Skitour am 11. Dezember 2022.

Der Winter schritt dahin, der Schnee hielt dabei nicht so richtig Schritt, aber diese Tour wurde doch gleich in mehrfacher Hinsicht der Jahreszeit gerecht. 1. ging es auf das Winterhorn, und 2. war es tatsächlich mal saukalt. Und zwar so kalt, dass ich die ganze Tour in der Daunenjacke blieb, mir die Kamera im Gipfelbereich ausfiel (das passierte noch nie), und ich mir in der nächsten Woche eine neue, dickere Daunenjacke besorgte. Das Thermometer soll laut Wetterdiensten auf 2000 Metern bei rund -18 Grad gelegen haben, da waren wir gut höher.

Die Wahl fiel auf das Winterhorn, wo ich allerdings Ende der letzten Saison schon einmal war. Es gefällt mir dort besser als am Stotzigen Firsten, etwas weniger besucht, im Gipfelbereich etwas alpiner mit dem Fussaufstieg am Schluss, und die bessere Aussicht ins Tessin.

Bei schlechter Schneelage ist das Winterhorn allerdings nicht die perfekte Wahl, und daran ist der mächtige Blockschutt auf den letzten paar hundert Höhenmetern vor dem Gipfel schuld. Zwischen diesen autogrossen Blöcken kann man bei guter Schneelage einfach durchgehen, bei schlechter Lage ist es ein Geländespiel mit tiefen Löchern bzw. Spalten zwischen den Blöcken, so dass man viel zickzack laufen muss, und trotzdem noch hier und da einbricht und abstürzt. Beim Fussaufstieg war der Schnee dann so locker, dass man bis zur Hüfte drinstand und sich raufwühlen musste. Bei der Abfahrt lag eher einfach zu wenig Schnee, es war praktisch keine Kurve ohne Steinkontakt möglich, und Stürze demnach kaum zu vermeiden.

So wurde mit den herrschenden Verhältnissen aus einer normalerweise gemütlichen Skitour eine kleine Expedition mit viel Zähnezusammenbeissen. Zu allem Überfluss war auch das Restaurant in Hospental geschlossen, und einen Imbiss gab's erst in der Bäckerei in Andermatt. Die war zwar unfreundlich und miserabel, aber immerhin gut geheizt. Immerhin gab es mal ein bisschen Sonne, drum hat es sich trotzdem gelohnt.