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Idaho II: Mit und ohne Sonne
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Auf der Reise nach Ketchum...
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Im Unterwasser ist es ruhiger.
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Nebenan liegt noch ein...

Vom 18.-21. August.

Nach dem Vorgeplänkel der letzten Tage ging es an's Eingemachte: zur Sonnenfinsternis wollten wir rechtzeitig an einem idealen Ort sein, und einen guten Platz besetzen. Schon beim Auto- und Flugbuchen hatte sich gezeigt, dass einige zur Sonnenfinsternis unterwegs waren. Campingfahrzeuge waren lange schon vergeben, Flüge sehr teuer. Die Campingplätze waren dann auch knapp, wie sich zeigen sollte.

Unsere Wahl fiel auf das Nord-Süd-exponierte Ketchum im Tal des Big Wood River, ein kleiner Skiort, der immerhin auf 1800 Meter liegt, so dass der Weg auf einen Berg für einen guten Ausblick schnell ging. Neben der Sonnenfinsternis gab es auch permanente Installationen wie Bähnli, die auch Bikes transportieren, sowie ein sehr gut angelegtes und unterhaltenes Netz an Singletrails. Zu gut gepflegt, wie ich dann irgendwann fand, aber dazu komme ich noch. In allen Seitentälern entspringen heisse Quellen, die - gefasst oder ungefasst - zum Baden genutzt werden können. Darüberhinaus zieht ein Skiort wie Ketchum eher besser Verdienende an, das Sozialgefüge dort war nicht im Geringsten normal, aber wir profitierten von einer guten Kneipen- und Restaurantinfrastruktur. Allerdings war's noch viel demokratischer als z. B. Davos, vielleicht eher ein Flumserberg. Jedenfalls haben wir ein paar Mal sehr gut gegessen (also vielleicht doch eher wie Davos, oder wie Östereich?).

Nach der Ankunft, es war schon Mittag, machten wir uns auf einen Trail namens Adam's Gulch. Das war das erste Mal, dass wir in einem Skigebiet auf eigenen Biketrails unterwegs waren, und nach dem ersten Verhauer war klar, dass hier alle Trails auf rauf- wie runterfahren angelegt sind, es sei denn, es ist exakt spezifiziert. Das ist zum Rauffahren natürlich ganz nett, geschoben wird hier selten, getragen schon gar nicht. Allerdings bleibt der Abfahrtsgenuss in Grenzen, spektakulär ist es nie, allenfalls zum schnell Fahren. Technisch wurde es also eine eher gemütliche Biketour, wir folgten diversen, gut beschilderten Trails, bis es hinter einem Pass nicht mehr richtig weiterging. Auf dem Rückweg gab es dann eine "Downhill Only"-Strecke, aber auch diese war relativ zahm. Danach suchten wir einen Campground, mussten aber feststellen, dass wir etwas spät dran waren, die "Sonnenhungrigen" waren wohl schon in grosser Zahl eingetroffen, obwohl die Finsternis noch einige Tage ausstand. Letztlich mussten wir weit raus in ein Seitental, wo wir einen einfachen Campground fanden. Dieses ganz einfache Campen im State Forest nennt sich "dispersed camping", in aller Regel ist es lediglich eine Parkbucht, ohne jegliche Einrichtungen wie WCs oder so. Mehr gab's nicht, nicht so schlimm, mit dem Auto waren wir relativ autonom.

Am nächsten Morgen wollten wir jedenfalls schnell einen besseren Platz auftreiben, wir fuhren zurück ins Haupttal und fanden, zeitgleich mit einem Ehepaar, den letzten freien Platz in Stadtnähe. Diesen konnten wir dann teilen, jetzt hatten wir immerhin ein Upgrade auf Standplatz mit WC gemacht. Dann brachen wir auf eine lange Biketour auf, über den Baker Creek in die Nähe des Fox Creeks, dann eine Abfahrt namens Oregon Gulch zurück in die Nähe des Campgrounds. Bei der einen, etwas heikleren Stelle der Abfahrt überbremste ich leider, was im Verlust einiger Quadratzentimeter Haut resultierte. In einem Drug Store konnte ich ein bisschen was zum Flicken finden.

Zu Beginn der Biketour hatten wir die Easley Hot Springs ausgemacht, einer kleinen, privaten Therme, die wir zum Duschen und Baden aufsuchten. Leider an der falschen Talseite, aber nett geführt und entspannend. Zum Abendessen gingen wir nach Ketchum, in "Lefty's Bar", einer bekannten, ziemlich lauten Institution mit guten Burgern.

Am nächsten Tag machten wir erst eine eher kurze Biketour mit der Bezeichnung "Fox Connector", wieder landschaftlich schön, aber bikemässig etwas gut gepflegt und von Hindernissen befreit, daher etwas langweilig. Nach dem Mittagessen (mexikanisch "La Parrilla" in Ketchum) suchten wir die "Frenchman Hot Springs" in einem Seitental und wurden fündig. Hier konnte man direkt im Flussbett in warmen Quellen baden, eigentlich sehr schön, wenn nicht die Strasse direkt daneben gelegen hätte. Entsprechend gut frequentiert war es auch. Aus einem nicht mehr nachvollziehbaren Grund hatten wir unseren Campingplatz aufgegeben, jetzt mussten wir wieder suchen, und wurden schliesslich beim Unterlauf des Baker Creek fündig, wieder ohne jegliche Einrichtungen, dafür umsonst.

Dann stand der Tag der Sonnenfinsternis an. Bald parkten wir am Fuss eines Hügels, der sich wie ein Keil ins Tal drängte, um ihn für einen guten Ausblick zu besteigen. Das ging querfeldein ganz gut, in knapp zwei Stunden waren wir rechtzeitig auf dem Gipfel, das Tal lag in beide Richtungen vor uns, das Wetter war auch gut. Überraschenderweise waren wir nicht alleine, andere hatten wohl die gleiche Idee wie wir und den gleichen Hügel beäugt. Im Tal liess der Verkehr nach und kam schliesslich ganz zum Erliegen.

Die Sonnenfinsternis selbst war dann nicht wahnsinnig spektakulär, sondern mehr erwartungsgemäss. Es wurde dunkel und kühl, dann bald wieder hell. Allerdings herrschte ein spezielles Dämmerlicht, das nicht mit der Morgen- oder Abenddämmerung vergleichbar ist, da die Farben fehlten - es war einfach grau. Ausserdem fiel das Fotografieren schwer, mit Profiausrüstung wäre es besser gewesen.

Jedenfalls waren wir schon mal oben, also wollten wir den Rest des Tages für eine Wanderung nutzen. Vor uns zog sich ein Grat weiter, diesem folgten wir, bis wir weitere Grate sahen und einen Gipfel, dem wir eine Höhe von 3000 Metern zumuteten, und den peilten wir dann an. Teils mit etwas Kraxelgelände, aber landschaftlich sehr schön. Für den Rückweg wählten wir einen anderen Grat, leider kamen wir beim Abstieg etwas früh in die Flanke und landeten in einem etwas schmalen Tal mit Bachbett, so dass es doch noch mühsam wurde. Als Wiedergutmachung gönnten wir uns noch einen Besuch bei den Frenchman Hot Springs, und ein Essen im peruanischen Restaurant (sehr gut, nur den Namen habe ich vergessen). Einen Campground fanden wir wieder am Baker Creek, diesmal schnell, die Sonnenfinsterler waren überwiegend abgereist.

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Beim Aufstieg zur Adam's...
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Angekommen an einem...
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Easy rolling auf perfekt...
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Abfahrt in der Adam's Gulch...
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Am nächsten Morgen hat...
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Heute geht's, weit über...
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Ein netter Grat, für eine...
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Posieren an einer Felsgruppe.
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Da war ich dann ein...
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Die Folge sind ein paar...
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Beim Campground stehen...
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In den Easley Hot Springs...
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Heute Abend gibt's einen...
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Am nächsten Morgen radeln...
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Das kann man nicht als...
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Die Spitzkehren sind...
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Die "Parrilla", ein...
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Es wird reichlich...
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Das hätte ich aus Prinzip...
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Open-Air-Baden ist wieder...
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Meine Schürfwunden...
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Beim Aufstieg zum Gipfel...
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Diesen Ort haben wir uns...
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Da hinten liegt Ketchum...
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So stehen wir dann den...
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Den rechten Gipfel hinten...
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Dann kommt doch noch...
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Das beste Foto, das ich...
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Jetzt geht's weiter auf...
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Der Grat zieht sich weiter...
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Diese Blume hat...
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Bei diesem Baum blüht gar...
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Zwischenzeitlich geht's...
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So langsam überwiegen...
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Ein paar nette Blüemli...
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Der letzte Grat liegt vor...
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Ein schöner Bergsee, wenn...
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Auch wenn's wüst aussieht...
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Mehr Blüemli.
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Und mehr Steine.
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Unser Aufstieg.
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Hier gäbe es noch mehr...
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Nach Norden gibt's mehr...
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In dieses Tal könnte man...
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Tot und lebendig.
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Interessantes Totholz.
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Zurück auf der Wiese, hinten...
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Auf ein paar Microbrews...
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Das Ceviche war super.
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Und das Hühnchen auch...