Wanderung vom 17. bis 18. August 2019.

Diese Tour wollten wir vor zwei Jahren mehr oder minder in der anderen Richtung machen: über den Passo Bornengo zwischen dem Oberalpgebiet und der Pioraebene wandern. Das Wetter machte damals aber einen Strich durch die Rechnung, am Grenzgrat regnete es, und wir zogen lieber wieder ins Tessin zurück. Diesmal stimmte die Wettervorhersage, mit der Unterkunft wurde es aber schwer. Die Capanna Cadagno war für Kurzentschlossene zu voll, die Alpe Cadagno befand sich im Umbau. Zum Glück konnten wir noch ein bescheidenes Zimmerchen im Hotel Lago Ritóm direkt am Stausee beziehen. Das lag zwar nicht ganz ideal, aber es ging. Das Wetter war dann auch wieder ein bisschen wolkiger, als vorherzusehen gewesen wäre, aber es war dennoch eine abwechslungsreiche, schöne und vor allem ziemlich einsame Tour.

Am Oberalppass war noch viel los, aber mit zunehmender Länge und immer mehr Wolken im Val Maighels wurde es ruhiger. Die Atmosphäre war etwas unheimlich, mit Nebel, Schneeresten und abweisenden Felsformationen. Der Piz Alv westlich des Passes liess sich über ein paar Felsen und Schutthalden gut besteigen. Dann folgte ein teilweise recht exponierter, aber gut abgesicherter, blau-weiss markierter Weg über den Nebengipfel Mottone zur Capanna Cadlimo, wo es ein verspätetes Mittagessen gab. Auf den Piz Borel könnte man auf diesem Weg auch gelangen.

Dann folgte der lange Abstieg zum Lago Ritóm, wobei ich die Gipfel Pizzo Taneda und Motta noch besuchte. Die Unterkunft im dortigen Hotel war in Ordnung, das Personal sehr nett, aber das Essen konnte mit der Capanna Cadagno nicht mithalten.

Dieser Tag war in die Knie gegangen, darum sóllte es am Sonntag etwas weniger sein. Über den Passo del Sole bin ich noch nie gelaufen, also warum nicht? Hier war wieder viel los, das änderte sich, als wir rechts zum Passo Predèlp abbogen, wo praktisch niemand mehr unterwegs war. Vom Pass aus konnte ich noch den Pizzo Predèlp besteigen, wieder mit vielen Wolken.

Im Dörfchen Predèlp war zwar die Sonne wieder da, aber es gab keine Einkehrmöglichkeit, da mussten wir noch bis nach Carì rauslaufen. Das Angebot dort war ein bisschen schwach, aber was zum Durstlöschen gab es.