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Ein Trip zum höchsten Spanier
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Ziemlich viel Schutt bei der...
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Da unten bei den letzten...
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Die Nordflanken von...

Am 27. Oktober 2016.

Für die Sierra Nevada blieb im Prinzip nur ein Tag, und den nutzte ich als Ego-Trip, wobei ich sogar auf einen Taxiservice zugreifen, und damit eine Überschreitung machen konnte.

Auf dem Mulhacén, dem höchsten Berg des spanischen Festlands, war ich vor rund 30 Jahren schon einmal. Aus der Erinnerung wusste ich, dass er relativ gut von Strassen erschlossen ist, insbesondere einer Militärstrasse, die sich vom Norden aus dem Skigebiet Pradollano über einen Pass auf die Südseite der Sierra Nevada schlängelt. Dieser Pass ist immerhin rund 3200 Meter hoch, und liegt direkt neben dem Pico Veleta, dem zweithöchsten Gipfel der Sierra Nevada. Man kann also die Sierra Nevada knapp an der höchsten Stelle auf einer Schotterstrasse queren, früher ging das auch, zwar verboten, mit dem Auto, heute ist sie an vielen Stellen durch Felsstürze beschädigt und nur noch zu Fuss passierbar - oder eben mit dem Bike.

Ich radelte bei der Strassensperre auf ca. 2500 Metern hoch, lange auf einer gut asphaltierten Strasse. Kurz vor dem Pass geht es auf die Schotterstrasse (die Asphaltstrasse zieht sich bis zur Bergstation des höchsten Skilifts), und jenseits des Passes dann auf die sanfte und (nach dem Skigebiet) endlich auch schöne Seite der Sierra Nevada. Dort traf ich leider auf ein erstes Bikeverbot, bzw. die Ankündigung, dass abweichend von dieser Strasse Biken verboten wäre. Natürlich war ich nicht gekommen, um auf Schotterstrassen rumzustrampeln, und mit kriminellen Absichten fuhr ich weiter. Zunächst mit vielen Gegenanstiegen, aber mehr oder minder die Höhe haltend auf der Strasse bis zur Laguna de la Caldera. Dort ignorierte ich das zweite Bikeverbotschild, nahm Elfriede auf die Schultern und machte mich auf die schottrigen 400 Meter Gipfelanstieg. Ein entgegenkommender Bergführer sprach mich noch auf das Bike an (war ja auch schwer zu verstecken), aber er fand es wohl eher gut.

Als Fazit muss ich sagen, war wieder mal eine gute Entscheidung, etwas Illegales zu tun. Die schuttige, eher flache Abfahrt über die langgestreckte Loma del Mulhacén hat sich mehr als gelohnt. Wenn sie etwas länger wäre, könnte man sie mit den besten Abfahrten in den Alpen vergleichen, immerhin sind es auch erst mal 800 Meter, bis man wieder Luft holen kann. Zwischendrin erhielt ich übrigens noch Standing Ovations von einer weiteren Wandergruppe, die das mit dem Bike gar nicht so schlimm fand.

Bei der Alto del Chorrillo traf ich wieder auf die Strasse, die bis ins Tal führt. Ich konnte ihr aber noch teilweise auf Wanderwegen ausweichen, die aber überwiegend auch auf allerdings schlechter unterhaltenen, aber landschaftlich sehr schönen Fahrwegen geführt waren. Ein sehr gutes Stück Wanderweg folgte noch oberhalb der Hoya del Portillo, wo der Wanderweg endgültig auf die Strasse zieht, und wieder Individualverkehr zugelassen ist.

Ich fuhr der Strasse nach bis in die hübschen Dörfer Capileira und Pampaneira. Leider hatte ich nicht viel Zeit, nochmal die Atmosphäre zu geniessen, mein Taxiservice wartete, ich blieb auf der Strasse bis Órgiva. Insgesamt immerhin knapp 3200 Meter Abfahrt, davon leider nur rund 1300 auf Trails, aber 800 davon Spitzenklasse. Eine Tour, die mal einen Gesetzesbruch wert ist.

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So ein Pech: MTB-Verbot...
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In diesem Tal geht es direkt...
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Man sieht hier ganz gut den...
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Dort unten liegt das Refugio...
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Das nächste Bikeverbot bei...
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Ein schmaler Weg zieht...
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Schöner schleppen, heute...
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Auf dem Gipfel. Ein paar...
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Direkt im Blockschutt wäre...
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Wie gepflastert, der Schutt.
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So könnte es noch lange...
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Da unten bei der Alto del...
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Es geht weiter auf Fahrwegen...
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Wie ein Hochgebirge wirkt...
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Rückblick auf den Mulhacén...
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Schön bleibt es auf dieser...
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Auch in der Sierra Nevada...