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Aufmacher
Auf den Mount Meru
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Am Momela Gate teilen...
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Am Parkeingang kann...
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Und bald geht's im Urwald...

Geführte Expedition vom 10.-12.12.2010.

Ich schreibe hier bewusst Expedition, da der Aufwand, diesen Wanderberg zu besteigen, wirklich nur mit dem Ausflug auf einen 8000er verglichen werden kann. Dazu später mehr.

Nach einem eher langweiligen Pausentag bin ich mit einer organisierten Tour in den nicht weit entfernten Arusha-Nationalpark gefahren, der einen Grossteil des Mount Meru einschliesst, und auch die wanderbaren Routen enthält. Der Privatzugang ist nicht gestattet; ohne geführte Tour geht es leider nicht. Zusätzlich ist der ca. 4562 m hohe Gipfel durch genau eine Route erschlossen, die von allen begangen wird, Abweichungen ausgeschlossen. Der Wegverlauf ist daher auch schnell erzählt. 1. Tag: Ab Momela Gate, der Ranger-Station, auf dem Fahrweg bis zur Miriakambahütte gehen. 2. Tag: Auf dem mit Treppen angelegten Wanderweg bis zur Saddle Hut gehen. 3. Tag: Erst entlang dem angelegten Wanderweg, später den grünen Markierungen folgend bis zum Gipfel gehen. Ok, am Gipfeltag im Dunkeln sind die grünen Markierungen nicht leicht zu finden, was vielleicht einen ortskundigen Führer rechtfertigt.

Ich bin zunächst mit Führer und Koch am ca. 1500 m hoch gelegenen Momela Gate eingetroffen, um dort den Ranger und die Träger zu organisieren. An dem darauf folgenden regnerischen Nachmittag sind wir dann den recht langweiligen Fahrweg bis zur wohnlichen Miriakamba-Hütte auf etwa 2500 m gewandert. Die Hütten bestehen hier immer aus getrennten Schlafgelegenheiten für die Touristen, einer Messhütte, wo man mit Speis und Trank bedient wird, sowie Koch- und Unterkunftsbauten für die Entourage, von denen man als Tourist nicht viel sieht. Die Verpflegung ist ausserdem vorzüglich und recht aufwendig; es gibt jede Menge Snacks, warmes Abendessen und reichlich Tee und Kaffee sowie in Flaschen abgefülltes Wasser. In der Hütte schläft man in Vierbettzimmern, aber ohne weitere Decken, ein Schlafsack muss mitgebracht werden und lohnt sich auch, da es nachts recht frisch sein kann - am Gipfeltag hatte ich um die Null Grad. Man kann sich fast alles von den Trägern hochbringen lassen, ich aber hatte aus guter Gewohnheit meinen 12 kg-Rucksack mit Schlafsack, Biwaksack, ein paar Klamotten, Essen und Trinken sowie Kleinzeug, sowie den in Arusha teuer erstandenen neuesten Franzen "am Mann".

Am zweiten Tag ging es weiter zur Saddle Hut, wobei die Vegetation bald von "Regenwald" auf "Baumheide" wechselte und sehr an Madeira erinnerte. Diese Hütte liegt auf ca. 3500 m, und man spürt bereits die Höhe. Mit dem Aufstieg bringt man in der Regel nur den Vormittag rum, deshalb wird am Nachmittag meistens der Little Meru, ein Nebengipfel mit ca. 3800 m Höhe bestiegen - so auch von uns. Auf dem Rückweg sind wir in einen heftigen Schauer geraten, und meine Klamotten wurden ziemlich nass, was mich in der folgenden Nacht ärgerte, da mir beim Gipfelaufstieg kalt wurde.

In der Gipfelnacht hätte ich bis ca. 2 Uhr ganz gut geschlafen, wenn denn nicht die aufgekratzte australische Gruppe ständig um die Hütten gezogen wären. Nach einem Kaffee ging es dann los, zunächst im völlig Dunkeln einen Trampelpfad entlang, später auch durch festen Fels und durch Geröll. Insgesamt würde ich den Gipfelanstieg mit ca. T3+ bewerten, an 2-3 Stellen musste man mal die Hände benutzen, was aber auch an der mangelnden Sicht gelegen haben mag. Den Gipfel erreichte ich mit dem Ranger und meinem Guide pünktlich knapp zum Sonnenaufgang um ca. halb sechs, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Leider konnten wir kein Tempo laufen, bei dem mir warm geworden wäre in meinen feuchten Klamotten. Bei Helligkeit offenbarte sich dann erst die grandiose Szenerie der vulkanischen Landschaft, von der beim Aufstieg nichts zu sehen gewesen war.

Gegen sechs Uhr begaben wir uns auf den Rückweg. Nach einem Frühstücksstopp bei der Saddle Hut ging es schnell weiter bis zur Miriakamba Hut und weiter zum Momela Gate, den wir nach rund 3000 Höhenmetern Abstieg gegen 11 Uhr erreichten.

Und hier der versprochene zweite Kommentar zum tansanischen Guidewesen-Leidwesen. Wie schon gesagt, mir ist bewusst, dass die Leute vor Ort an den Touristen was verdienen sollen, aber als kritische Natur muss ich die Umstände trotzdem kommentieren. Für die Besteigung dieses Wandergipfels braucht man also einen Guide, der aber nicht kochen kann, weshalb man noch einen Koch mitnehmen muss. Dieser kann aber nicht bedienen, also muss noch eine Art "Leibdiener" dazu. Keiner von denen kann eine Waffe bedienen, und aufgrund der Waffenpflicht im Nationalpark kommt daher noch ein bewaffneter Ranger mit in den Club. Da man für diese Gruppe schon einiges an Infrastruktur braucht, kommen noch drei Träger hinzu, so dass ich schliesslich mit einem Gefolge von sieben Leuten auf die Wanderschaft gehen konnte. Das mit dem Waffentragen habe ich noch nicht ganz verstanden, schliesslich gibt es im ganzen Nationalpark weder Raubkatzen, noch Elefanten oder Rhinozerosse. Grund sind angeblich die Büffel, die aggressiv werden könnten. Die Träger laufen übrigens ohne Begleitschutz, sie beherrschen "spezielle Techniken", um sich die eigentlich friedlichen und eher scheuen Büffel vom Leib zu halten (rufen, in die Hände klatschen...?). Gesehen habe ich im ganzen Park überhaupt keine Büffel, nur ein paar Giraffen. Zu guter Letzt war mein Guide übrigens noch nie auf dem Mount Meru; er ist sonst am Kilimandscharo unterwegs. Beim Ausflug zum Little Meru haben wir aus diesem Grund bis zum späten Nachmittag auf den Guide einer anderen Gruppe gewartet und sind daher in den Starkregen hineingekommen.

Hinzufügen muss ich aber noch, dass sich alle Mitglieder meiner Reisegesellschaft bestens um mich gekümmert haben. Ausserdem bin ich mit meinem Guide und dem Ranger einige Male länger ins Gespräch gekommen, und habe so noch einiges über das Land und seine Zivilgesellschaft erfahren können.

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Leider auf einem...
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Hier ein kleines Wasserloch.
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Wir kommen an einem...
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Ziemlich grün hier, und...
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Später stehen wir im...
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Mal eine Blüte. Bisher...
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Lianengewirr.
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Ankunft im ehemaligen...
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Die Lianen werden...
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Blankgewaschener Ast im...
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Bei der Ankunft in der...
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Ein Schwätzchen beim...
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Im Messraum ist sonst...
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Als am Abend der Himmel...
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Gegenüber der Messhütte...
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Am nächsten Morgen...
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Jetzt hat man auch...
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Ash Cone und Meru-Gipfel.
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Der Aufstieg zur Saddle...
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Morgenlicht auf den...
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Dieses nette Vierbettzimmer...
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Stilleben im Gang mit...
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Ein Hornrabe überwacht...
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So geht bestimmt nichts...
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Wilson, mein Mundschenk...
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So nahe wie hier war...
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Der Aufstieg geht weiter...
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Noch mehr Flechten, zum...
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Weiter unten in der Ebene...
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Noch ein Baum mit Flechten.
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Ziemlich schön, die Flechten.
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Vor allem mit blauem Himmel.
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Das hört heute gar nicht...
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Gruppe mit Holländern...
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Hübsch, aber mir nicht...
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Hübsch und auch schön...
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Über ca. 3000 m wird...
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Die Blaue Blume der...
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Dieser Baumheidewald...
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Die Saddle Hut kommt...
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Wieder eine ziemlich...
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Am Little Meru sind wir...
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Auf dem Gipfel stehe...
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Aber alleine sind wir nicht.
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Dieses Currykraut wächst...
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Früh am nächsten Morgen...
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Wir sind knapp vor dem...
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Auf dem Socialist Peak...
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Morgendämmerung mit...
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Der felsige Westgrat...
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Nochmal Westgrat.
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Der Abbruch in die alte...
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Der Grat oben ist...
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Der alte Kraterrand mit...
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Lavaschutt im Morgenlicht.
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Rückblick zum Gipfelhang...
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Bizarre Lavaformation.
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Lavaformation auf dem...
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Ein Schutthang führt direkt...
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Der Schatten des Mt. Meru...
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Noch auf dem Rückweg...
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Diese etwas felsige...
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Vor dem Ash Cone und...
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Mein Guide am Rhino Point.
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Der Ranger auf einer...
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