Patagonia's best: Torres del Paine |
Wieder auf der Strasse... |
Die Nandus hatten wir im... |
Unser erster Schlafplatz... |
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Vom 31. Oktober bis zum 4. November. Nun waren wir also erstmals unabhängig von Hotels und sonstiger Infrastruktur, abgesehen von Strassen und Fahrwegen, und brachen in Richtung Norden auf. Nach Süden ist dann mit der Magellanstrasse bald mal Schluss, es kommen nur noch Inseln, im Norden liegen die bekannten Nationalparks. Wir peilten den Nationalpark Torres del Paine an, und waren mit Essen und Trinken im Grunde für ein paar Tage autonom ausgerüstet. Das ist auch ganz gut so, weil manchmal gibt's doch so 200-300 Kilometer ohne viel dazwischen. Das war in der Atacamawüste natürlich auch so, aber mit dem primitiven Schlaglochsuchgerät unter dem Hintern wurde man sich plötzlich wieder seiner Verwundbarkeit bewusst, und Autopannen aus längst vergangenen Leben (ich habe mal eine Nacht auf einer Verkehrsinsel bei Barcelona verbracht) kamen wieder in den Sinn. Ging aber alles gut. Wir hatten wieder nicht viel geplant, und über den Nationalpark nicht viel gelesen. Klar war, dass man da Wandern kann - bisher hatten wir uns in diesem Urlaub nicht viel bewegt -, und dass es ein paar hübsche Berge zu sehen geben sollte. Beides stimmte. Die Torres del Paine sind im Prinzip die Region, wo die Küstenkordillere "verschwindet", eigentlich ins Meer abtaucht. Nach Süden öffnet sich die Landschaft fjordartig und mit Karseen, nach Norden zieht sich der Gebirgszug stark vergletschert und sehr schwer zugänglich fort. Weiter hinten liegen so bekannte Gipfel wie der Fitz Roy, die Gipfel im Nationalpark selber sind weniger berühmt, aber nicht weniger spektakulär. Mit knapp 3000 Metern sind sie auch etwas niedriger als die bekannteren Kollegen Fitz Roy und Cerro Torre. Zu besteigen ist davon trotzdem nichts, nur gute Kletterer schaffen das, und die Zustiege führen allesamt über Gletscher. Trotz der geringen Höhe machen die Mischung Fels, Eis und Klima die Besteigungen zu ernsthaften Unternehmungen mit Expeditionscharakter. Blieb also Wandern. Im Nationalpark werden zwei mehrtägige Wanderungen, das "W" bzw. das "O", gekultet. Ohne jetzt ins Detail zu gehen, haben beide Wanderungen nach meinem Geschmack zu viel Länge bei zu wenig Höhe und Ausbleiben von Gipfelerlebissen. Dazu müsste man viel mehr Vorbereiten, insbesondere Hütten und/oder Campgrounds reservieren. Können/wollten wir alles nicht, daher beschränkten wir uns auf drei Tageswanderungen, auf denen es schon die wesentlichen Highlights zu sehen gab. Man könnte natürlich noch ewig mehr Zeit mit Geniessen verbringen. Tag 1: Nach Übernahme unseres Schlaglochsuchgeräts und Einkaufen fuhren wir Richtung Norden, ein paar Kilometer in Richtung Torres del Paine zu machen, und zum ersten Mal Patagonien etwas anzuschauen. Die Landschaft ist in der Umgebung von Punta Arenas von Steppe geprägt, meistens gibt's nicht viel, aber viele Zäune (wieder mal), hinter denen meistens Schafe weiden. Wir verliessen irgendwann die Hauptstrasse in der Nähe der Laguna Blanca, um einen Schlafplatz zu suchen, was aber nicht ganz einfach war. Vegetation in der Höhe eines Autos, sogar so mickrig wie unserem, gab's praktisch nicht, und Geländekanten, hinter denen man etwas geschützt stehen konnte, waren echte Mangelware. Schliesslich blieben wir irgendwo auf einer offenen Schafweide stehen und tranken unser erstes "Campingbier" in der Abendsonne. Der Schäfer schaute noch, alarmiert durch seinen Hund, vorbei, machte aber keine Probleme. Dann wurde es deutlich zu windig und zu kalt, noch draussen zu sitzen, und wir zogen ins Auto zum Schlafen. Das frühe Zubettgehen, etwa acht Uhr, wurde in den Tagen des Campings durchaus zur Gewohnheit, es blies eigentlich immer ein kräftiger Wind. Tag 2: Wir fuhren zunächst nach Puerto Natales, was auf dem Weg liegt, auf einen Kaffee und ein bisschen Sightseeing. Viel gab's dort nicht, aber offensichtlich eine rege Touristenszene, die von Parkbesuchern profitiert. Anschliessend ging's weiter nach Norden, bald auf gut gepflegten Schotterstrassen, die Landschaft gewann an Relief, und an einem See mit weissem Ufer gab's den ersten Blick auf die Torres del Paine, noch weit entfernt, aber ein schöner Anblick. Bis zur Nationalparkgrenze ist es immer noch ein sehr abwechslungsreiches Stündchen oder länger, da man oft zum Fotografieren anhalten muss. Wir fuhren bei der Laguna Amarga in den Park und gleich weiter zum Touristencenter Las Torres, wo es auch einen Campingplatz und diverse Unterkünfte gibt. Schliesslich nahmen wir einen Standplatz für das Auto beim Campingplatz, um dann festzustellen, dass wir gleich auf dem Parkplatz hätten bleiben können. Immerhin konnten wir so die desolaten sanitären Anlagen des Campingplatzes nutzen (die im Touristencenter wären auch viel besser gewesen). Irgendwie gibt es im Park neben der staatlichen Verwaltung auch unterschiedliche Konzessionäre, mit sehr unterschiedlicher Qualität, dieser Campingplatz ist wahrscheinlich die Grundlinie. Insgesamt also kein Highlight betreffend der Übernachtung, aber ein guter Ausgangspunkt für die Wanderung am nächsten Tag. Tag 3 und gleich das Highlight: ab dem Camping Las Torres gingen wir auf den Wanderweg zum Mirador Las Torres, wie viele andere auch, und gesellten uns unterwegs zu denen, die vom Refugio Chileno dazustiessen, das auf halbem Weg liegt. Der Weg ist lange überwiegend einfach, manchmal etwas schlammig, selten exponiert und zieht sich bis zum Refugio Chileno oberhalb des Bachs entlang, der den Gletscher hinter den Torres del Paine entwässert. Anschliessend zieht sich der Weg in Moränenhänge, später effektiv in den jungen Blockschutt der Seitenmoränen, bis man an einen Karsee am Fuss der berühmten Felswände gelangt. Dort ist Schluss, mit einem guten Hundert anderer Touristen, aber die Aussicht ist wirklich hochalpin und spektakulär, auf einer Höhe von nicht einmal 1000 Metern. Beim Rückweg spielten sich Dramen ab, dem Weg kann man doch ein gutes T3 geben, dem lange nicht jeder gewachsen ist. Am nächsten Morgen wollten wir mit dem Boot über den Lago Pehoé fahren, drum fuhren wir am gleichen Abend noch weiter. Auf der Suche nach einem guten - inoffiziellen - Schlafplatz stiessen wir zunächst auf den Parkplatz beim Salto Grande, wo der Lago Nordenskjöld mit ziemlicher Höhendifferenz in den Lago Pehoé entwässert. Das mussten wir uns natürlich auch noch ansehen, aber der starke Wind stärkte den Wunsch, bald irgendwo ins Warme zu kommen. Theoretisch gibt's beim Fähranleger auch eine Unterkunft sowie ein Café, aber beides wurde geschlossen, nachdem die Touristen das ankommende Boot verlassen hatten. Schliesslich stellten wir uns mit dem Auto ans Ufer, was niemanden störte, aber die Kiste wackelte im Wind so stark, dass wir dachten, dass sie dann doch mal ins Wasser fallen könnte. Passierte aber nicht. Tag 4 begann mit einer kleinen Bootsfahrt über den Lago Pehoé zum Refugio Paine Grande. Natürlich kann man dort auch hinlaufen, aber braucht dann rund einen Tag oder mehr vom jeweiligen Startpunkt, den man mit dem Auto anfahren kann. Das Refugio selber war natürlich nicht das Ziel, sondern ein anderer Aussichtspunkt, der Mirador Francés, stand auf dem Speisezettel. Er befindet sich in einem Hochtal, umgeben von einigen Felswänden, darunter den Cuernos del Paine, einer anderen auffälligen Berggruppe, sowie der Rückseite der Torres del Paine. Wobei, Hochtal ist wieder relativ, mehr als rund 600 Meter über den Meeresspiegel kommt man dabei nicht. Das Ambiente ist trotzdem wieder hochalpin, es ist fast nur noch Blockschutt und Gestrüpp vorhanden, entsprechend den Alpen auf einer Höhe von etwa 2000 Höhenmetern. Vorher muss man aber lange ohne grosse Höhendifferenz traben: vom Refugio Paine Grande läuft man zunächst am Fuss der Berge bis zum Camping Italiano, dann geht's in das Valle Francés mit dem Fluss gleichen Namens. Das Tal ist sehr schön, man läuft viel durch hellen Sand, Blockschutt, sowie schüttere Wäldchen. Trotz des langen Fusswegs ist man hier auch nicht allein, man teilt den Weg mit allen dezidierten "W" oder "O"-Wanderern. Wir hatten nichts zu Übernachten dabei und mussten natürlich zurück zum Boot, es fährt genau zweimal am Tag, und Verpassen hätte eine Zwangsübernachtung bedeutet (was im ziemlich komfortablen Refugio Paine Grande kein Problem gewesen wäre). Den Rückweg schafften wir auch noch gut und kamen mit viel Vorlaufzeit zurück zum Refugio, lange Aufhalten wollten wir uns wegen des starken Windes sowieso nirgends. Auf dem Boot gilt das Prinzip, wer zuerst kommt, mahlt zuerst, so standen wir auch noch eine ganze Weile im kalten Wind am Fähranleger. Nach der Überfahrt fuhren wir mit der Karre in Richtung unseres nächsten Ziels, der Hostería Lago Grey, und kamen beim Camping Lago Pehoé vorbei. Dieser privat geführte Campingplatz war schön, geräumig und hatte eine phänomenale Aussicht zu den Cuernos del Paine, weswegen wir uns eine Nacht einen Stellplatz gönnten. Beim Entscheid spielten auch die warmen Duschen, in denen das Wasser mal nicht nur tröpfelte, sowie das Restaurant mit Grill, das zum Campground gehörte, eine Rolle. War zwar alles nicht ganz günstig, aber nach zwei Nächten Dosenfutter und Starkwind bis zum Ins-Bett-Gehen war es eine gute Entscheidung. Am 5. und letzten Tag dieser Etappe wollten wir es nach der relativ langen Wanderung mit Zeitdruck gestern etwas gemütlicher angehen, aber es kam anders, da es so viel zu sehen gab. Wir fuhren zur Guarderia Grey im östlichsten Teil des Parks, womit wir den befahrbaren Teil mehr oder minder einmal durchgequert hatten. Hier gibt es ein ziemlich teures Hotel, bei dem wir kurz in die Lobby schauten, ein nagelneues Touristencenter mit Snackbar und ziemlich unmotivierten Mitarbeitern, und einen Fährdienst, der über den Lago Grey bis in die Nähe des Gletschers schippert. Für die Abfahrt waren wir zu spät, daher mussten wir uns mit einem Rundgang am See begnügen, wo es auch Gletscherblicke gibt. Und hübsch gerade noch dazu: Eisberge vom Gletscher werden bis an das Südufer des Sees getrieben, wo sie blau schimmernd und in bizarren Formen vor sich hinschmelzen. Dazu kann man noch eine kleine Halbinsel ablaufen, den Mirador Lago Grey, die eigentlich mitten im See liegt, über eine Sandbank gelangt man hin. Insgesamt macht man dabei ganz schön Strecke, zum Teil etwas mühsam über Sand zu laufen. Aber es lohnt sich. Erst dann gingen wir auf die Wanderung, die wir eigentlich vorhatten; sie führt zum Mirador Ferrier auf einem nahe gelegenen Bergrücken. Zwar auch nicht weit, war dies mit ca. 800 Metern der höchste Punkt, den wir im Nationalpark erreichten, es geht einfach nicht ein langes Tal hinaus, sondern auf einen Buckel direkt am See. In den beschatteten Partien gab es Wald, sonst viel Gebüsch, ein ganz abwechslungsreicher Weg. Am Gipfel fehlte wieder die Vegetation, so hat man einen Blick in alle Richtungen; zum Gletscher, dem milchig-grünen Lago Grey (er ist viel trüber als die anderen Seen), sowie die Cuernos, Cumbres und Torres. Und ich schwöre, da ist noch ein Kondor zwischen den Gipfeln rumgekurvt. Für den Abend suchten wir wieder die Zivilisation im nicht so weit entfernt gelegenen Puerto Natales auf. Dabei nahmen wir auf dem ersten Teil eine andere Route als auf der Hinfahrt, mit nochmal anderen und schönen Rückblicken in den Park. |
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Der erste Abend mit unserem... |
Am Morgen traben sogar... |
Ein Caracara, ein... |
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In der Steppe gibt's auch... |
Unter patagonischem... |
In Puerto Natales landen... |
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Die Strassen sind... |
Schon am Strand von... |
Ein Grand Hotel im... |
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An der Uferpromenade gibt... |
Wieder die typischen... |
Alles eingeschossig und... |
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Eine Grubenbahn muss es... |
Die schroffen Gipfel... |
Breite, wohl vor wenigen... |
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Die Torres sind nicht die... |
Die Torres del Paine... |
Ein kaputter Findling... |
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Die Vicuñas heissen im... |
Am Lago Sarmiento gibt's... |
Mit dem Schlaglochsuchgerät... |
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Ein Austral Cuivreé vor den... |
Dieser Specht oder Häher... |
Auch beim Campground... |
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Der Mond kommt später... |
Der Pferdestall gehört zum... |
Der Weg zum Refugio Chileno... |
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Von den Beeren her... |
Die Gauchos transportieren... |
Hinter dem Refugio... |
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Es geht wieder auf die... |
Das Gelände wäre hier... |
Der Eichenwald wird auf... |
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Beim Aufstieg über den... |
Zwischen dem Blockschutt... |
Man sieht, wie knapp die... |
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Der Schutt wird oben... |
Auf der Schwelle zum... |
Die Torres, näher kommt... |
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Diese Flechten sieht man in... |
Festgeklammert. |
Gut beschattet durch den... |
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Da unten gibt es noch... |
Zurück im Eichenwäldchen. |
Hinter dem Refugio... |
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Beim Abstieg gibt's einen... |
Der erste Kiosk nach... |
Diese schrägen Vögel... |
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Die Rangerstation am... |
Die Torres ragen rechts... |
Ein Guanaco vor dem... |
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Nach den Torres rücken... |
Beim Bootsanleger Lago... |
Der Bootsanleger liegt in... |
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Ein kleiner See neben dem... |
Wir hatten ja den ganzen... |
Hier der Wasserfall selber... |
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Hier ist das Wasser schon... |
Die verschneiten Gipfel... |
Der Mond kommt wieder... |
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Unseren nächtlichen... |
Der Katamaran gibt mächtig... |
Und hier die Cuernos del... |
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Auch in der anderen... |
Das Refugio Paine Grande... |
Die lockeren Gehölze... |
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Und hier die Cuernos del... |
Anemonen oder Ranunkeln... |
Ob man wohl Marmelade... |
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Die Sandsteine von... |
Kurz vor dem Campamento... |
Ein bisschen Urwald im... |
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An Feuchtigkeit mangelt... |
Schöner, lichter Wald... |
Ein Bachbett muss auch... |
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Dann geht es eine Weile... |
Da verlässt das Wasser... |
Ein hübscher Bach hat... |
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Die Cuernos del Paine... |
Unten liegen wieder eine... |
Der Glaciar del Francés... |
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Das Tal des Ausblicks... |
Das Wasser haben wir immer... |
Die krüppligen Bäume stehen... |
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Bläulich scheint das Eis... |
Noch ein Tourist. |
Zurück am Fluss und nahe... |
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Dier weissen Pendants... |
In der Cafeteria des... |
Die Cuernos del Paine... |
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Der Picknickplatz steht... |
Der Campingplatz hat... |
Beim Touristencenter Lago... |
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Eisberge und Cuernos del... |
Am anderen Ende des... |
Schon ziemlich zerfressen. |
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Ziemlich blau, also junges Eis... |
Da hat sich auf Wasserhöhe... |
Der Glaciar Grey hat zwei... |
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Dieser Teil des Sees wird... |
Für Materialtransporte... |
Sieht ähnlich aus wie... |
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Der Wald im Aufstieg... |
Moosig und grün. |
Oben auf dem... |
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Da hat, neben dem... |
Lago Grey, die lange... |
Lago Grey, die Cumbres... |
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Auch im Rücken, also am... |
"Grünfläche" am Fuss des... |
Da fällt es schwer, sich... |
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Bei der Hinfahrt ging der... |
Dieser Stein - irgendwo am... |
Das ist wie Asbest, nur in... |
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Und noch eine nette... |
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