Skitouren vom 21.-22. April 2018.

Eigentlich eine grandiose Tour, trotzdem die letzte in dieser Saison für mich. Der Grund liegt nicht in den Verhältnissen, sondern weil ein Unfall auf meiner Tour passiert ist, danach war ein bisschen die Luft raus. Und natürlich standen auch Biketouren, Wanderungen, und Ausflüge mit dem neu bestellten Strassenrad an, bei meistens hervorragendem Frühlingswetter.

Wie die vergangenen Jahre bot ich auch dieses Mal wieder eine späte Tour zur Jenatschhütte an, ursprünglich war der Gipfel gleichen Namens ausgeschrieben. Ich entschied mich dann aber für den Piz d'Err, weil einfacher besteigbar, und der möglichen Abfahrtsvarianten. Es gab dieses Mal jede Menge späten Schnee, obwohl schon lange nichts mehr gefallen war, sowie Sonne und hohe Temperaturen satt. Der Start am Julierpass war ein bisschen spät, da die Anreise doch ein bisschen dauert, aber die Hänge waren ausreichend sicher. Zuerst ging es auf den Piz Campagnung, anschliessend in die Fourcla d'Agnel und zur Hütte. Auch die steile Traverse oberhalb der Hütte konnten wir machen und ersparten uns so den Gegenaufstieg.

Am nächsten Morgen waren wir früh genug dran, alles war noch gut gefroren, die Steilstücke beim Aufstieg zum Piz d'Err machten entsprechend etwas Mühe. So waren wir auch nicht sehr schnell am Gipfelaufbau, sattelten auf Steigeisen um, und nahmen den Fussaufstieg in den Sattel und auf die Gipfelfelsen unter die Füsse. Alles war sehr gut eingeschneit, ein bisschen Eis gab es knapp unterhalb des Gipfels, aber die Konditionen waren eigentlich perfekt.

Bei der Abfahrt entschied ich mich dann gegen das Val d'Err und für die Alp Flix, erstere Abfahrt wäre bei der Einfahrt wahrscheinlich noch etwas steiler gewesen. Das Problem waren dann schliesslich nicht der in der Sonne aufweichende Schnee, sondern die ziemlich hart gefrorenen Hänge in der Kehle gerade südlich des Gipfels; sie bekommen spät Sonne. Bei der steilen Abfahrt gab es einige Stürze, nicht nur bei uns, sondern auch in den anderen Gruppen, die dort abfuhren. Tatsächlich purzelte eine etwa 12er-Gruppe von Italienern mehr oder minder Hals über Kopf den Steilhang runter, wir hatten ziemlich Angst, "abgeschossen" zu werden, als wir auf den Helikopter für David warteten. Der war nämlich ziemlich weit oben gestürzt, hatte sich mehrmals überschlagen, und schliesslich konnten wir ihn mit einem Schulterbruch festhalten. Der Helikopter liess ein Weilchen auf sich warten, wir waren nicht die einzigen Kunden, zwei Patienten waren schon an Bord, als David per Winde aufgenommen wurde. Nach der Operation in Chur war er in ein paar Tagen wieder zu Hause, und in der Woche drauf schon wieder teilweise arbeitsfähig. Zum Glück also nichts allzu Schlimmes passiert.

Zum Rest der Tour lässt sich eigentlich nur noch sagen, dass unterhalb der Steilrinne perfekter Sulz vorhanden war, bis zur Alp Flix dann der Schnee allmählich etwas knapp und vor allem faul wurde, und ab der Alp Flix hatten wir noch ein halbes Stündchen Fussweg vor uns. Alles in allem, mit dem schönen Gipfel und der rassigen Abfahrt, dennoch ein würdiger Abschluss einer ziemlich aktiven Skitourensaison.