Hochtour vom 26.-27. Juni 2010.

Bei bombastischem Sommerwetter brachte uns die Berninabahn an die Station Morteratsch, wo zunächst Kräftetanken in der Beiz angesagt war. Danach sind wir in wenigen Stunden bis zur Chamanna da Boval gewandert, die genau am Fuss des Morteratsch am Rand des gleichnamigen Gletschers liegt.

Am nächsten Morgen sind wir noch in der Dämmerung aufgebrochen und zunächst über grasige Halden an die Steilstufe zur Fuorcla Boval gewandert. Bei aufgehender Sonne sind wir über ein paar Schneefelder zum Einstieg in die Felswand gelangt. Die Schlüsselstelle des Tages lag gleich an deren Anfang: Der Einstieg erfolgte im Geröllhagel, den ein paar Hochtürler über uns auslösten, und der uns fast ein paar Kollegen kostete.

Später wieder auf Schneefeldern und schliesslich im festen Fels unterhalb der Fuorcla lief es aber wieder geschmeidig, und wir konnten in drei Seilschaften ohne Zwischensicherungen und ohne grosse Mühe in die Furche klettern. Dahinter wartete der Gletscher auf uns, und in den gleichen Teams im kurzen Seil machten wir uns auf den vergletscherten Gipfelgrat. Neben einer leicht vereisten Steilstelle auf dem sonst noch verschneiten Gletcher wies dieser keine grosse Schwierigkeiten auf, so dass es bis zum Gipfel nicht mehr lange dauerte.

Zurück ging es auf der gleichen Route zunächst bis zur Fuorcla Boval, dann aber nach Osten auf dem Tschiervagletscher weiter. Dieser war bald zu Ende, und über Moränen und Gletschervorfeld gelangten wir zur Chamanna da Tschierva, wo wir unseren Gipfelerfolg das erste Mal begiessen konnten. Noch stand uns aber ein langer Weg bis zum Hotel Roseg bevor. Die Heimreise erfolgte zunächst per Pferdefuhrwerk nach Pontresina und dann mit der Bahn nach Hause.