Wanderung am 6.12.2011.

Wie bereits gesagt, stand ein früher Start um viertel nach vier an mit dem Ziel, zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel zu stehen, um den Besuchermassen und dem Bewilligungszwang zu entgehen. Deshalb gibt es leider wenig Fotos vom Aufstieg, denn die Dämmerung kam erst etwa eine halbe Stunde unterhalb des Gipfels.

Die Aufstiegsstrecke über das Refugio da Altavista ist gut zu finden, da vielbegangen. Wo sich der Weg im Fels mal verliert, folgt man einfach den Abfallspuren. Hinter dem Refugio zeigte sich die erste Dämmerung am Horizont und die Landschaft wurde erkennbar. Da erreichte ich eine kleine Plattform, die sich um den Hauptgipfel herumzieht, auf der sich sowohl die Seilbahn-Bergstation als auch die diversen Aussichtspunkte befinden. Es handelt sich im Prinzip um die Caldera des vorletzten Ausbruchs, aus dem der heutige Gipfel noch einmal weitere 100 m hervorragt. Der beschilderte Weg führt auf dieser Plattform entlang zur Bergstation, aber ich sah gleich eine Wegspur, die direkt zum Gipfel führte, und folgte dieser. Gegen ca. sieben Uhr stand ich oben, genau zum Sonnenaufgang, mit etwa einem Dutzend anderer Leute, die am Refugio aufgebrochen waren, bevor ich dort vorbeikam.

Ich bin dann zurück zur Bergstation, wo ein paar weitere Leute frierend auf die Seilbahn warteten. Dann weiter auf dem Weg in Richtung Pico Viejo. Ab hier wird es einsam, denn die Pfade werden kaum begangen, da ihnen der Reiz des höchsten Bergs fehlt. Folgerichtig bekam ich auch niemanden mehr zu Gesicht, bevor ich an die Cañadasstrasse kam.

Der Weg zieht sich zunächst schwach fallend durch Lavafelder, und wäre ohne Markierungen tatsächlich praktisch nicht zu finden. Dann erreichte ich ein weites Sand- und Schuttfeld und kam mit etwas Gegenanstieg auf den Kraterrand des Pico Viejo. Nach einer Pause machte ich mich auf den Heimweg und folgte dazu einem Wegweiser, der in die Cañada Blanca etwa in der Mitte der Cañadas wies. Zunächst war dies ein lockeres Traben im weichen Schutt, bald verlor sich der Weg aber in aufgetürmten Lavasträngen und war nicht mehr zu erkennen. Ich bin dann dem Gelände gefolgt und schliesslich doch in den Cañadas Blancas angekommen, aber es war äusserst mühsam und wohl das erste Mal, dass ich für den Abstieg länger gebraucht habe als für den Aufstieg. Zum Glück wurde ich dafür an der Strasse sofort von einem baskischen Pärchen mitgenommen und zurück zum Auto gebracht.

Diese Nacht wollte ich wieder einmal einkehren und habe an der Westküste lange nach einem Hotel gesucht, aber abseits von den Bettenburgen nichts gefunden. Darum weitergefahren nach Garachico, wo ich von einem früheren Aufenthalt noch ein kleines Hotel kannte. Dieses habe ich zwar nicht wiedergefunden, aber dafür ein anderes mit dem Namen Gara Hotel, das mir sehr gut gefallen hat.