Skitouren vom 3.-4. Februar 2018.

Eigentlich wollte ich an diesem Wochenende eine Scharte vom vergangenen Dezember auswetzen: den Pizzo Molare, wegen viel Triebschnee hatten wir ihn nicht erreicht. Diesmal sollte es klappen, trotz viel Neuschnee war die Lawinengefahr auf "mässig" gesunken.

Ich bin diesmal von der anderen Seite gekommen, über das kleine Skigebiet Nara. Im Sessellift auf die Alpe Nara bekam ich schon einen Vorgeschmack auf den "Gebieter" des heutigen Tags, den kräftigen, eiskalten Wind. Das Bähnli fährt wohl so um die 20 Minuten, das war wie Folter. Beim Traversieren in die Pian Stavion wurde mir wieder warm, und beim Abbiegen an der dortigen Hütte an meinen Gipfelhang hatte ich wieder keine einzige Spur in Blickweite. Das blieb so, denn der Aufstieg wurde mühsam.

Im Hang war viel Triebschnee, und der Wind blies mehr hinein. Ich versuchte, den Steilhang zu vermeiden, und ging beim Pkt. 2372 rechts vorbei bis etwa an den Punkt 2214. Das ging ohne grosse Steilheit, aber am Grat traf mich der Wind mit voller Härte, und ein paar Eisstückchen dazugemischt, da machte ich kehrt und fuhr zur Capanna Piandioss ab. Auch nicht gerade ein Vergnügen, der Triebschnee war zäh und wechselte mit harten Passagen ab, nicht ganz der Genuss, nach dem es zunächst ausgesehen hatte.

Nach einer Pause lief ich zur Entschädigung noch auf den Pizzo di Nara (hätte ich gleich machen können, er liegt nahe der Seilbahn), und wurde mit einer schönen Abfahrt belohnt. Zurück an der Hütte quatschte ich mit zwei anderen Skitürelern, die dort übernachteten, es wurde warm, der Wind liess nach, gute Verhältnisse. Vielleicht war ich einfach zu früh dran gewesen, später hätte es vielleicht geklappt mit dem Pizzo Molare. Zum Trost gab es noch eine schöne Abfahrt zurück zur Talstation mit klasse Schnee, und natürlich auch noch ein paar Tragepassagen. Ich übernachtete in einem kleinen Hotel in Malvaglia, etwas schäbig, aber mit guter Pizza und sehr freundlichem Personal.

Für den Sonntag hatte ich eigentlich drei Varianten. 1. fuhr ich zur Talstation des Bähnlis nach Dagro, um die Cima di Piancabella anzugehen. Das Bähnli liess sich aber nicht bewegen, ans Telefon ging niemand, vielleicht muss man einfach vorreservieren. Als Variante 2 fuhr ich den Lukmanierpass rauf, um zum Pizzo d'Era zu gehen. Die Strasse war aber ab dem Centro Sci Nordico gesperrt, auch dies war vorher nicht in Erfahrung zu bringen. So parkte ich dann - Variante 3 - etwas unterhalb bei der Pianezza di Larescia, um die Punta di Gorda zu besteigen.

Etwas spät unterwegs, aber diese einfache Tour hat sich auch gelohnt. Sie ist ein Vielfaches mehr besucht als der Pizzo Molare, aber auf den Hängen gibt es mehr als genug Platz für einsame Spuren, wenn man gewillt ist, ein wenig zu Schieben. Ich hielt mich bei der Abfahrt relativ weit westlich und kam erst bei der Capanna Gorda vorbei. Die Talabfahrt wollte ich mir auch heute nicht nehmen lassen, wenigestens bis auf Höhe der Passstrasse. Heute wurde es dann aber doch etwas zu rustikal, die Route wird wohl schon lange nicht mehr gefahren, alles ist verbuscht. Nach der ersten Steilstufe im - teilweise schon ausgeaperten - Wald ging ich bei den Hütten von Rancaresca auf den Fahrweg, was sich lohnte, der hatte Schnee. Mit etwas Schieben konnte ich so zur Passstrasse bei Pkt. 1059 rausfahren und musste dann nur noch die Strasse etwas rauf. Das war's, Tessin ich komme wieder, nicht nur mit dem Bike.