Skitouren vom 19.-22. April 2019.

Natürlich ging es an Ostern mit der Sektion auf Skitouren - eine Konstante. Diesmal durfte es aber ein bisschen gemütlicher sein. Wir gingen mit einer grösseren Gruppe, mit Marc anstelle von Dani, und stationär in ein schönes Gasthaus, das Walserhuus im Sertig Tälli hinter Davos. Eine gute Entscheidung, wie sich zeigte, das Wetter hat mitgespielt, und der Schnee war auch wieder gut.

Anstelle selbst etwas zu schreiben, stelle ich den Bericht von Lukas und Beate ein. Das war's dann mit den Skitouren für dieses Jahr, leider - die Bedingungen waren noch sehr gut, aber im Mai standen typischerweise wieder eher "familiäre" Aktivitäten an. Die waren aber auch schön.

"Süsse Gipfel und Osterküken im Sertigtal": Marc und Tilman organisierten für dieses Jahr nicht allzu anstrengende Ostertouren in der Region Davos, zwischen 2000 und 3000 Metern Höhe. Es waren sehr warme und sonnige Apriltage vorausgesagt.

Um schon am Anreisetag eine erste Tour vom Tschuggen auf das Gorihorn realisieren und eine schöne Sulzabfahrt geniessen zu können, mussten wir früh per Auto anreisen. Nicht ganz als Einzige kommen wir zeitig in Tschuggen an und finden noch eine "Parklücke" an einem Strassenabschnitt des geschlossenen Flüelapasses. Zum Glück verteilen sich die Tourengänger gut über die Hänge Richtung Gorihorn. Auf dem Gipfel verwöhnt uns Mary mit kleinen süssen Ostereiern. Wie erhofft können wir auf gutem Sulz abfahren und geniessen die schöne Stimmung im abgelegenen Tal beim Mittagessen im dortigen Gasthof.

Nachdem wir uns in unserem "Base Camp", dem Walserhuus im Sertig einquartiert haben, sinke ich im dunklen, zu Schlafräumen umfunktionierten Luftschutzkeller auf die Pritsche, um den verpassten Schlaf nachzuholen. Nach der Tourenvorbesprechung und einem feinen Znacht, gehen alle zeitig schlafen.

"Le Couloir": Am Samstag stehen Chüealphorn und Augstenhüreli auf dem Programm. Pünktlich stehen wir trotz des feinen Frühstücks zum Abmarsch bereit. Das Zmorgebuffet hätte durchaus zu einem ausgiebigeren Schlemmen und "Kochen" eingeladen - und von Tilmans leckerer Frittata tricolore hätten einige gerne mehr abbekommen. Die Pfannen am Buffet waren von diesem Morgen an heiss begehrt...

Nach einem Aufstieg zum Chüealphorn fahren wir bei schönstem Wetter in die Chüealp Furgga ab und nehmen den kurzen Aufstieg aufs Augstenhüreli unter die Felle. Ins Steintälli müssen wir durch ein eindrücklich steiles Couloir abfahren. Zum Glück ist es überall breit genug zum sicheren Abrutschen, die gefrorene Unterlage griffig. Auf die anstrengende Rutschpartie folgt eine rumplige Traverse über einige Lawinenkegel, dann kurven wir in bestem Sulz Richtung Après-Ski.

"Bei den Osterküken": Im Verlauf des Nachmittags kommt auch Bea, mit Ski frisch ab Service, im Sertigtal an. Sie übernimmt nun die Berichterstattung und geniesst das letzte Stück Kuchen sowie die letzten Sonnenstrahlen auf der Terrasse. Zu unserer Überraschung piepsen plötzlich tatsächlich echte, gelbe, flauschige Osterküken in einem Brutkasten im Restaurant!

Auch am Tag drei in der Früh glühen die Gipfel rosa, das Osterwetter bleibt prächtig. Diesmal gehts ins Ducantal Richtung Gletscher Ducan (Ducan Dador, 3019 Meter). Erste Adrenalinstösse gibt es schon in der Schlucht am Taleingang. Vorsichtig krallen wir uns mit den Harscheisen der steilen, vereisten Flanke entlang und versuchen nicht in den Abgrund rechts unter uns zu schauen... Aber natürlich kommen alle gut durch! Am Fuss des Ducan begrüsst uns die Sonne und ruck-zuck sind wir beim Skidepot und auf dem Gipfel, wo Matthias uns mit den goldenen Schoggi-Osterhasen vom Frühstückstisch überrascht. Hmmm!

"Capuns und Heidelbeerkuchen": Wir geniessen ein paar Pulverschwünge und danach einen wunderbaren Schaum von Sulz bis nach Monstein. Herrlich schmecken Capuns, Würste und Heidelbeerkuchen auf der Sonnenterrase des Veltlinerstüblis, vom Bier ganz zu schweigen!. Der Bus bringt uns via Davos zurück in unser Base Camp Walserhuus. Am Abend geht es feucht-fröhlich und mit weiterhin hervorragender Speisung zu. Nur jene Episode, wo die Schnäpse ins Spiel kommen, muss die Chronistin der Phantasie der Leserschaft überlassen...

"Alpenrosen-Trophy": Am Tag vier dürfen wir bis halb sieben "ausschlafen", denn das Ziel Gfroren Horn, 2746 Meter, liegt gleich hinter dem Hotel. Die Sonne durchbricht zum Glück die Schleierwolken, der Wind aber ist kalt. Nach einem ersten steilen Hang geht es auf guter Spur zum Skidepot und zu Fuss zum Gipfel. Rasch schnallen wir die Skier auf die Rucksäcke und stiefeln einem recht abenteuerlichen Grat entlang zur Abfahrtsflanke. Nach ein paar Schwüngen auf rauem Firn geniessen wir wieder dieses nette Sulz-Schäumchen und suchen unseren Weg zwischen aperen Stellen mit Wacholderbüschen. Willkommen zur "Alpenrosen-Trophy". Da sind wir auch schon wieder beim Walserhuus, wo wir auf der Terrasse, in Wolldecken gehüllt, Mary und Sara antreffen, die sich heute nicht mehr in die Skischuhe zwängen mochten. Vielen Dank den Tourenleitern Marc und Tilman für diese schönen Erlebnisse - und danke an Petrus für das tolle Wetter.