Wanderung vom 25.-26. Juni 2022.

Schon vor einiger Zeit sind wir ja im Albis in Richtung Jura aufgebrochen und am hintersten Ende der Schweiz angekommen, beim Rhônedurchbruch durch den Jura. So langsam wird's Zeit, mal zurückzugehen, und das soll aussen um den Lac Léman gehen. Bei der letzten Etappe waren wir in Beaumont bzw. dessen Ortsteil le Châble angekommen, und da ging es dieses Mal für die -XXXIVte bzw. -XXXVte Etappe wieder los.

Das hätte auch deutlich früher geklappt, wenn der Bus hinter Genf an der vereinbarten Haltestelle gehalten hätte, aber er zog es vor, auf der Autobahn nebenan vorbeizufahren. Den sahen wir nur noch von hinten, beschweren bringt wohl nicht viel, aber jenen, die glauben, dass der ÖV in der Schweiz immer rund läuft, kann man was erzählen... Jedenfalls kamen wir mit einer SBB-Verbindung wieder mal mit rund eineinhalb Stunden Verspätung an. Als wir dann loslaufen konnten, hatten wir wenigstens gefrühstückt, und zwar mehr als genug in einer Bäckerei am ungeplanten Aufenthaltsort, aber zwei Stunden länger schlafen und im Zug was frühstücken wäre auch nicht schlimm gewesen.

Am Samstag gingen wir dann also von le Châble gleich relativ steil auf den Salève, etwa beim Plan du Salève kamen wir wieder auf den Höhenweg GR Balcon du Léman, der im weiteren Verlauf über den Petit Piton und den Frand Piton zu einer Einsattelung bei La Croisette führt, wo wir uns ein Stück Kuchen gönnten. Tatsächlich liefen wir über grosse Stücke auf einem Strässchen entlang der Krete, das zwar nicht gesperrt ist, aber scheinbar unter Motorradfahrern nicht bekannt, und drum auch zum Radfahren wunderschön ist. Hinter La Croisette ging's noch einmal hoch auf dem Rücken und wieder runter nach Monnetier, einem fast ausgestorbenen Dörfchen. Ab hier traversierten wir auf der Nordseite nach Annemasse raus. Dieses letzte Wegstück war spektakulär, es führte auf einem teils äusserst schmalen Band unter überhängenden Felswänden durch, während gefühlt direkt unter einem die Autobahn verlief. Ausrutschen oder Stolpern hätte hier lebensbedrohlich sein können, auch wenn man den Sturz überlebt hätte, wäre man vielleicht im Anschluss noch überfahren worden. Das allerletzte Stück eigentlich war der immer noch recht längliche Marsch durch Annemasse, in dem es vor allem Schweizer Shopper in SUVs zu geben schien, bis zum Hotel.

Das war ein sehr langer Tag gewesen, und heiss war es auch. Zum Glück gab's kühle Bierchen, und das afrikanische Abendessen hat auch geschmeckt. Den nächsten Tag konnten wir also halbwegs ausgeruht beginnen.

Dieser begann wieder mit einem endlosen Marsch entlang von Strassen bis nach Lucinges, zum Glück war es am Sonntagmorgen sehr ruhig, und die eine oder andere offene Bäckerei lag auch noch am Weg. Hinter Lucinges begannen wieder Wanderwege, und nach kurzem Aufstieg waren wir schon am Col du Pralère auf dem Rücken der heutigen Krete, und wieder auf dem GR Balcon du Léman. Der heutige Weg auf dem Rücken war, ungleich gestern, relativ kurz, stark bewaldet, und sehr einsam, da es nur wenige Zufahrtsmöglichkeiten mit dem Auto gibt. Die einzige gibt's beim Signal des Voirons, da war auch viel los, aber wir schon wieder im Abstieg über die Kirche Notre Dame de Voirons nach Bons-en-Chablais. Das zog sich allerdings auch noch ganz ordentlich, vor allem angesichts der wieder mal grossen Hitze.