Biketouren vom 6.-7. Juli 2019.

Nach den beiden Hochtouren musste ich es doch noch mal mit dem Bike probieren. Ohne Schnee ging's immer noch nicht, aber den Pass zog ich durch, und am zweiten Tag kam ich sogar - dank den guten Infos von Webcams auf der Belalp - fast ohne Schneekontakt durch.

Von der Tour über den Saflischpass hatte ich schon häufiger gelesen, diesmal ging's hin. Mit dem Zug kommt man recht flink an die Talstation der Bellwaldbahn, über eine ziemlich neue Brücke - nur für Fussgänger - kommt man auf die richtige Talseite. Ab dort kann man auf einer markierten Veloroute ins Binntal radeln, später auf Strässchen ganz nach hinten bei Heiligkreuz. Fahrwege führen weiter ziemlich rauf, bis zur Brunegge auf gut 2300 Metern, nur 200 Meter unter der Passhöhe.

Das letzte Stück hatte es aber in sich, je flacher es wurde, desto mehr Schnee lag, und ich musste ziemlich viel Schieben und Tragen. Ziemlich kaputt kam ich an der Passhöhe an, die ansonsten vor allem von Bikern heimgesucht wurde, die von Rosswald kamen (die einfachere Variante). Eigentlich wollte ich zu Fuss noch das Seewjihorn besuchen, aber ich schaffte es nur bis zum Vorgipfel Pkt. 2690, um noch ein wenig Kraft für die Abfahrt zu haben.

Die brauchte allerdings wenig, bis Rosswald gab es nur sehr einfache Wege, mit lediglich ein paar Schneefeldern. Hinter Rosswald, über Reschti nach Ried-Brig, wurde es interessanter, vor allem weil ein Gewitter drohte, aber technisch war das keine Tour für Erwachsene.

Mit dem Bus fuhr ich nach Blatten und kehrte im Blattnerhof ein, ein nicht sehr hübsches, aber nettes Hotel. Die Ausgangslage war perfekt, um am nächsten Morgen direkt auf die Belalp zu radeln, nachdem ich erst noch ein kleines Gewitter abgewartet hatte. Danach wurde es aber sonnig und trocken.

Ich konnte radeln bis zur Alp Bäll, dann musste das Bike den ganzen Weg auf den Grat zum Foggenhorn auf die Schultern. Zunächst lief ich noch zu Fuss zum Bälerchrizji und auf das Hofathorn und traf unterwegs auf Schafe (harmlos) und Ziegen (gar nicht harmlos, die fühlten sich bedroht und wollten mich vom Weg abdrängen). Den weiteren Grat zum Foggenhorn konnte ich anschliessend teilweise fahren, wenn's nicht gerade Gegenanstiege gab. Niemand war unterwegs, und es gab schöne Ausblicke ins angrenzende, sehr einsame Gredetschtal.

Die Abfahrt gehört zu den ganz Grossen im Wallis, vielleicht vergleichbar mit der von der Bettmeralp nach Brig, die ich vor ein paar Jahren gemacht habe. Ich hatte auch wieder Alfred mit reichlich Federweg dabei, da war die Abfahrt vom Foggenhorn zur Alp Nessel kein Problem. Ab dort hatte ich wieder ziemlich viel Gesellschaft von Bähnlibikern ab der Belalp, der Wanderweg nach Birgisch war entsprechend ein wenig ausgelutscht, aber dennoch ein Vergnügen. Ich gönnte mir dann noch einen Abstecher auf der Strasse über Mund und Warbflie, um noch das letzte Stück Wanderweg nach Visp abzufahren. An der Station Lalden der Südrampe wollte ich eigentlich in den Zug steigen, aber diese wird nicht mehr bedient, also musste ich noch auf der Strasse nach Visp. War nicht ganz einfach, viel Verkehr und wenig Brücken, und heiss war es inzwischen auch. Trotzdem war ich froh über den Beweis, dass richtige Biketouren scheinbar noch möglich sind.