Flowig mal anders: Livigno | ||||
Biken vom 15.-16. August 2015. Im für seine Trails berühmten Livigno habe ich noch nie vorbeigeschaut, aber diesen August war dann mal Zeit dafür. Allerdings hat das Wetter, wie mehrmals in diesem August, nicht so richtig mitgespielt. So waren die Flowtrails aufgrund der Feuchtigkeit schon garantiert, die Beschaffenheit hat keine so grosse Rolle mehr gespielt. In Livigno selbst war ich dann effektiv gar nicht so viel, vielmehr stand die Anreise über die Bocchetta di Forcola und die Bocchetta di Pedenolo im Vordergrund. Ein Hotel habe ich, da in Livigno selbst so eine Art Stadtfest war, nur noch am Passo di Foscagno bekommen, was aber ganz praktisch war. Und so konnte ich am Samstag morgen gegen kurz vor Zehn am Ofenpass starten. Das war eine spontane Entscheidung, eigentlich wollte ich ja auf den Umbrailpass, aber ich brachte es nicht fertig, die ganzen Höhenmeter ab Pass zu verschenken. Also auf den Wanderweg, und eine wirklich schöne Abfahrt, bevor der Ernst des Lebens mit dem Umbrailpass begann. Auf etwa halbem Weg zur Passhöhe kam der erste Regenguss. Bei Beginn der Traverse am Pass zur Bocchetta di Forcola war zunächst wieder alles in Ordnung, den ersten Guss konnte ich unter einem Vordach aussitzen. Von der Bocchetta war der Gipfel des Tages fällig, die Punta di Rims, wo man bis ganz oben mit dem Bike rauf und auch wieder runter kann. Da erwischte mich der nächste Regenschauer, der war hochalpin kalt, und ich rettete mich in das halbverfallene Rifugio unterhalb der Passhöhe. Dort zog ich alle Kleider an, die ich dabeihatte, und konnte nach einer halben Stunde zitternd in den kalten Wind und die letzten Tropfen raus. Die Bocchetta di Pedenolo war gestorben, ich wollte runter ins wärmere Tal, darum Abfahrt direkt über die Baita di Forcola zum Lago di Cancano. Obwohl dies eigentlich ein Fahrweg ist, war der Spass gross, denn der Weg wird kaum mehr unterhalten, und der Grip im Schutt war hervorragend, trotz Nässe. Aber angekommen war ich noch lange nicht, der Tag war noch lange. Erst den See entlang, dann den nächsten See, zur Cne. di Trela, über den Bocchetta Trelina, nach Vazzalo, und dann noch eine lange, mühsame Traverse mit Verhauer zum Passo di Foscagno. Die Abfahrt ab der Bocchetta di Trelina war übrigens hervorragend, aber der Tag war jetzt schon lange und das Terrain vom Dauerregen klatschnass, also war das Geniessen nicht so einfach. Das Hotel Interalpen am Passo di Foscagno ist eine Institution für sich. Nicht mehr ganz topfit in allen Details, ist das Personal sehr hilfsbereit und die Küche berühmt. Ich habe Halbpension gewählt und bekam ein Menü mit 3 Entres, 4 Primi, 4 Secondi und 2 Postre. Nachdem ich nie nach einer Auswahl gefragt wurde, merkte ich dann, dass einfach der Reihe nach alle Speisen gebracht werden, also 13 Gänge. Schon recht, aber das war viel. Es war auch nicht alles super ausgefallen, aber die schwarzen Ravioli in Safransosse waren super, sowie eine Art Crêpes mit Käse gefüllt, deren Name ich vergessen habe. Am nächsten Morgen war die Strasse noch nass, aber die Wettervorhersage vielversprechend. Extrem motiviert war ich nicht und spielte kurz mit dem Gedanken, nach Livigno reinzufahren und in den Bus zu springen. Aber dann bin ich doch bei der ersten Möglichkeit von der Strasse runter und durch das Valle di Foscagno und dem Canale Torto entlang zum Lago di Livigno, dann ins Dorf. Am Canale Torto fährt man lange durch Buschwerk, das froh darüber ist, endlich die Regenlast der vergangenen Nacht abzustreifen, entsprechend war ich schnell klatschnass, trotz passablem Wetter. Die Bushaltestelle liess ich trotzdem ein zweites Mal links liegen. Die nächste und letzte Etappe sollte dem Nationalparkmarathon folgen. Dafür fährt man das Valle Federia nach hinten und biegt zum Rifugio di Cassana ab. Ab hier war alles voll mit Bikern, weshalb ich nach der halben Höhe dem Wanderweg zur Fuorcla Lavirun gefolgt bin. Das war immer mein Plan B gewesen, um den Massen zu entgehen. Nach einem kleinen Konflikt mit einer Schafherde - die Biester knabberten an meinen Reifen und Speichen - kam ich zum Übergang und freute mich auf eine nette Abfahrt ins Val Lavirun. Der Weg war allerdings praktisch nicht zu erkennen, oben war das nicht schlimm. Wenige Kuhtritte und mässige Steilheit, da konnte man praktisch überall fahren. Unten kehrte sich leider das Verhältnis, und es wurde mühsam. Bei der Alp Timun bin ich entsprechend auch auf den Fahrweg und direkt nach La Punt-Chamues-ch abgefahren, es reichte. Zum Trost für die harten Entbehrungen gab's Pizza und Bier im Restaurant Albula, wo die Sonne schon wieder etwas schüchtern durchschaute und meine Klamotten trocknete. |
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Das Stilfser Joch ist ziemlich... |
Alles hervorragend... |
Ganz am Horizont hinten... |
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Ein junges Murmeltier... |
Auf der Bocchetta di... |
Raue Landschaft im oberen... |
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Schöner schleppen, heute an... |
Da unten liegt der Lai da... |
Vorne das alte Rifugio, links... |
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Für solche Abfahrten... |
In dem alten Rifugio... |
Gegen diese Abfahrt war... |
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Das Tal ist noch sehr lange. |
Etwas abweisender Empfang... |
Ein monströser Staudamm... |
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Zur Bocchetta di Trelina... |
Endlich kommt die Passstrasse... |
Das Menu ist ansprechend... |
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Ansehlich: die schwarzen... |
Und das waren die... |
Am Morgen danach: links... |
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Ganz hübsche Abfahrt bei... |
Am Canale Torto kommt... |
Da bin ich schon beim... |
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Die musste ich handgreiflich... |
Wüstes Ambiente an der... |
Letzte Pause, dann geht's... |
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Ein paar Pfosten in der Wiese... |
Etwas ruppiges Gelände bis... |
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