Den Aspromonte haben wir auf vielen Kurven in Richtung Norden verlassen. Wiederum stand ein mittelalterliches Kleinod namens Gerace auf dem Programm. Wir bekamen dort das letzte Zimmer in einem kleinen B&B, aber auch die Mitteilung, dass das einzige Restaurant im Ort geschlossen wäre. In einer Cafféteria-Bar half man uns aber wieder mal weiter, mit einem Haufen Antipasti wurden wir mehr als satt, und die Auswahl an Desserts war riesig.

Im Folgenden fuhren wir nach Westen an das Ionische Meer und landeten zunächst im Städtchen Locri, das aber eher eine unheimliche und verlassene Atmosphäre hatte. Die ionische Küste ist vergleichsweise flach, idyllische Orte wie Scalea oder Tropea fehlen weitgehend, und man ist eher auf Sommerurlauber als auf Individualtouristen eingestellt. Wir folgten der Küsten bis zum Capo Rizzuto, wo wir in Le Castella auf ein grosses Sandschloss und ein wiederum fast leeres Hotel stiessen. Etwas abenteurlich wurde wieder mal die Suche nach einem geöffneten Restaurant. Eine Bewohnerin gab uns einen Tipp, wo wir mal klopfen sollten; die dort versammelte, eher subversive Runde störten wir scheinbar nicht, und wir bekamen ein mächtiges Abendessen vom Koch persönlich serviert.

Um den kulturellen Gegebenheiten noch etwas Rechnung zu tragen, haben wir auf der Weiterfahrt dem Weindorf Ciró einen Besuch abgestattet. Die Weingüter befinden sich aber eher in Richtung Küste, im Ortsteil Ciró Marina, und im Dorf selber sind wir niemandem begegnet. Nicht mal einen Kaffee gab es dort.