Vom 18.-20.5.2012.

Das Wetter für das Wochenende war wieder einmal als nicht besonders vorhergesagt, aber Eugen motivierte mich, trotz schlechter Vorhersage ins Berghotel Schwarenbach zu fahren und was zu probieren. Da war ich vor 5 Jahren schon mal, konnte damals aber mangels Fitness die Königstouren der Region, das Balmhorn und den Altels, nicht probieren. So sind wir am Freitag Abend mit der Seilbahn ab Kandersteg aufgefahren, um in einer guten Stunde pünktlich zum Abendessen im Berghotel einzutreffen.

Das Berghotel Schwarenbach kann nicht genug gelobt werden. Beste Bewirtung bei zivilen Preisen, ordentlich und aufgeräumt. Wir waren die letzten offenen Nächte der Wintersaison dort, und ich hatte noch eine Rechnung mit dem Wirt offen. Vor 5 Jahren hatte er mir sein LVS geliehen, was ich diesmal noch mit einem Mitbringsel von der Sprüngli-Filiale im Zürcher Hauptbahnhof vergelten konnte. Die Bewirtung wäre aber sicher trotzdem einwandfrei gewesen. Das LVS hatte ich übrigens nicht vergessen, es war vielmehr während meines Urlaubs, aus dem ich am Tag vorher zurückgekehrt war, verschwunden. Der Urlaub wiederum war der Grund für die mangelnde Fitness bei den Ostertouren 2007.

Für den Samstag haben wir uns das Balmhorn vorgeknöpft. Die Standardroute führt etwa auf Höhe des Berghotels auf den Schwarzgletscher, den man rechts haltend bis auf das westliche Ende des Zackengrats aufsteigt. Dann folgt eine abwechslungsreiche Gratwanderung bis an den Gipfelaufbau des Balmhorns, weniger exponiert, als man beim Blick auf den Zackengrat aus einiger Entfernung glauben könnte. Der erste Schneeschauer erwischte uns gerade bei der Ankunft auf dem Grat, und den Gipfel mussten wir im Nebel suchen. Nach dem Vorgipfel flacht das Gelände rundherum ab, und es war nicht ganz einfach, die Gratschneide zu finden, die zum Hauptgipfel führt. Ähnlich mühsam gestaltete sich die Abfahrt. Der Schneeschauer hatte uns oben eine Lage frischen Pulver beschert, den wir aufgrund eines kompletten Whiteouts nicht geniessen konnte. Als die Traverse über den Schwarzgletscher bei ca. 3400 Meter anstand, auf der man das Blankeis auf dem Gletscher oberhalb passiert, lichteten sich die Wolken zum Glück für einen Moment, und wir erreichten die andere Seite ohne Probleme. Ab dort war es wegen des schlechten Schnees nur noch mühsame, aber immerhin sichere Abfahrt. Am Fuss des Schwarzgletschers konnte ich sogar noch mein Harscheisen, das sich beim Anziehen unterhalb des Zackengrats verabschiedet hatte, einsammeln.

Der nächste Tag präsentierte sich etwas kälter und sonniger, was sich hervorragend auf die Schneequalität auswirkte. Wir mussten den Heimweg über Steghorn und Engstligenalp verwerfen, da von dort keine Abfahrtsmöglichkeit nach Adelboden besteht. Anstelle stiegen wir auf den Roten Totz und fuhren anschliessend das Üschenental ab. Dabei konnten wir en passant noch das Felsenhorn besteigen. An diesem Tag passte das Timing, und wir erwischten die Abfahrt bei bestem Sulz zwischen Karrenfelsen. Ab ca. 1700 Meter war allerdings Schluss, die Ski mussten auf den Buckel, wo sie bis zur Talstation der Seilbahn auch blieben.

Jetzt fehlt noch der Altels in der Sammlung. Die Traverse vom Balmhorn hinüber haben wir uns vorher, währenddessen und nachher angeschaut, aber aufgrund des schlechten Wetters verworfen. Es wäre natürlich eine Delikatesse, dieser Grat...