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Den Anfang des Aufstiegs...
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In der Mischabelgruppe gibt's...
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Am Weisshorn, mit dem...

Biketour vom 1.-9. August 2020.

Die diesjährige Transalp sollte wieder quer über die Alpen nach Italien gehen, aber leider wurde aufgrund einer Infektion ein kleiner Unterbruch nötig. Ein paar Tage später war ich wieder auf den Beinen bzw. dem Sattel, so wurden sechs statt neun Tagen draus. "Timequake" von Kurt Vonnegut beschreibt es ganz gut. "Time" wegen der verlorenen Zeit, und "Quake", weil auch eine Routenänderung erforderlich war. Der ursprüngliche Plan, hinter dem Theodulpass nach Westen zu fahren, passte nicht mehr, der nächste gletscherfreie Übergang wäre das Fenêtre Durand gewesen, und zu weit weg. Also ging's dann nach Osten ab dem Theodulpass.

Am Samstag liess ich mich vom Poschti auf die Moosalp chauffieren, die Fitness war überhaupt nicht überragend. Ganz ohe Aufstieg geht's natürlich auch nicht, drum schob ich ein Weilchen, und stieg schliesslich den Rest zu Fuss auf das Augstbordhorn. Der Abfahrt ins Mattertal folgte ich einer beschilderten Bikeroute, die aber ganz anständig war, und schliesslich hängte ich noch einige Kilo- und Höhenmeter bis nach Grächen dran. Insgesamt keine sehr harte Tour, aber ich war trotzdem ziemlich erschöpft.

Am Sonntag hatte ich geplant, oberhalb von Gasenried auf den Europaweg zu tragen, und diesem bis Täsch oder Zermatt, je nach Fahrbarkeit, zu folgen. Nachdem ich einige hundert Höhenmeter auf einem kaum markierten und noch weniger erkennbaren Pfad durch's Gestrüpp geschleppt hatte, kam mir ein Läufer aus dem Ort entgegen und sagte, dass der Europaweg gesperrt wäre (drum vielleicht auch die fehlenden Markierungen). Jedenfalls ging ich wieder runter fast nach Gasenried und folgte einer weiteren Bikeroute, diesmal auf der linken Talseite, bis etwa nach Herbriggen. Die Planänderung kam mir eigentlich gelegen, denn schon die wenigen Höhenmeter bisher hatten mich ziemlich ausgelaugt, ich war schlapp und die Beine schmerzten. Trotzdem fuhr ich noch auf der Strasse ins Hotel nach Zermatt, gefühlt eher im Zeitlupentempo. Dort klappte erst alles ganz gut, vor allem, weil alles offen war. Ich bekam Kaffee und Kuchen, eine kleine Tube Zahnpasta, und konnte eine Dämpferpumpe zur letzten Anpassung der Federung ausleihen. Im Hotel gab's dann aber Fieber und Schüttelfrost, was nach ein paar Stunden vorbei war, und ich konnte immerhin noch eine Pizza essen.

Am Montag ging's jedenfalls nach Hause, immerhin passend zum Wetter, was miserabel war. Am Dienstag dann Arztbesuch mit Coronatest, Mittwoch der negative Bescheid und Anpassung der Planung, und am Donnerstag war ich wieder auf Achse.

Ich fuhr wieder nach Zermatt und setzte die Reise erstmal wie geplant fort, der Theodulpass stand auf dem Programm. Ich nahm das Bähnli bis zum Trockenen Steg, da ich mir über meine Fitness noch nicht im Klaren war, was wahrscheinlich eine gute Entscheidung war. Der Weg über den Gletscher ist gemäss Landeskarte eigentlich markiert, tatsächlich ist er es nicht. Man kann zwar über den Grossteil der Strecke den Skiliften folgen, aber bei schlechter Sicht ist es vermutlich doch eher unheimlich, über den halb ausgeaperten Gletscher zu gehen. Ausser Skifahrern war auch niemand unterwegs. Nach einer kurzen Einkehr im Rifugio Teodulo, was übrigens sehr schön ist, fuhr ich in Italien durch das ausgeaperte Skigebiet bis zu den Lacs des Cimes Blanches ab, und dort auf den gleichnamigen Col Nord wieder auf. Hier begegneten mir jede Menge E-Biker, und ich rechnete mit einer einfachen Abfahrt in das Val d'Ayas. Die E-Biker verschwanden aber wieder über den Col Sud zurück ins Skigebiet, und ich war mehr oder minder allein mit ein paar Eringerkühen in einem wunderschönen Tal, auf einem zeitweise sehr deftigen Wanderweg. Das schenkte kräftemässig noch einmal ein, aber dank des Bähnlis hatte ich ja Reserven. In St. Jacques fand ich keine Unterkunft, drum ging ich etwas weiter unten bei Frachey in das skurrile, aber nette Hotel California. Ich schlief in Janis Joplin.

Am Freitag stand die Überschreitung ins Val de Gressoney an, ich hatte mir dafür unter mehreren Möglichkeiten den seilbahnfreien Péntecoll ausgesucht. Gleich hinter Frachey musste ich zum Weiler Sousun raufschleppen, anschliessend folgte eine Fahrstrasse bis zum Weiler Cunéaz, alles ganz gut erschlossen, und mit einer Reihe netter Unterkünfte (für ein andermal). Danach war meistens Schleppen angesagt bis auf den Pass des Tages, heute immerhin mit ein wenig Gesellschaft (allerdings nicht von Bikern). Vom Pass stieg ich noch einen Wanderweg auf das Groabhopt, mit anderen Wanderern, aber auch Steinböcken. Die Abfahrt war heute mehr als deftig, vor allem etwas weiter unten im Alpgelände. Was auf der Landeskarte wie Fahrwege aussieht, sind tatsächlich schmale Wanderwege, und häufig ist noch mehr Wandern angesagt. Um Traversen auf den schlechten Alpwegen zu vermeiden, fuhr ich recht direkt ins Haupttal runter, und musste im Anschluss noch rauffahren bis Gressoney-la-Trinité. Das war wieder mal ein eher langer Tag, das ging aber schon wieder ganz gut. Und am Abend gab's Buger und acht Sorten Bier ab Fass (leider konnte ich nicht alle probieren).

Am Samstag stand die nächste Überschreitung ins Val Sesia an. Zur Wahl standen wieder zwei Pässe, allerdings war es diesmal kaum möglich, das Skigebiet zu verlassen. Im Prinzip fuhr ich meistens Skipisten rauf bis zum Col d'Olen, bzw. ich musste schieben, denn zum Fahren war es zu steil. Allerdings fahren die meisten doch mit dem Bähnli in den nahe gelegenen Passo dei Salati, drum ist es unterwegs nicht sehr voll. Oben, ich bin dann noch auf das Corno del Camoscio gestiegen, allerdings schon, da waren alle unterwegs ausser Gämsen. Dafür gibt es einen guten Ausblick in die Monte Rosa-Gruppe, man sieht unter anderem das Rifugio Gnifetti und die Signalkuppe, besser noch an einem ganz wolkenfreien Tag, der heute leider nicht war. Für die Abfahrt traversierte ich zunächst zum derzeit geschlossenen Rifugio Città di Vigevano, wo ich die Abfahrtsroute einsehen konnte. Ich entschied mich gegen den durch Blockschutt führenden Wanderweg und für die oben ganz gut präparierte Skipiste, so wurde eine Art Skitag daraus. Bis zur Alpe Pianalunga war das trotzdem deftig, Skipiste und Wanderweg waren häufig identisch, und Steine gab's genug unterwegs. Nach Alagna Valsesia gab's scheinbar einen Wanderweg, den ich aber erst spät fand, so war ich auf der Fahrstrasse, und gelangte erst die letzten 200 Höhenmeter stilvoll ins Dorf. Es war gut besucht, die hübsche Kirche im Dorfzentrum dient offensichtlich als Kulisse für allerhand Hochzeitsgesellschaften aus der Poebene. Dafür gibt's ein lokales rotes Bier, und gegessen habe ich auch sehr gut.

Am Sonntag wollte ich ja wieder nach Hause, dafür musste ein Bahnhof mit Anschluss ans ÖV-Netz her. Es gab zwei Varianten, Saas Almagell oder Domodossola. Auf jeden Fall lag der Colle del Turlo in das Valle Anzasca auf dem Weg, also ging es zuerst auf diesen. Das zog sich schon, der "Fahrweg" auf der Karte ist wohl mehrere tausend Jahre alt, und in keinem fahrbaren Zustand. Es handelt sich wohl um einen ehemaligen Walserweg, seitdem wurde nur aus nostalgischen Gründen was dran gemacht. Zum Glück vor allem auf der Seite meiner Abfahrt ganz oben, da war er in hervorragendem Zustand. Doch es gab sehr viele Serpentinen auf der Nordseite, und im flacheren Gelände weniger Pflege, also wieder ein Tag mit viel Schieben und Tragen. Insbesondere in schlechtem Zustand war der Weg ab der Alpe Schena (die Alpe übrigens auch), im Tal war's nicht viel besser bis nach Crocette, wo es dann tatsächlich einen Fahrweg gab. Allerdings wurden dann die vielen Touristen bis zum riesigen Parkplatz bei Isella zum Hindernis.

Dort angekommen, hatte ich Variante 1 schon verworfen, dies wäre die Fahrt mit der Seilbahn in den Monte Moropass gewesen, und dort die Abfahrt nach Saas Almagell. Das Wetter hatte zwar, entgegen der Vorhersage, gehalten, aber ich konnte erstmal keine Steine mehr sehen. Also wurde die Variante 2 draus, das Tal rausfahren bis nach Piedimulera, bzw. Domodossola. Hätte nicht mein Hinterrad noch einen schleichenden Luftverlust entwickelt (darf das bei schlauchlosen Reifen überhaupt sein?), hätte es sogar noch auf den früheren Zug gereicht. So reichte es zu einem Gelato und, mit respektvoller Wartezeit von 3.5 Minuten, wieder einem lokalen roten Bier.

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Das Bietschhorn ist heute...
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In der Beiz auf der Moosalp...
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Ganz nette Trails gibt es hin und...
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Da ging's irgendwie runter...
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Ausblick vom Hotel in Grächen...
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Am nächsten Morgen gibt's...
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Der steile Verbindungssteig...
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Stattdessen bleibe ich heute...
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Für autofrei ist auf der...
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Mit dem Bähnli geht die Reise...
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Ziemliche Mondlandschaft am...
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Die Mischabelgruppe bis zum...
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Der Theodulpass ist hinten...
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Über den Schutt zum Gletscher...
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Breithorn und Chli Matterhorn...
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Ach ja, das da hinten ist...
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Eine warme Crostata mit Rahm...
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Ganz nette Aussicht aus dem...
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Elfriede darf noch einmal vor...
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Schon ein bisschen absurd...
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Jetzt wird aber endlich mal...
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Schon ein bisschen...
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Das war's vorerst mal mit dem...
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Bisschen absurd, dass auf dem...
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Ab dem Col Sud des Cimes...
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Dafür ist es schön, abgelegen...
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Ich und eine einzige Eringerkuh.
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Im oberen Tal ist man lange...
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Letztes Jahr war es die TMB...
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Rückblick auf die Cimes...
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Auf holprigen Wegen bin ich...
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Die Kirche im hübschen...
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Heute Abend gibt's Lardo...
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Am nächsten Morgen komme...
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Die nächste Etappe ist der...
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Die Bergstation einer Seilbahn...
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Die Lacs de Pénte sehe ich...
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Der Péntecoll ist schon in...
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Am Pass, das Groabhopt...
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Neben ein paar Wanderern...
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Beim Aufstieg zum Groabhopt...
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Bis zum Gipfel zieht es sich...
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Die hohen Gipfel der Monte...
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In der Mitte des Blickfelds...
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Gressoney-la-Trinité liegt direkt...
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Hier und da gibt es exponierte...
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Macht keinen so guten Eindruck...
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Heute Abend gibt's Burger, dazu...
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An der Torrente Lys in...
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Früher hatten die Skifahrer...
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Es geht wieder rauf, abseits...
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Im "Adler's Nest" im Skigebiet...
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Im Col d'Olen, dem Pass...
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So eine Art Gipfelfoto, den Rest...
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Am Passo dei Salati auf der...
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Auf der anderen Seite am Col...
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Fehlanzeige: am verlassenen...
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Der Wanderweg runter ins...
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Also bleibe ich erstmal auf der...
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Bei der Alpe Pianalunga wird...
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Dafür gibt's hier umso mehr...
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Die letzten Meter nach Alagna...
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Ein bisschen touristisch...
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Mit respektvollem (ca. 3...
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An der Kirche in Alagna ist...
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Eine kleine Fussgängerzone...
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Irgendwo in Alagna...
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Das Hotel Monte Rosa ist...
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Es gibt wieder Lardo heute...
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Rückblick ins Val Sesia, der...
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Manchmal ist die Strasse in...
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Fast am Pass, das...
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Irgendwann in der jüngeren...
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Davon profitiere ich jetzt...
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Eine klasse Abfahrt, bisher.
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Aber ein paar Serpentinen...
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Wenigstens mal auf den...
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Der Weg gleicht hier leider...
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An der Torrente Anza komme...
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