Hochland I: Die Geysires del Tatio |
Langsam wird es ein... |
Wir sind an der "Ruta... |
Auf einer kleinen Anhöhe... |
||
Am 26. Oktober 2017. Am zweiten Tag in San Pedro fuhren wir ins Hochland - eine Sache, die sich sofort bewährt hat. Sobald man in die Hügel der inneren Andenkordillere fährt, ändert sich die Landschaft sofort: es gibt Vegetation, eine stark reliefierte Landschaft, sowie eine interessante und erstaunlicherweise gar nicht scheue Tierwelt. Orografisch ist die Kordillere in diesem Bereich von Vulkanen geprägt, deren Schlote überall mit einer Höhe zwischen 5000 und 6000 Metern rumstehen (der Aconcagua, höchster Berg des Kontinents mit knapp 7000 Metern ist auch nicht weit), aber die weiten Ebenen und sehr flächen Pässe liegen auch schon auf Höhen zwischen 4000 und 5000 Metern. Alleine das Wissen darum, dass man auf solchen Höhen rumfährt, ist schon ein Erlebnis. Die Sonne ist noch eine Nummer intensiver, der Wind noch einen Zacken heftiger, und der Karre geht die Puste auch, dem Fahrer natürlich aus, sobald er sie verlässt und mal einen Hang hochkraxeln will. Die Vegetation nimmt zu, sobald die Steigung zunimmt, auf einer Höhe zwischen 3000 und 4000 Metern gibt es veritable Weiden, sogar mit grasenden Tieren, und Esel haben wir auch mal gesehen. Wald fehlt allerdings völlig, Verstecken ist schwierig. Dafür kommt wieder die eine oder andere Felsformation in den Blick, und Vulkanasche hat teils hübsche Farben, insgesamt eine willkommene Abwechslung gegenüber dem texturlosen Grau der Atacamawüste. Wir brachen früh auf, denn bei El Tatio wollen alle früh sein: in der alten Vulkancaldera befindet sich ein Geysirfeld, und bei den frostigen Morgentemperaturen steht umso imposanter der Dampf über dem Gebiet. Es handelt sich um ein Gebirgssträsschen, das bald nach dem Ort zur Piste wird, aber sehr gut unterhalten ist, so dass es auch mit Reisebussen befahren werden kann, wie wir dann gesehen haben. Die Wegfindung war also überhaupt kein Problem; zur Not hätten wir zwar ein Navi auf dem Smartphone gehabt, aber man ist nie alleine, schnellere oder langsamere Fahrzeuge mit dem gleichen Ziel sieht man praktisch immer. Bei der Fahrt im Dunkeln verpasst man ausserdem viel, aber auf der Rückfahrt kann man das Verpasste noch anschauen. Man fährt eine gute Stunde, wir kamen ganz gut gerade in der Dämmerung an, als es bestimmt noch -10 Grad hatte, und waren weder die Ersten noch die Einzigen, aber es ist doch ein bisschen weitläufig, und wirkt niemals eng. Im Prinzip handelt es sich bei El Tatio um ein paar dutzend Fumarolen, die teilweise Wasser führen, und entsprechend regelmässig oder unregelmässig mehr oder minder Dampf oder Wasser ausspucken. Darunter sind keine kräftigen Geysire, wie in Yellowstone oder Island, bei dem "originalen" Geysir. Insgesamt macht es aber, und dies tatsächlich gerade in den ersten Morgenstunden bei kalter und trockener Luft, ganz ordentlich Eindruck. Viele Sinterkonen sieht man auch, aber insgesamt wenig Farbe und Gerüche, das Wasser scheint also nicht besonders mineralhaltig zu sein. Dafür laufen die Vicuñas quer über Geysire und Sinterterrassen, um sich die Füsse zu wärmen, und auch Vögel sieht man viele. Auf ein paar Fahrwegen kann man quer durch die Geysirfelder fahren. Wir verbrachten einige Zeit etwa in dessen Mitte, wo auch ein Badebecken angelegt wurde, das aber leer war, also weder Wasser noch Gäste enthielt. Ob wir uns getraut hätten zu baden, es war wirklich sehr kalt... So hatten wir sicher eine Ausrede. Danach verzogen wir uns auf die östliche Sonnenseite, um uns wieder aufzuwärmen, und einige Zeit zwischen kleinen Geysiren mit Fumarolen, Calcitrasen und Ähnlichem zu flanieren. Bei der Rangerstation, wo auch der Eintritt gezahlt wird, gab's auch ein paar Infotafeln, allerdings nur über Flora und Fauna. Etwas schade, für das drittgrösste Geysirfeld der Welt. Bei Wikipedia steht aber auch nicht viel, vielleicht ist es einfach nicht gut erforscht. Bei der Rückfahrt liessen wir uns entsprechend etwas Zeit. Insbesondere zieht sich die Strasse in nicht allzu weiter Entfernung, und etwa gleicher Höhe, um eine Lagune herum, bei der es viel zu sehen gibt. Ein paar leere Minengebäude stehen rum, und auf alten Abraumhalden findet man mal ein paar Mineralien. Dazu gibt es jede Menge Vögel: Gänse, Möwen, Enten, Singvögel, für uns schwer zu bestimmen. Und dann gab's noch einen Hasen mit Schwanz, ein Vizcacha, und alle waren nicht sehr scheu und liessen sich gut beobachten. Aber auch die Felsgruppen waren hier schön, in Verbindung mit dem Wasser und dem goldgelben Steppengras, wie in einem Zengarten. Wir sahen noch viele Blumen, in den Lagunen bei Machuca Flamingos, und jede Menge Vicuñas. In den folgenden Tagen wurde das normal, aber heute war es sehr aufregend. Dann kamen wir zurück in die staubige Wüste. Die nächsten Nächte hatten wir in einem "complejo turistico" in Toconao, einem Ort 35 Kilometer weiter in der Wüste reserviert. Bis dahin war uns schon klar, dass, vielleicht auch aus guten Gründen, das Touristengeld hier weniger wert ist als anderswo. Aber diese komplette, dreiste Selbstüberschätzung wie bei diesem Hotel habe ich wirklich noch nicht erlebt. Da stimmte wirklich gar nichts, drei Stunden in der Hitze gewartet, bis überhaupt jemand ein Zimmer aufschloss, alles ziemlich heruntergekommen, unfreundlich obendrein, zum Preis eines Mittelklassehotels in der Schweiz. Ich will mich hier nicht weiter drüber auslassen, aber habe eine entsprechende Bewertung bei booking.com hinterlassen, was ich sonst nie mache. Was Gutes gab's natürlich auch, in Toconao wird Wein produziert, und dass der Sonne und Mineralien abbekommen hat, darf man wirklich glauben. Er heisst "Ayllu", nach den Dörfern der präkolumbianischen Kultur, die freilich keinen Wein kannten. Den Wein habe ich besorgt, um mich bei zwei jungen Chilenos zu bedanken, die mir geholfen haben, die Karre aus dem Sand zu hieven. Nachdem ich tagsüber viel auf und auch neben - da weniger Wellblech - Sandpisten gefahren war, stellte sich auf dem Parkplatz des elenden Hotels heraus, dass unser RAV4 (das steht für Recreational Activity Vehicle, 4WD) keinen Allradantrieb hat, es handelt sich um die Billigvariante. Drehmoment hat's übrigens auch nicht, eine echte Angeberkiste, Schaf im Wolfspelz. Jedenfalls steckte ich direkt vor dem Hotel im Sand, mit ein bisschen Hilfe war's kein Problem, rauszukommen, aber es erhielt dem elenden Hotel die versprochenen Gäste. Hätten wir abhauen können, hätten wir es nämlich auch getan. |
|||||
Bei den Umkleidekabinen... |
Die Badewanne ist aber... |
Es hat gut -10 Grad, der... |
|||
Die einzelnen Fumarolen... |
Es dampft überall. |
Stimmt schon, der Dampf... |
|||
Aber kalt und schattig... |
Ein warmes Bächlein. |
In allen Wasserläufen... |
|||
Die Sonne erreicht... |
Wahrscheinlich könnte man... |
Obwohl, gefroren ist es... |
|||
Endlich kommt die Sonne... |
Mit der Sonne wird es... |
Aber kalt ist es immer noch. |
|||
Es qualmt aber immer... |
Bei diesem grösseren... |
Aussenrum gibt's 6000er... |
|||
Auch an der Ostseite... |
Da steht eine alte Maschine... |
Hier gäb's heisses Wasser... |
|||
Dieser etwas grössere... |
Also, hier die Geysireruption. |
Überall ein grosses... |
|||
Aktive Vulkane vor... |
Die Vicuñas freuen sich... |
An die Touristen sind... |
|||
Singvögel gibt's hier... |
Und Möwen (Gaviota) gibt's... |
Diese Fumarole hat sich... |
|||
Hier hat sich ein hübscher... |
Auch dieser Piepmatz... |
Nochmal die paar Gaviota... |
|||
Findlinge in der Nähe der... |
Bei der Rangerstation, es... |
Noch ein Vicuña, es hat... |
|||
Mit diesen Schildern... |
Auf der gut gepflegten... |
Dieses Vicuña hat's nicht... |
|||
Die Lagune, die wir heute... |
Am Ufer der Lagune ist... |
Unter anderem liegt hier... |
|||
Hier sieht's ziemlich... |
Allerhand Vögel in der... |
Am Abfluss der Lagune... |
|||
Entenpärchen machen es... |
Ein nettes Flüsschen... |
Am Flüsschen, mit... |
|||
Der Piepmatz war... |
Zurück bei den lauten... |
Wir und die Vicuñas. |
|||
Vicuñas gibt's wirklich... |
Flamingos in den Lagunen... |
Näher ging's nicht. |
|||
Näher zur Wüste hin, also... |
In weniger exponierten... |
Dies sind schon mehr... |
|||
Von den Blauen gab's... |
Und nochmal etwas... |
In diesem grünen Canyon... |
|||
Zurück am Dorfplatz... |
Der lokale Wein hat... |
||||