Nächstes und letztes Ziel war San Francisco, aber davor war noch etwas zu erleben. Erstens wollten wir vorher noch einmal übernachten, da der Weg doch etwas weit ist, und zweitens zeigte mir die "near me" Funktion wieder eine Biketour an. Zuletzt waren wir ja auf dem Campground im Stanislaus National Forest, und genau da ging es los.

Die Route führte zunächst bei der Siedlung Buck Meadows vorbei, und dann auf Forststrassen in die Schlucht des Merced River. Irgendwann machte der Fahrweg eine Kehre, und ich bog hangparallel in einen Trail ab, was aber nicht im Sinne des Tourenverfassers war. Der richtige Weg wäre auf dem Fahrweg bis zum Fluss gegangen und von dort wieder hinauf, nicht sehr spannend. Bei mir war's interessanter. Das erste Drittel war gut fahrbar und hatte Fussspuren, wurde also benutzt, drum kam bei mir lange auch kein Zweifel über den Weg auf. An einer Art Stollen wurde er eng, stark verwachsen, und er war auch teilweise in den Abgrund gerutscht. Schieben und Tragen war angesagt, und zwar ziemlich lange, wobei ich auch das erste Mal in Kontakt mit Poison Ivy kam. Ich hatte zum Glück Bilder von dieser Pflanze gesehen, die bei Kontakt starke Ausschläge auslöst, und war gewarnt. Jedenfalls war es sehr spannend, mit kurzen Hosen auf Zehenspitzen mit dem Bike auf den Schultern rumzutrippeln, aber zum Glück ging nichts schief. Später kam ich in verbranntes Gestrüpp und wurde komplett von verkohlten Ästen zerkratzt, und dann fand ich auch bald die richtige Strasse wieder. Von Singletrails hatte ich damit erstmal genug, aber jetzt ging's ja auch in die Stadt zu den kulturellen Highlights.

Den Zwischenstopp zur Übernachtung machten wir im Mount Diablo State Park. Zuvor querten wir das San Joaquin Valley, wo massiv Obst angebaut wird, und daher nicht so attraktiv ist. Auf der Strecke zwischen San Francisco und dem San Joaquin Valley liegen noch die Foothills, meistens Weideland und relativ abgeschieden. Der Mount Diablo ist eine der höchsten Erhebungen und wird eher vom Grossraum Bay Area für Grillpartys heimgesucht, der Campground war entsprechend leer. Am Morgen dann früh die Sachen transportfähig zusammengepackt, und im Berufsverkehr rein nach San Francisco. Zunächst ins Hotel, um das Gepäck abzugeben, und dann zur Fisherman's Wharf, wo das Auto hinmusste. Danach waren wir vier Tage frei zum Herumstrolchen.

Wir waren direkt am Union Square, damit verbrachte ich diesmal Zeit in Ecken der Stadt, die ich sonst nicht so viel gesehen hatte. Insbesondere war ich das erste Mal länger an der Fisherman's Wharf, und bin auch das erste Mal Cable Car gefahren. Die Fisherman's Wharf war der Touristennepp, den wir erwartet hatten, insbesondere wurden wir beim Fischessen enttäuscht. Die Cable Cars haben sich aber gelohnt, es zeigte sich, dass man mit ihnen ganz gut an interessante Ziele kommt. Generell haben wir uns für die Zeit eine Mehrtageskarte für die "Muni" besorgt, und kamen damit ganz gut herum, insbesondere auch mit den historischen Strassenbahnen, die zwischen Fisherman's Wharf und der Castro verkehren. Unsere Mehrtageskarte versagte allerdings, nachdem wir über die Golden Gate Bridge ins Marin County gelangt waren. Da fanden wir mit etwas Mühe zwar einen Bus, aber der musste extra bezahlt werden.

Unsere Ausflugsziele beinhalteten unter anderem Chinatown, den Financial District, Haight Ashbury, die Mission, Golden Gate Park und die dazugehörige Brücke, Telegraph Hill, Lombard Street und Japantown. Es macht wohl keinen Sinn, alles aufzuzählen, im Internet gibt's sowieso bessere Beschreibungen. Festhalten kann man lediglich, dass wir in Chinatown nicht so gut chinesisch gegessen haben (es könnte daran liegen, dass wir uns nicht gut genug auskennen, um was Gutes zu bestellen), dafür haben wir hervorragend japanisch gegessen (aber nicht in Japantown). Zur Fisherman's Wharf habe ich mich ja oben schon geäussert. Und ein Bier "über die Gasse" mitnehmen, funktioniert immer noch nicht so gut.