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Der Bus fährt tatsächlich nach...
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Nach viel Zeit im Wald endlich...
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Das wäre wohl das...

Wanderung und Hochtour vom 17.-20. Juni.

Wenn eine Tour schon in einem Ort namens Erde beginnt, dann dürfen die drei Hobbits wohl zwischen grasigen Ebenen und weiss winkenden Gipfeln auf den Zwergenaufstand hoffen. Nur einer der Gipfel hiess auch tatsächlich wie die winkenden, aber viel Schnee war überall noch zu verzeichnen.

Dies waren eigentlich zwei Touren. Samstag und Sonntag führten Thomas und ich wieder mal unsere erste Hochtour diesen Sommer, aber wir wollten vorher ins Wallis, und Mary kam auch noch mit. Ganz einfach mit der Zielauswahl war das nicht, praktisch alle Hütten noch geschlossen, und der Mont Fort, der mal ohne Seilbahn erreichbar gewesen wäre, war plötzlich sehr weit weg, so ohne Seilbahnen. Hinzu kamen Wanderwegssperrungen und grosse Mengen an Schneeresten.

So standen wir dann am Donnerstag in einem Dorf namens Erde, genauer noch etwas weiter oben in Daillon, und liefen in Richtung Col du Sanetsch, den wir ursprünglich überqueren wollten, aber der Wanderweg war eben gesperrt. Da kamen wir nun von der anderen Seite an, drehten aber noch vor der grossen Karstebene Lapis de Tsanfleuron ab, und stiegen auf einen unbedeutenden Gipfel mit dem Namen Sex Rouge. Das heisst so viel wie Rothorn, es gibt ihn also mehr als einmal, und dieser hier ist keiner der bekannten Sex Rouge, bei denen man auch mal vorbeikommt. Aber dieser lag günstig für den Abstieg nach Derborence. Dabei waren noch viele Schneefelder zu queren - originellerweise auch südexponiert, aber eben recht flach -, sowie eine schmale Schlucht mit dem Namen Poteu des Etales zu durchsteigen. Der Weg zog sich dann noch ziemlich, obwohl es mit den Schneefeldern und den Schutthängen doch mal vorbei war.

Das Refuge du Lac de Derborence war die einzige Unterkunft in der Gegend, die geöffnet hatte, aber sie hat sich gelohnt. Neu gemachte und nicht sehr grosse Schlafsäle, Dusche, sehr gutes Essen, preislich immer noch auf Hüttenniveau.

Am Freitag packten wir es dann eher ein bisschen gemütlicher an, und stiegen über den Pas de Cheville an den Südfuss der Diablerets. Im Flachen Gelände meistens mit viel Schnee, aber auch vielen Blumen. Über den Col des Essets ging es wieder runter, in eine abflusslose Mulde bei der Alpage La Varre. Zwischenzeitlich war viel los, es gibt scheinbar eine bekannte Rundwanderung (ab Parkplatz) um die Arête de L'Argentine. Davor und danach war wieder alles ruhig, bis zu dem - übrigens sehr guten - Ausflugsrestaurant bei Pont de Nant. Anschliessend war es nur noch ein Katzensprung bis Les Plans-sur-Bex, wo wir in den Bus stiegen, um nach Martigny ins Hotel zu fahren.

Das Hotel verliessen wir erst gar nicht mehr, Apéro (lokales Bier, Movement Lynx) und Abendessen (Spareribs) waren sehr gut. Die Romandie kann man hinsichtlich Kulinarik mal wieder nur loben, alles bestens. Erst gegen Samstagmittag gingen wir allmählich an den Bahnhof, wo wir den Rest der Gruppe trafen, die aus Zürich angereist waren. Nach ein paarmal Umsteigen kamen wir nach Fionnay und stiegen zur Cabane de Louvie auf, unserem Ausgangspunkt für die Tour auf die Roosablanche. Da gab's wieder gutes Essen, lokales Bier (ultra-local mit Hopfen aus dem Wallis) und eine bequeme Nacht.

Die Cabane de Louvie ist eigentlich nur die vierte Wahl für eine Tour auf die Rosablanche, aber alles andere war noch geschlossen. Normal oder nicht, dieses Jahr gab es ja noch aussergewöhnlich viel Schnee, entsprechend stand etwas Schneestapfen auf dem Programm. Der Normalweg wäre über den Col de Louvie gegangen, aber ich stolperte irgendwie über die Variante via Col de Cleuson, von Süden her kommend. Schneemässig sah das am vorteilhaftesten aus, da praktisch der gesamte Abstieg südexponiert ist, und diese Rechnung ging auch auf. Der Schnee war sogar meistens noch recht hart und gut zu gehen, komischerweise eher nordexponiert weich und bodenlos. Meistens ging es aber ganz gut, am Grat konnten wir uns meistens in die Felsen oder Schutt retten, so wurde keine unendliche Geschichte wie vor einem Jahr am Rheinwaldhorn draus.

Für unsere Variante steigt man von der Hütte in den Col du Bec d'Aigle, und dort nach ganz hinten in die Mulde Le Dâ. Erst ging ich in eine mutige Traverse in den grasigen Steilhang, ein leichter Regen zwang dann zum Verlassen der Flanke und zum Abstieg in die Talsohle. Der Regen hielt sich zum Glück nicht, gegen Mittag wurde es sogar kurz ein wenig sonnig, und wir konnten über groben Schutt, feinen Schutt und ausschweifende Schneefelder flott in den Col de Cleuson steigen. Der Schnee wurde dort leider teils mühsamer, der Grat aber schuttig und zuletzt felsig, und mit ein paarmal Zupacken kamen wir auf den Gipfel. Auf dem Abstieg folgten wir der Normalroute zur geschlossenen Cabane de Prafleurie, dem Schnee konnten wir, hier eher nördlich exponiert, fast bis zur Staumauer nicht entkommen, es wurde also noch anstrengend.

Zur Belohnung winkte ein Bier im Restaurant an der Grand Dixence, aber mein Lob für die Walliser Gastronomie muss man hier wohl etwas relativieren, es kam erst ca. eineinhalb Stunden später, als der Bus fuhr. Egal, das Gewitter kam erst im Restaurant, zwischen den beiden Hütten haben wir niemanden gesehen, und immer noch ein bisschen Ausblick auf dem Gipfel gehabt. Also eine ganz gelungene Tour, trotz des langen Anmarschs.

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Auf den Wiesen bei der Alp...
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Wir bekommen es mit den...
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Wasser gibt's heute, neben...
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Heute sind die Alpenanemonen...
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Die Landschaft beim Sex...
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Hinter den ewigen Karrenfeldern...
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Die Steinböcke lassen sich nicht...
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Beim Abstieg durch die enge...
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Ein bisschen mühsamen...
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Ziemlich felsig in Richtung...
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Wasser gibt's wieder mal genug.
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Kein richtiges Gletschertor...
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Trotzdem mühsam je nachdem...
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Die grosse Schwemmebene...
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Im Auberge du Lac gibt's...
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Rückblick auf den Lac de...
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Links liegen dann die Gipfel der...
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Auch am Col de Cheville gibt's...
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Links wäre die Südwand von den...
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Blümchen sind natürlich auch...
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Nochmal ein paar Anemonen.
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Der Col des Essets liegt links...
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Die abflusslose Mulde, die...
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Bis zur Bushaltestelle im Tal...
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Ein paar Klippen müssen noch...
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Ein letzter Blick auf die Diablerets.
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Dann konzentrieren wir uns auf...
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Das Moëllé au Chocolat mit...
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Die Avançon de Nant hat...
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In Martigny gibt's ein...
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Beim Lac de Louvie ist plötzlich...
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Die Cabane de Louvie hat sich...
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Dosenbier gab's übrigens auch...
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Auf dem Lac de Louvie ist das...
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In den vielen Schneefeldern auf...
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Die Talmulde Le Dâ vom Col du...
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Die Talmulde verlässt man über...
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Dreimal S - Schnee, Schutt...
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Im Col de Cleuson, der spitzige...
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Dann einmal Rosablanche...
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Am breiten Blockschuttgrat.
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Und noch ein bisschen die...
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Ein paar Nebengipfel, und...
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Jetzt noch ein Stückchen...
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Der Schnee war teils sehr...
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Die Sonne hat auch Corona...
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Bei der Dixence ist es dann...
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