Übernachtung in Matsue vom 30.-31. Oktober.

Was hat uns eigentlich nach Matsue geführt? Immerhin waren das ab Kyoto noch ein paar Stunden Zugfahrt, wirklich weit weg von Tokyo und dem nächsten Ziel, dem Fuji-san, am "falschen" bzw. anderen Ende der Hauptinsel Honshu.

Meistens wird es wegen des Schlosses besucht, das einen der höchsten Wachtürme der traditionellen japanischen Schlösser aufweist. Das dürfte daran liegen, dass das Schloss niemals belagert wurde, den Feinden war es seinerzeit wohl auch schon zu weit weg. Rückblickend für uns war es der wahrscheinlich engste Kontakt mit der japanischen Provinz. Da wird schon deutlich weniger Englisch gesprochen, das Hotel hat einen westlichen Namen ("Plaza"), der aber nirgends so dran steht, und im Restaurant ist man auf die Geduld der Gastgeber angewiesen. Die war allerdings im Übermass vorhanden, so dass der abendliche Restaurantbesuch diesmal nicht nur kulinarisch interessant, sondern auch lehrreich wurde. Es gab Teppanyaki, also verschiedene Zutaten, direkt am Tisch gegrillt. Klingt einfach, aber welche Sossen zu was gehören und wie man die Nudeln weich kriegt, muss man lernen.

Die Stadt ist eigentlich sehr schön an der Engstelle zwischen zwei Lagunen gelegen, allerdings weniger städtisch, als wir das schon gesehen hatten. Zum Schloss selber kann ich gar nicht viel sagen, es fehlt der Vergleich. Als Hauptstadt der Provinz Shimane gibt es ausserdem noch ein kleines Kunstmuseum, und allerhand Stadtleben im Vergnügungsviertel am Bahnhof. Vielleicht war es einfach mal typisches Japan, ohne viele Touristen. Auch beim Schloss gab es weit überwiegend japanische Besucher, als Gaijin war man schon fast eine Seltenheit.