Streifen
Grønland, Narsarsuaq bis Nuuk
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Von oben gibt's schon viel Eis...
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Schon klar, dass sich hier...
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Die "Navella" bringt mich von...

Etwa von Anfang bis Ende September.

Da, wo am meisten zu erzählen wäre, gibt es am wenigsten Bilder. Die Minox fiel bald ins Wasser, zwar nur knapp bedeckt, aber sie war hin und der Film gleich mit. Oder bestenfalls künstlerisch maskiert.

Vorweg, auf Grønland gibt es keine Strassen, das Land ist also nicht ideal für eine Radtour. Gleich am Flughafen in Narsarsuaq geht's nirgends hin, ausser an den Bootsanleger (sonst gibt's auch praktisch nix). Ich hatte Glück und wurde an Bord eines kleinen norwegischen Forschungsschiff, der "Navella", in die nahe gelegene Stadt Qaqortoq gebracht. Dort quartierte ich mich in der Jugendherberge ein, eigentlich eine Wohnung, die ich für mich hatte.

Das weitere Ziel war, zur Hauptstadt Nuuk mit dem Linienschiff, der "MS Disko", benannt nach der Diskobucht, zu reisen. Diese verkehrte im zweiwöchigen Rhythmus, mir blieben ein paar Tage zum Wandern in Südgrønland. Ich übernachtete draussen und in einem abgelegenen Fischerhüttchen, sah einen Polarfuchs und Polarlichter, und badete die Kamera. Einsam war's, aber nicht allzu kalt. Während meiner Zeit in Grønland überwog das milde Herbstwetter, für dortige Verhältnisse wohl ein "Jahrhundertherbst". Glück gehabt, auch wenn ich nicht viel auf dem Fahrrad sass.

Die MS Disko fährt drei Tage und zwei Nächte, bei der Ankunft in Nuuk kannte ich schon die halbe Stadt, und konnte die folgenden zwei Wochen beim grønländischen Teakwon-do-Meister auf dem Wohnzimmerboden übernachten (auf dem Sofa schlief sein Bruder). Die Bewohner sind ein trink- und feierfreudiges Volk, und helfen sich gerne gegenseitig aus. Letzteres ist wohl den harschen Naturverhältnissen und knappen Ressourcen geschuldet, ersteres dürfte daran liegen, dass es im ganzen Land praktisch keine urbanen Freizeitmöglichkeiten wie Kinos, Konzerte, Theater oder Bars gibt.

Die folgenden beiden Wochen arbeitete ich auf einer Baustelle, um meine bereits ziemlich klamme Reisekasse aufzubessern, es waren mehr Flüge und Schiffspassagen gewesen, als geplant. Die Baustelle war das Hotel Hans Egede, durch meinen Führerschein war ich bereits hochqualifiziert (den machen hier nicht viele). Für mich sehr lukrativ, Grundlöhne und Steuern sind sehr hoch in Dänemark, aber Steuern konnte ich als Ausländer nicht bezahlen, so beschied mir das Amt.

Meine Versuche, auf einem Schiff nach Kanada anzuheuern, scheiterten erneut, so stieg ich in ein Flugzeug nach Frobisher Bay auf Baffin Island. Von dort sind es immer noch 2000 Kilometer bis ans kanadische Strassennetz, also flog ich - nach einer kalten Nacht - weiter nach Montreal. Endlich wieder auf dem Fahrrad über Ottawa nach Toronto bzw. einem Minidorf namens Honeywood, wo ich auf der Peace Valley Ranch Bekannte besuchte. Dann weiter mit dem Rad über Owen Sound nach Tobermory, und auf der Fähre über den Georgian Bay. Auf der Fähre sprach ich ein Truckerpärchen, Zeugen Jehovas, an, die mich nach Espanola am Trans Canada Highway mitnahmen. Das mit dem Trampen klappte also ganz gut, mit einem weiteren Lift kam ich bis nach Sault Ste. Marie. Dort über die Brücke in die USA und nach St. Ignace, Michigan.

Hier wurde mir klar, dass es noch ziemlich weit nach Mexico war, wo ich überwintern wollte, drum stieg ich in einen Bus bis zum nächsten Etappenziel, Minneapolis.

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In grønländischen Fjorden...
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Im Dorfzentrum von...
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Meine Unterkunft, die...
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Mein Fahrrad wird...
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Soll noch einer sagen...
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Ein Besuch im...
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Meine Wanderung führt...