Wanderung vom 17.-18. Juli 2021.

Der Roman von T. C. Boyle hat zwar fast nichts mit Wasser zu tun, dieses Wochenende hingegen schon. Insgesamt vielleicht drei Minuten Sonne, ständig Nieselregen, und untenrum immer im Pflotsch. Der Juli war ja extrem feucht dieses Jahr, nicht nur in der Schweiz, darum kamen wir eigentlich noch ganz gut weg. Aber die Wettervorhersage lag definitiv falsch dieses Wochenende. Eigentlich hätte es niederschlagsfrei bleiben sollen, auch das Radar zeigte nichts an, der Regen kam wohl aus dem Nebel, in dem wir uns ständig bewegten.

Bei so einem Wetter darf man auch mal von den Plänen abweichen. Auf der letzten Albisetappe (positiv) im vergangenen Jahr waren wir ja am Piz Spadolazzo im Nebel gescheitert, heute probierten wir den Aufstieg gar nicht erst, sondern steuerten direkt den Passo d'Emet an, um ins Avers abzusteigen. Der Weg führte damit am Rifugio Bertacchi vorbei, was für eine Einkehr gut war, und abgesehen davon, dass der Weg sonst keine technischen Herausforderungen mit sich brachte, war er landschaftlich sehr schön, abgelegen, und heute im Nieselregen äusserst einsam. Wir kehrten im neu renovierten Gasthaus Alpenrose in Innerferrera ein, sehr freundlich, und ebenfalls äusserst ruhig.

Am Sonntag blieben wir im Avers, machten aber einen Umweg im Nieselregen über die Alp Starlera. Die freundlichen Älpler luden uns auf einen Kaffee und zum Aufwärmen ein, sehr passend zum Wetter. Im Anschluss stiegen wir noch weiter rauf auf den Guggernüll. Das ist kein richtiger Gipfel, drum ging ich noch ein bisschen auf dem Grat weiter auf den Grimsla (der eigentlich auch kein richtiger Gipfel ist). Der folgenden Abstieg zur Alp Platta war im nassen, hohen Gras sehr mühsam, wenn man den Blockschutt nicht drunter sieht. Die folgende Traverse nach Cresta war auch noch etwas anstrengend, obwohl der Weg für die massiven Niederschläge der letzten Tage noch ganz gut intakt war.

Das Wirtshaus in Cresta hatte wiederum eine gute Kuchenauswahl, Rahm gab's auch dazu, und mit dem einsetzenden Starkniederschlag stiegen wir dann in den Bus zur Heimfahrt.