Vom 23.-24. Oktober 2016.

Nach der Abfahrt von Llanes blieben wir vorerst noch an der Küste, und stattetem dem hübschen Städtchen Ribadesella einen Besuch ab. Der Fluss Sella weitet sich hier kurz vor der Mündung in das Meer zu einem Ästuar auf, so dass der Ort mit langen, weissen Sandstränden scheinbar im Binnenland zu liegen scheint. Der Austritt ins Meer liegt fast im Verborgenen.

Ribadesella selbst hat ein fast intaktes Stadtbild, neu gebaut wurde vor allem draussen, es ist voll mit Cafés, Bars und Restaurants, und entsprechend gut von Touristen besucht. Wir hatten aber schon komfortabel gefrühstückt und konnten drum leider nicht das ganze Programm nutzen, besorgten uns aber in einem Feinkostladen ein Sortiment an lokalem Käse und Aufschnitt sowie ein Stück Brot, und assen draussen an der Sonne.

Zur Kaffeezeit waren wir in Oviedo, viel städtischer, und leider immer noch nicht besonders hungrig. Es war Sonntag, alle Leute waren auf den Strassen und in den Bars. War in den Picos de Europa der Käse im Vordergrund gestanden, rückten hier, weiter im Inland allmählich die Wurstwaren, embutidos, in den Vordergrund. Die Freude darüber sollte aber noch bis zum Abend warten. Ein älterer Herr hörte uns deutsch reden und sprach uns daraufhin an, dass seine Tochter in Köln leben würde und dort sehr glücklich wäre. Hört man doch gerne.

Hinter Oviedo wandelte sich die Landschaft, es wurde steppengleich und sehr karg, mit den Wäldern war es vorbei. Zur Dunkelheit kamen wir in León an, nahmen eines der ersten Hotels, auf das wir trafen, und stellten fest, dass es direkt bei der Kathedrale lag. Zu León finde ich rückblickend, dass es die angenehmste Überraschung, und vielleicht sogar der angenehmste Aufenthalt war. Bei der Anfahrt machte die Stadt nicht viel her und wirkte vielleicht sogar ein wenig abstossend, aber das Hotel war günstig und spitzenmässig gelegen, die innenstadt und natürlich auch die Kathedrale sind äusserst sehenswert, und gegessen haben wir hier auch am besten. Klar, alles Momentaufnahmen, aber in der Summe doch passend.

Am Abend sogen wir die Atmosphäre der Innenstadt - wie gesagt, es war Sonntag, alles war offen und die Stadt voll mit Leuten - auf, bei Restaurants konnten wir uns nicht gleich entscheiden. In dieses, das wir schliesslich aussuchten, wurden wir vom Betreiber nett hineinkomplementiert. Das war vorher schon passiert, aber hier war der Wirt zu Recht selbstbewusst. Als Vorspeise gab es einen Teller der lokalen "embutidos", also Wurstwaren, wobei insbesondere die getrocknete Blutwurst mundete, der Rest inkusive Wein war auch gut. Zum Nachtisch fanden wir noch eine Portion Merengue, die hier kaum gebacken und eher halb flüssig sind, sowie scheinbar auch Erdbeergeschmack aufweisen können.

Die Kathedrale haben wir dann erst am nächsten Morgen besichtigt.