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Ersatztour Monte Rosa II: Keschhütte
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Alles ziemlich winterlich...
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Das Wetter wirkt...
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Zum Glück müssen wir nicht...

Skitouren vom 5.-7. April 2019.

Dies ist die Geschichte von viel Schnee, was auch nicht immer gut ist, und die Fortsetzung der Geschichte von den nicht-enden-wollenden Talabfahrten, auch wenn man sich das Ende sehnlichst herbeiwünscht.

Die ursprünglich von Léonie angesetzte Tour ins Monte-Rosa-Gebiet musste aufgrund verschiedener Ausfälle – zunächst Tourenleiterin, dann Teilnehmer, dann Wetter – etwas kompakter gestaltet werden, schliesslich zogen wir zu viert zur Keschhütte, mit der Hoffnung, den bekannten Gipfel zu ersteigen. Es blieb beim Piz Porchabella, der im Bündnerland doch „Portschabella“ ausgesprochen wird. Ob er dennoch mit dem Schwein verwandt ist, wissen wir nicht, der Schnee bei oben angesprochener Talabfahrt war es jedenfalls.

Zur Erinnerung: Anfangs April, also doch eher spät im Jahr, hatte Frau Holle uns noch einmal massiv Schnee spendiert, in den südlichen Alpen herrschte grosse Lawinengefahr, und das Bündnerland erhielt auch reichlich frisches Weiss. Wir waren froh, dass wir am Freitag nicht alleine zur Keschhütte spuren mussten, zwei weitere Gruppen beteiligten sich, eine vierte hielt sich etwas vornehm zurück, immerhin ausser Blickweite. Nach dem grossen Schnee kam gleich auch grosse Wärme, der Schnee war schon schwer und gar nicht mehr pulvrig, und klebte an meinen Fellen, die ich am liebsten der Firma Sika als Wundermittel verkauft hätte. Wachsen half nix. Zum Trost gab’s ein Stück der fulminanten Kesch-Nusstorte.

Am Samstag zogen wir, bei ziemlich gutem Wetter, zum Skidepot des Piz Kesch. Ein paar alte Spuren waren noch zu erkennen, aber es war doch eine einsame Sache, mit den anderen Gruppen ein gutes Stück hinter uns. Bis etwa 3200 Meter war der Schnee am Vortag schon angetaut, es gab einen leichten Schmelzdeckel, oben hinaus gab’s eigentlich traumhafte Verhältnisse mit schönem Pulver. Dieser hing aber auch in der Aufstiegsroute ab dem Skidepot. Die Sicherheit beim Aufstieg war ungewiss, immerhin war noch erhebliche Lawinengefahr. Ganz sicher war hingegen, dass das Spuren wieder mal gut Kräfte kosten würde. Drum brachen wir etwas wehmütig ab, was die nachfolgenden Gruppen entmutigte, ausser zwei Niederländern, die es probierten (aber nachher entkräftet aufgaben, wie sie am Abend erzählten).

Effektiv ging an diesem Tag niemand auf den Gipfel. Zum Trost gab es wieder ein Stück Torte, nachdem wir noch einen kurzen Abstecher auf den Kesch Pitschen, also den kleinen Kesch, gemacht, und sogar noch ein paar günstig gelegene Hänge in Hüttennähe gefunden hatten.

Am Sonntag – die Hütte war voll gewesen – zogen eigentlich alle ausser uns wie Ameisen in Richtung Piz Kesch. Dies bei zunehmend garstigem Wetter mit etwas Wind, Wolken und abnehmender Sicht. Ob jemand auf den Gipfel kam, wissen wir nicht, denn wir zogen nach Osten in die Fuorcla Viluoch, und weiter auf den Piz Porchabella, der namensgebend für den weiteren Tagesverlauf werden sollte, und verloren sie bald aus den Augen. Der Gipfel wird über eine kleine Schneeflanke erreicht, die wir im guten Trittschnee bewältigten.

Guter Trittschnee heisst jetzt nicht unbedingt, dass es auch guter Abfahrtssschnee ist, soviel steht jetzt fest. Das Porca, nicht die Bella, hatte die Skiunterlage diesen Tag spendiert. Auf der gesamten Abfahrt, jedenfalls in dem Teil, der ein Gefälle aufwies, griffen in den Kurven unsichtbare Fäuste nach den Knöcheln, und schickten die Ski in unvorhersagbare Richtungen. Kein gescheiter Schwung gelang im gedeckelten Schnee, obwohl von oben alles noch so unberührt und einladend ausgehen hatte. Im Val Susauna wiederum war’s so warm gewesen, dass es nicht mal für einen Deckel auf dem Schnee gereicht hat. Dafür war es fast immer flach, es war eher wie Langlaufen. Wir waren fast froh, als wir an der Bushaltestelle in Chapella ankamen – die Abfahrt hatte länger gedauert, als der Aufstieg.

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Die Nordhänge an der Hütte...
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In Richtung Piz Kesch ist seit...
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Das winterliche Val Tuors...
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Genug Zeit an der Hütte für...
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Der Piz Kesch bekommt...
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Beim Aufstieg zum Skidepot...
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Komisches Wetter heute, im...
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Am Fuss des Piz Kesch...
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Wiederaufstieg zum Kesch...
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Alles friedlich hier, und...
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Zum Vadret da Porchabella...
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Wenn man ein bisschen links...
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Zum Schluss bei der Hütte...
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Der steile Gipfelhang des Piz...
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Der Sonntag ist schon...
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Auf den Gipfel geht's ein Stück...
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Die Sicht ist nicht immer...
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Vier auf dem Piz Porchabella.
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Krebsgang zum Skidepot.
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Der Eindruck täuscht...
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Weiter unten im Val Viluoch...
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Im Val Susauna wird es...
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Am Bahnhof gibt's...