Die Roaring Springs liegen...
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Der ärgert sich über...
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Die Brücke bei der Manzanita...
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Diesen Felsenkessel muss...
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Leider haben wir die nur...
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Die Wiesen inklusive...
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Das letzte Wiesenfoto...
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Campen an der North Rim...
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Ein freistehender Berg...
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Morgens im Camp zwischen...
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Los geht's auf einem...
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Das darf man wohl als flowig...
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Hier oben ist alles licht...
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An einem der zahlreichen...
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Eine aussichtsreiche Biketour.
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Zeugenberge im Grand...
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Doch noch mal eine Wiese...
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Auf langen Forststrassen...