Kleine Weihnachtsreise vom 24. bis zum 29. Dezember.

Die Reise war insgesamt eigentlich ziemlich weit, über Wiesbaden nach Paris, und dann weiter. Das war aber jeweils nur für eine Nacht, und es gibt keine Fotos. Die Fotos beginnen am 26. im Massif Central, genauer in Clermont-Ferrand, wo wir drei Tage blieben. Das war eine gute Entscheidung, die Stadt hat uns sehr gefallen, und wir hatten ein nettes Hotel mit gutem Frühstück. Von dort aus haben wir Tagesausflüge gemacht, aber auch die Stadt erkundet. Was nicht allzu lange dauert, die Stadt ist nicht besonders gross, und aussenrum gibt's erstmal ziemlich viel Industrie.

Aber auch die Vulkane des Massif Central. Das Panorama wird von mehreren Vulkanketten geprägt, die eigentlich auf dem alten Calderarand eines grösseren Vulkans liegen. Der Boden ist sehr fruchtbar, alles war grün, aber auch neblig, ein bisschen wie in Schottland. Wenigstens stelle ich mir Schottland so vor, ich war ja noch nie da. Neben den Vulkanen ist die Auvergne, das Land um das Massif Central, auch der Urheber von ein paar Stücken prominentem Käse, wie den Cantal, den Salers und den St. Nectaire. Also beste Voraussetzungen für ein paar Tage mit städtischer Atmosphäre, Natur und Schlemmerei.

Das Wetter spielte allerdings anfangs nicht mit. Am Freitag regnete es erstmal, und der Ausflug in die Vulkane musste warten. Auf Anraten des Touristenbüros fuhren wir in ein paar kleinere Städte bzw. Dörfer, zunächst Issoire, und zuletzt nach Usson. Letzteres ist auf einem kleinen Vulkankegel gelegen tatsächlich ganz hübsch, mit einer alten Kirche und einem Denkmal ganz oben, aber die Aussicht war aufgrund doch einiger Wolken eben wie in Schottland, und keine Vulkane in Sicht.

Am Samstag sollte es wieder etwas Sonne geben, aber wir waren zunächst etwas früh dran. Wir liefen ab dem grossen Parkplatz der "Panoramique" (dazu später mehr) auf den Puy de Dôme, den höchsten Gipfel der Vulkankette bei Clermont-Ferrand. Auf 1300 Metern stiessen wir in die Nebeldecke, die den ganzen Gipfel in dicken Raureif gehüllt hatte. Ungemütliich windig war's auch, und nach einer Einkehr im Gipfelrestaurant liefen wir weiter zum nächsten Vulkankegel, dem Puy de Pariou, und auf einigen Umwegen zurück zum Parkplatz. Das meiste dann wieder ohne Nebel, aber doch mit ein paar Wolken. Beim Parkplatz klarte es plötzlich auf, und wir nahmen die Panoramique (so heisst das Bähnchen, das auf den Gipfel fährt) noch einmal rauf. Diesmal gab's den Raureif mit Sonne, ziemlich schön.

Am Sonntag mussten wir schon wieder heim, aber wollten noch was sehen. Wir wollten erst ein Stück Strecke machen, und entschieden uns daher für einen Besuch im Parc National Régional du Pilat auf dem halben Weg nach Lyon. Ob da das Pilates erfunden wurde, weiss ich nicht, aber der Pilat ist sicher die Wiege des Mountainbikens in Frankreich. Mein erstes Bike, ein Mécacycle Zermatt, kam aus St. Etienne am Fuss des Pilat. Heute stand aber eine kurze Wanderung an, wir liefen vom Col de la Croix de Chaubouret auf die Crêt de la Perdrix, dem Hochpunkt des Massivs. Dies bei schönem Winterwetter und Blick bis zum Mont Blanc. Nach einer Einkehr im Restaurant am Pass waren wir dann endgültig auf dem Heimweg.