Skitour vom 19.-20. Januar.

Dieses Wochenende sollte es eigentlich mit dem Club auf den Gridone gehen, aber wie ich mich vor Weihnachten noch überzeugen konnte, sah es dort äusserst knapp mit Schnee aus. Im Nordtessin hingegen lag (bei gleichem Anlass festzustellen) tonnenweise Schnee, und in der letzten Woche war - mit teilweise katastrophenartigen Schneefällen im grössten Teil des Alpenraums - noch einiges dazugekommen. So stiegen wir dann, noch bei erheblicher Lawinengefahr, zur fast leeren Cristallinahütte auf. Alle umliegenden Gipfel waren noch komplett unverspurt, seit dem Ende des vergangenen Jahres war laut Auskunft des Hüttenwarts nichts mehr gemacht worden.

Von meinem ursprünglichen Plan, am Samstag noch die Cima di Lago zu besteigen, sah ich dann ab. Mehr Wolken als vorgesehen hingen im Weg, und noch gab es keine Spur zum folgen. Anstelle stiegen wir kurz in den Passo mit dem gleichen Namen, und fuhren jenseits im fast unverspurten Gelände ein Stückchen ab, um den Pulverschnee zu geniessen.

Am Sonntag ging die Lawinengefahr netterweise auf mässig zurück, ein angemessenes Urteil, wie man unterwegs sehen konnte. Der meiste Neuschnee war weggeblasen, darunter kamen teils wirklich glasig gefrorene Schneeflächen raus. Wir folgten zunächst einer Spur vom Vortag bis in die Talmulde, darüber hiess es selber spuren, bis es im harten Hang mit den Ski nicht weiter ging. Die Spur vom Vorjahr war freigeblasen, so stark hatte der Wind Neu- und auch Altschnee mitgenommen. Also zu Fuss im harten Trittschnee zum Gipfel, das ging ganz gut.

Bei der Abfahrt machten sich leider die Eisflächen bemerkbar, es gab ein paar Stürze, darunter auch ich. Etwas härter als notwendig, die Schulter schmerzte, aber wie sich beim Krankenhausbesuch herausstellte, war es nur eine Prellung. So konnten wir die Tour wie geplant abschliessen: nochmal in den Passo della Cima di Lago, rüber zur Poncione Val Piana, und eine klasse Abfahrt im Pulverschnee bis nach All'Acqua.