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Knödel, Kehren, Kettenblätter p1030638.jpg
Unter der Brücke der...
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Erstmal ein kleines Frühstück...
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Hier wirkt es noch ein...

Velotouren vom 24.-26. September 2022.

Im Piemont gibt's eine reichhaltige Vorspeise aus drei Elementen, meist einfach Tris genannt, und mit z. B. Stockfisch, Carciuga, Cauda usw. Im Südtirol gab's die "Knödeltris" zu entdecken, das nahm ich dann natürlich. Das waren dann Käseknödel (auf Spinatbett), Spinatkbödel (mit Käsesosse), sowie Schlutzkrapfen (eigentlich Ravioli, gefüllt mit Spinat und Käse). Wer mir bis hierher folgen konnte hat schon erkannt, dass ich die südtiroler Küche nicht gerade für wahnsinnig raffiniert halte, aber die schlichte Eleganz, dass für drei Gerichte nur drei Zutaten (Teig, Käse, Spinat) verwendet werden, freut mich als Schwabe wieder.

Jedenfalls hatten Wolfgang und ich wieder ein langes Wohenende, um auf Velorundreise zu gehen: drei Tage, drei Pässe, und dreimal dem Regen entkommen. Den genauen Verlauf legten wir aufgrund der Wettervorhersage erst kurz vorher fest, zuletzt sind wir dann trocken geblieben, und das Wetter war eigentlich auch besser als erwartet. Aber aus Furcht vor Nässe und Kälte haben wir eher kurze Touren gemacht.

Am Samstag sind wir mit dem Zug nach Innsbruck, und diesmal mit dem Rad über den Brenner gefahren. In Österreich war das noch sehr mühsam, es gibt keine Beschilderung und keine Radwege, obwohl hier theoretisch der Fernradweg München-Venedig verläuft. Die Österreicher ignorieren dies aber, oder sind zu blöd, ein paar Schilder aufzustellen. Mit GPS-Hilfe gings, und zwar nach einem steilen Anstieg die rechte Talseite auf der Höhe entlang, wobei einige deftige Gegenanstiege zu bewältigen sind. Ab Matrei muss man allerdings auf die Bundesstrasse, und sich mit dem Verkehr rumärgern.

Das ändert sich ab der italienischen Grenze schlagartig: diverse Radwege sind tiptop ausgeschildert, und verlaufen sogar das Haupttal der Eisack entlang auf einem alten Bahntrassee - ohne jeden Konkurrenzverkehr. So geht's eben auch, und so kamen wir auch bis nach Vipiteno zum ersten Quartier. Am frühen Abend fing es an zu regnen, und zum Abendessen gab's eben die berühmte Knödeltris.

Am Sonntag war ab dem frühen Nachmittag wieder Regen angesagt, aber mit dem Jaufenpass hatten wir kein brutales Programm vor uns. Leider war es den ganzen Tag über sehr verhangen, morgens auch die Strasse noch nass, so gab es leider keine richtige Aussicht. Entsprechend früh waren wir auch in St. Leonhard i. Passeier, da war erst knapp der Mittag vorbei. Das wurde ein mussevoller Tag mit langem Mittagsschlaf, einem ausgedehnten Apéro am Nachmittag, sowie einem Abendessen in einer urchigen Beiz, die seit vielen Jahren nichts mehr an der Speisekarte geändert hatte. Nicht gerade raffiniert, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte.

Die Königsetappe über das Timmelsjoch stand für den Montag an, mit St. Leonhard hatten wir einen guten Ausgangspunkt, da es schon ein wenig höher liegt, als Merano weiter unten im Tal. Am Morgen war es zunächst sonnig, was eine Freude zum Anschauen der frisch verschneiten Berge war. Leider zog es im Laufe des Tages dann doch immer weiter zu, und es war recht kühl, aber trocken sind wir geblieben. Allerdings lag in Passnähe noch ein bisschen Schnee auf der Strasse, und auf der Abfahrt war es entsprechend fast schon winterlich frisch. Auf der Passhöhe konnten wir uns im Restaurant aber noch einmal aufwärmen.

Die Passstrasse ist, wenigstens auf der italienischen Seite, ein Highlight: langgezogene Passagen in der Traverse von Talflanken wechseln sich mit knackigen Haarnadeln in äusserst steilen Felswänden ab. Am Ende der letzten Felswand meint man, es könnte gar nicht mehr weitergehen, da fährt man in eine Art Scheiteltunnel und traversiert ins angrenzende Tal hinaus, kurz unter der Passhöhe. Mit viel Neuschnee ein schöner Anblick, und heute, einem Montag, auch nicht wahnsinng viel Verkehr.

Auf der Abfahrt bis nach Ötztal nahm der Verkehr aber wieder zu, schliesslich muss in den ganzen Wintersportorten wie Sölden ja fleissig gebaut werden. Ausserdem zieht sich das noch ganz ordentlich. Was zu Beissen gab's auch lange nicht, da haben wir erst den Dorfwirt in Längenfeld gefunden. Danach im Windschatten von einem riesigen Landwirtschaftsfuhrwerk (50 km/h in der 30er-Zone) bis nach Ötztal an den Bahnhof. Dort war's wieder wie ausgestorben, mit Mühe war ein abgestandenes Bier am nach Rauch riechenden Bahnhofskiosk zu bekommen.

Südtirol scheint von der Gastronomie und der Freundlichkeit eher auf Deutschlandniveau zu sein - vielleicht ist es drum bei Deutschen so beliebt, man fühlt sich wie daheim. Tirol aber scheint eine Servicewüste zu sein - mehr will da wohl Urlaub machen? Sicher keine Radfahrer.

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Die Autobahn ist dann meistens...
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Überall so ein bisschen...
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Im Dorf Brenner, eine klare...
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Und jetzt der eigene...
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In Vipiteno wird heute etwas...
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Und jetzt das berühmte...
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Das gab's dann als Hauptspeise...
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Noch ziemlich viele Wolken...
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Die sollten die Kinder besser...
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Rückblick auf die recht ruhige...
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Bei der Passhöhe ist leider...
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Der fromme Teil der Passhöhe...
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Der unanständige Teil: obszöne...
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Das Frühstück ist zwar noch...
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Heute gibt's mal eine richtige...
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Ganz wolkenfrei ist es heute...
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Dafür gibt's noch ein paar...
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St. Leonhard in Passeier, ein...
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Hier bei der Kirche gibt's...
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Der Montagmorgen sieht...
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Auch heute gibt's wieder mal...
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Gemein, aber das Mitnehmen...
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Ein bisschen Sonne zwischen...
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Im Hintergrund sieht es...
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Die letzten sonnigen Hänge...
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Das sieht schon eher nach...
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Die Perspektive ändert sich...
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Im letzten Stück vor der...
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Ordentliche Tiefblicke in die...
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Der eigentliche Pass ist...
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Die Schneegrenze ist nicht...
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Der letzte Satz Serpentinen...
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Endgültig im kargen...
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Durch einen längeren...
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Noch ein paar Tunnel...
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Leider wieder keine Passtafel...
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Der letzte Kuchen dieser...
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Da kommt schon mal...
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Kein Schnee mehr auf der...
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Im Tal gibt's dann auch...
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