Radtour vom 22.-23. Dezember 2018.

Am Wochenende wollte ich nochmal raus, aber der Norden war regnerisch und verhangen. Also Tessin, ganz in den Süden, sonnig und weitgehend schneefrei. Dachte ich. Als ich mit dem Velo in Airolo ausstieg, türmte sich der Schnee an den Strassenrändern, nicht ganz ideal für eine Radtour. Die Hauptstrassen waren zwar geräumt, aber die Velorouten, teilweise auf Nebenstrassen und Feldwegen geführt, waren bis runter nach Biasca vereist und ansonsten nass, was schnell auch zu durchnässten Klamotten führte. Also nicht ganz ideal. Mir war zwar klar, dass das Tessin ordentlich Schnee abbekommen hatte, aber dass gerade noch so viel lag...

Ich folgte einer alten Idee, ab Airolo bis runter nach Lugano an die Sonne zu fahren. Das klappte ganz gut, bis zur ersten Steilstufe bei Rodi hielt mich ein Nordföhn warm, dahinter fiel die Temperatur auf wenigen hundert Metern um bestimmt 10 Grad. Erst bei Biasca kam ich wieder in die Sonne, und die Klamotten trockneten langsam. Über den Monte Ceneri und den Malcantone runter nahm ich es gemütlich, immer mit etwas Schädelweh von der gestrigen Weihnachtsfeier. Ich kehrte schliesslich, praktischerweise, in Agno in einem skurillen, sechseckigen Hotel ein, mit Flugzeugen auf Augenhöhe (aber nur kleine).

Am Sonntagmorgen folgte ich, noch bei Frost, der Fiume Tresa bis nach Luino, und fuhr weiter nach Maccagno, wo ich zu einem kurzen Frühstück einkehrte. Dann begann der lange Aufstieg über Indemini auf die Alpe di Neggia. Mit viel Sonne stellte sich hier das Gefühl ein, für das ich gekommen war. Auf der Abfahrt magadinoseitig wurde es wieder schattig und kalt, die Strasse war teilweise gefroren, und ich war froh, als ich unten die Ebene queren konnte und bei Gordola wieder in die Sonne geriet. Im Caffé Fontana in Locarno gab's die Belohnung für die Anstrengung.