Biketour vom 8.-9. Oktober 2022.

Wie jedes Jahr hatte ich für Anfang Oktober eine Biketour ausgeschrieben, und dieses Mal zeigten sich mit Florian und Martin sogar zwei Teilnehmer interessiert. Das Wetter passte grade so, wir entkamen immer knapp dem Schnee und dem Regen, so hatten wir zum Jahresschluss noch zwei hochgenüssliche und einsame Biketourentage im Hochgebirge.

Das Motto war "Bikeklassiker", drum sind wir am Samstag mehr oder minder den "Argentinier" gefahren. Das Bähnchen fuhr nicht ab Grimentz, drum bei Zinal gegondelt und auf das Corn de Sorebois geschoben. Erste Abfahrt zum Lac de Moiry, dann drüben wieder auf der Fahrstrasse bis zur Basset de Lona, drüben nochmal rauf zum Pas de Lona. Hier lag schon ein bisschen Schnee, aber die Kollegen waren js auch keine Schönwetterfahrer, drum ging das ohne Theater über die Bühne. Umso besser war diesmal die Abfahrt, bis zur L'A Vieille sowieso genussvoll, und an der langen Traverse bis Pkt. 2170, die ich als äusserst mühsam in Erinnerung hatte, wurde irgendwas gebaut. Die war ebenso äusserst genussvoll zu fahren, und zwar bis auf ein paar kurze Gegenanstiege durchgehend. Nach Suen war es dann sowieso, wie bekannt, granatenmässig gut.

Dort begann es allerdings zu Tröpfeln, also fuhren wir nicht mehr in die Talsohle runter, der Tag wäre zu lang geworden. Stattdessen fuhren wir die Strasse in Richtung Sion raus, ohne zunächst viel Höhe zu verlieren. Hinter Fontany hielt das Wetter noch so halbwegs, also gingen wir wieder auf den Wanderweg, und hatten eine recht abwechslungsreiche (mit Höhen und Tiefen) Abfahrt über die Ermitage Longeborgne an die Borgne. Zuletzt doch noch ein bisschen Regen bei der Fahrt auf der Strasse nach Sion rein. Wir hatten ein Dreierzimmer im Hôtel du Rhône, und Pizza zum Abendessen, also alles gut.

Am Sonntag hatte ich ursprünglich vor, den "Brasilianer" zu fahren, aber das Gerücht macht die Runde, dass die Sheriffs im Naturschutzgebiet inzwischen sogar das Schieben oder Tragen von Bikes verbieten (viel mehr geht sowieso nicht). Von Westen an den Einstieg fahren ist öde, also schlug ich vor, den "längsten Singletrail der Schweiz" ab der Plaine Morte zu fahren. Sonntag früh gab's einen ersten Bus nach Crans-Montana, und wir standen um viertel nach acht an der Seilbahn zur Cabane des Violettes. Wir konnten recherchieren, dass sie fuhr, vor Ort stellte sich aber heraus, dass dies erst um 10 Uhr der Fall sein würde. Das ist wieder mal echt Crans-Montana, schlecht organisiert, halbe Infos, und die Kunden sind wohl schnuppe. Warten wollten wir nicht, also spontan was anderes ab Crans gefahren. Möglichkeiten gibt's ja viele (und schneemässig wäre es bei der Plaine Morte wohl sowieso etwas grenzwertig gewesen, heute aber garantiert einsam).

Drum auf Fahrwegen und Pisten zum Skilift auf dem Petit Mont Bonvin, und dort in den Kessel der Tièche raustraversiert. Einsam, geröllig, Hochgebirgslandschaft, was will man mehr? Das Wetter hielt im Wallis, wo im Tessin schon der Regen wie aus Eimern fiel. Anschliessend nochmal etwas raufgeschoben und getragen bis etwa zur Roti Hittu, dann lag die Varneralp vor uns. Die geht immer, immer flott, nie zu schwer, und trotzdem abwechslungsreich, heute über Couvinir, Cordona und Miège, bis zum Abschlussbier in Sierre.