Biketour vom 11.-12. September 2021.

Abgesehen von meiner Transalp war ich dieses Jahr noch nie auf dem Bike, das sollte sich ändern. So suchte ich also erst später im Jahr nach aufregenden Touren.

Von der Ducanfurgga hatte ich schon vorher gelesen, dass es eine hübsche Tour sein soll. Da ich einen Zweitäger machen wollte, und die umliegenden Pässe schon ganz gut kannte, blieb ich für den Samstag im Albulatal, und besuchte ein paar Gipfel am Fusse des Piz Ela. Bei der Auswahl der Touren hatte ich dieses Wochenende ein gutes Händchen, mal war das meiste fahrbar, die Mission hat also geklappt.

Am Samstag radelte ich von Tiefencastel auf einem nicht enden wollenden, teils sehr steilen Fahrweg bis zur Elahütte. Ausser ein paar Jägern (sowie vielen Tieren, wie sich zeigen sollte) war niemand unterwegs, und die Elahütte war zwar offen, aber leider unbewartet. Über ein Stück Kuchen hätte ich mich gefreut, aber den muss man hier wohl selber backen. Ich liess das Bike stehen und stieg auf einen kleinen Hügel am Fuss des Corn da Tinizong. Die Landschaft ist wahnsinnig eindrucksvoll, gerade im ruhigen Herbst, und ich wollte gar nicht mehr weg. Auf den Piz Ela muss ich auch noch, das habe ich mir fest vorgenommen.

Ich verliess die Talmulde über den kleinen Pass östlich der Hütte, nicht ohne vorher noch zum Chavagl Grond hinüber zu marschieren, wo mir ein paar Gämsen über den Weg liefen. Ich hatte mit einer eher deftigen Abfahrt gerechnet, da es steil nach Bergün runter geht, aber überraschenderweise war das meiste fahrbar. Wenn auch der Weg sehr schmal war, und Patzer zumindestens wehgetan hätten, es ist fast überall recht exponiert. In Bergün ging ich in das altehrwürdige, aber erst kürzlich wieder eröffnete Hotel Piz Ela. Das ist noch so eine komische Mischung aus veraltet, unrenoviert, und flott neu gemacht, aber in der Küche wurde wirklich aufgeräumt. Das beste Essen in einem Schweizer Hotel seit langem, nach meinem Dafürhalten.

Am Sonntag war das Wetter nach Langem mal wieder so richtig prächtig, die Wolken verzogen sich weitgehend, und die Sonne zeigte sich. Ich wollte den Tag auskosten und fuhr morgens zunächst auf den Cuolm da Latsch oberhalb von Bergün, zuletzt mit einer Schlepppassage, dafür hatte ich schon eine kleine Abfahrt bis ins Val da Stugl zugute. Das Tal ist recht flach, in der Südflanke grasig, und lange kann man bergauf noch radeln. Trage- und Schiebepassagen kommen später natürlich auch noch, aber insgesamt kommt man recht geschmeidig in die Ducanfurgga. Dies, und die folgende, flotte Abfahrt, machen diese Route zu recht beliebt, drum war ich heute auch mal nicht alleine, sondern mit anderen Schleppern unterwegs. Bis zum Walserhuus im Sertig ist der Weg nämlich meistens einfach, selten steil, und in der Regel feinschuttig. Also wirklich lohnend.

So richtig nicht-mehr allein war ich dann im Walserhuus. Da waren gefühlt eine Million Biker, praktisch alle mit Motor, und angezogen wie Rennhasen. Fast hätten die mir noch meinen Nachtisch weggefressen, aber der Vorrat war noch gross genug.