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Skitouren zu Zeiten von Corona p1030807.jpg
Den Piz Dolf, in der Bildmitte...
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Im Anmarsch zum Sardonapass...
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Viel Schnee hat's derzeit...

Am 8. März 2020.

Es dürfte unsere letzte Sektionstour vor dem «Lockdown» aufgrund der Coronapandemie gewesen sein, am folgenden Wochenende verlangte der Bundesrat unter anderem die Schliessung aller Skigebiete, sowie die Einstellung aller Vereinsaktivitäten. Die SAC-Hütten schlossen wenige Tage später, meist inklusive des Winterrraums, Hotels durften zwar offenbleiben, aber keine externen Gäste mehr bewirten. Von der Verwendung des ÖV wurde dringend abgeraten, die SBB und die örtlichen Verkehrsbetriebe fuhren ihr Angebot herunter. Damit brachen die Voraussetzungen für mein Winterhobby und das vieler Leser hier weg, Unsere Sektion konnte in dieser Wintersaison keine Sektionstouren mehr durchführen. Für mich war dies die letzte Skitour der Saison. Zeit, die Kanten für den nächsten Winter zu schleifen (diese Saison war kurz, aber steinig).

An dem Wochenende, von dem ich jetzt berichten will, fuhren wir allerdings in ziemlich gut gefüllten Transportmitteln nach Flims und zu Berg, und tranken unser Abschlussbierchen ebenso gedrängt in einem Schuppen mit lauter Musik am Fuss der Piste. Rückblickend auf die letzten, doch ziemlich einsamen Wochen kommt einem das reichlich surreal vor, und eigentlich war es das schon damals, wissend um die Vorgänge im nahen Ausland und die hohe Ansteckungsgefahr durch den Virus. So dominierte die Coronapandemie auch unsere Gespräche auf der An- und Abreise.

Jetzt zum zweiten Teil des Berichts, es geht um die Tourenplanung. Ursprünglich war die Tour, wohl so zum vierten Mal, auf den Piz Sardona ausgeschrieben. Nachdem ich wieder mal keine Übernachtungsplätze in der Segneshütte bekommen hatte, suchte ich nach einer zweitägigen Alternativtour, und entschloss mich, auf die Wildstrubelhütte zu gehen. Dort stand am Donnerstag aber noch ein rotes «Gross» im Lawinenbulletin, was die Planung wieder über den Haufen warf. Einen weiteren Zweitäger konnte ich nicht aus dem Ärmel schütteln, also wurde ein Eintäger für den Sonntag draus. Bloss wohin? Eben, dann geht der Piz Sardona vielleicht als Tagestour. Ist ja gut durch das Skigebiet erschlossen, und war sogar jüngst in den «Alpen» publiziert. Letztlich wurde zwar «nur» der Piz Dolf draus, aber das Thema «Piz Sardona» als Clubtour ist damit vielleicht doch erstmal erledigt. Zur nächsten Saison wird es diesen Wiedergänger nicht mehr im Tourenprogramm geben, versprochen.

Und jetzt zur Tour selber. Die Verhältnisse waren mal super, es hatte die Vorwoche doch einiges an Neuschnee gegeben, allerdings wurde es bald danach wieder warm, für den Sonntag erwarteten wir bestes Frühlingswetter. Über das Skigebiet kamen wir mit ein bisschen Anstehen und Drängeln schliesslich zur Segneshütte, wo wir anfellten. Trotz der guten Bedingungen war nur eine Spur auf den Oberen Segnesboden vorhanden, zwei Tourengänger waren vor uns. Umso besser, wir betraten eine fast unberührte Hochwinterlandschaft. Die Verhältnisse waren aber noch angespannt, viel Triebschnee in den Hängen, und die Route musste sorgfältig gewählt werden.

Vielleicht war das auch der Auslöser für den Entscheid, letztlich doch nicht auf den Piz Sardona zu gehen. Er war nicht gespurt, und der Aufstieg zum Surenjoch ist wirklich steil. Wenn man drunter steht, sieht es eigentlich viel steiler aus, als man aufgrund der Karte vermuten würde. Vielleicht fehlt auch nochmal ein bisschen Gletscher, so dass die Landeskarte inzwischen nicht mehr stimmt. Jedenfalls hielten wir uns einfach rechts und gingen auf den Piz Dolf. Die flachen Stücke auf dem Segnesboden brauchen sowieso auf dem Hin- und Rückweg ziemlich Zeit, also besser so.

Auf dem Gipfelgrat gibt es eine exponierte Stelle, sonst war es einfach.
Am Gipfel zeigte sich, dass der Schnee schon so gut gesetzt war, dass wir uns die Abfahrt über die steile Westflanke leisten konnten. Eigentlich «pulverte» es schon gar nicht mehr so richtig, der Schnee war schwer und träge. Den Wiederanstieg auf den Cassonsgrat mussten wir uns aus Zeitgründen schenken, und querten erst weiter unten beim Crap la Tgina in die Südhänge oberhalb von Flims. Da waren leider doch schon ein paar Spuren drin, da von der Segneshütte viele die paar hundert Höhenmeter aufsteigen, um diese schönen Hänge zu fahren, aber der Schnee war sowieso nicht mehr optimal. Über das Skigebiet kamen wir letztlich zurück nach Flims, und über das Abschlussbierchen habe ich oben schon geschrieben. Hoffen wir auf eine gute Saison 2020/2021.

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Der Gipfel liegt auf dem...
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Am Gipfelgrat gibt's eine...
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Jetzt sind schon ein paar...
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Ein paar andere waren noch...
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Das Skigebiet fällt schon fast...
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Der Schnee im Steilhang ist...
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Aber ein grosser, schöner...
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Raus geht's leider nur mit...
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Die Tschingelhörner sehen...
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Mit dem Schieben ist es dann...
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In den Südhängen unter dem...
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Leider ist der Schnee da auch...
     
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