Biketour am 5. August 2017.

Die vielen Bähnli und präparierten Bikerouten von Lenzerheide und Arosa haben mich immer abgeschreckt. Auf der Karte sehen aber doch einige der Abfahrten mehr als appetitlich aus, daher haben wir uns ein Herz gefasst, und sind mal hingefahren. Nachdem wir die offiziellen Routen überwiegend verlassen haben, war es insgesamt eine genussvolle Tour, bei der leider viele Höhenmeter auf der Strasse oder Feldwegen vernichtet werden müssen. Ganz alleine ist man aber auch auf den "inoffiziellen" Routen in diesem Gebiet nie.

Nach der Bergfahrt mit der Rothornbahn ab Lenzerheide bestiegen wir in ein paar Minuten noch den gleichnamigen Gipfel. Ein schöner, weitgehend wolkenfreier Tag mit sehr guter Fernsicht lag vor uns. Der Bikeroute nach Süden folgend, trennten wir uns schon beim folgenden kleinen Sattel von der Bikeroute, und bogen auf den Wanderweg in die Plang Bi ab. Mit viel Blockschutt für mich passend (ich hatte das schwere Geschütz dabei), aber nicht für alle. Bei der Alp Sanaspans riet uns ein Local, in Richtung eines kleinen Übergangs ein paar Höhenmeter draufzulegen, da käme man nach Arosa auf einer schönen und langen Abfahrt.

Bei dem Übergang handelte es sich natürlich um die Furcletta, bei der Abfahrt um den Welschtobel, eine meiner ersten alpinen Biketouren mit anderer Anreise. Aber warum nicht, so man kann überprüfen, ob man im Lauf der Jahre was dazugelernt hat. Es zeigte sich, dass das der Fall war, der Welschtobel ein Genuss, die Anfahrt über die drei kleinen Pässe zwischendrin auch, und landschaftlich sehr schön.

Von Arosa kommt man ja nicht so lohnend mit dem Bike weg, ausser der Strasse zu folgen, muss man wieder rauf in eines der angrenzenden Täler für eine gescheite Abfahrt. Das haben wir dann getan, mit der Hörnlibahn. Da oben am Hörnli geht die Bikeroute direkt rüber zum Urdenfürggli und wieder nach Lenzerheide, wir sind gleich in das Urdentälli abgebogen für die gleichnamige Abfahrt. Auch diese ist gut frequentiert, ganz und gar kein Geheimtipp. Dabei ist sie oben wirklich super, leider geht sie schon nach traurigen 300 Höhenmetern in einen Fahrweg über, alternativlos. Erst bei der Schafalp gibt's noch einmal einen schönen Trail, der bald auf Fahrwege mündet und nach Tschiertschen führt. Ohne ordentlich Gegenanstiege führt nur die Strasse nach Chur, der folgten wir dann auch. Von 1900 Metern lediglich 550 Meter Singletrail, eine traurige Bilanz. Manchmal geht's wohl nicht anders, aber wieso bloss ist genau diese Region so bekannt für's Biken? Bähnli rauf alleine kann's ja wohl nicht sein.