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Moab: endlich richtig Biken
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Auf dem Weg nach Süden...
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Vorher liegt aber noch ein...
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Dieser schöne Gipfel ist...

Vom 26.-29. August.

Als nächstes Hauptziel stand Moab an, das Mekka aller Biker, die hart im Nehmen sind. Bei der Anreise liess ich mir aber Zeit; ich wählte immer Nebenrouten, und bekam so Geschmack auf neue Ziele, die noch intensiver besucht werden wollen.

Ich folgte dem Highway 189, später dem Highway 150 nach Süden. Letzterer führte durch den Uinta-Wasatch National Forest, voller Naturschönheiten, und äusserst abgelegen. Nachdem ich einige höhere Pässe überfahren hatte, stieg ich am höchsten, dem Bald Mountain Pass, und bestieg den zugehörigen Berg im Abendlicht. Dabei begegnete ich einer Herde Mountain Goats, die ein bisschen wie traurige Eisbären aussehen, aber nicht ganz so aggresiv sind. Besonders scheu sind sie aber auch nicht, etwas seltsam in einer Region, wo es neben Bären im Prinzip auch Pumas gibt, auch wenn ich keinen gesehen habe. Aber es gäbe dort noch viel mehr zu sehen, viele Seen, und einen Haufen anderer Berge, die, wohl etwas mühsamer als der Bald Mountain, bewanderbar sind. Die Nacht verbrachte ich, etwas ungemütlich, abseits des Highway 35 an einer Waldstrasse.

Das nächste Zwischenziel war Price, eine alte, ziemlich ausgestorbene Minenstadt. Ich weiss nicht, ob die Stadt Namensgeber für die Bikemarke war, wenigstens wollte ich eine kurze Referenz erweisen und fuhr den "Luke's Loop" auf einem Tafelberg neben der Stadt. Dies war eher Cross Country als Trailfahren, weil es kaum Höhenunterschiede gab, aber ein guter Vorgeschmack auf die kargen Landschaften, die mich erwarteten.

In Moab nahm ich ein Hotel am Ortseingang, diesmal war es leerer als beim Besuch vor zwei Jahren, im Sommer bleiben die Leute aufgrund der Temperaturen eher weg. Ich wollte zwei bekannte Runden fahren, den "Poison Spider" und den "Mag 7", wobei der letztere eine Reihe zusammenhängender Trails ist, die man nach Moab zurückfahren kann. Vorweg, viele andere Biker habe ich nicht gesehen, dies aufgrund der geringen Attraktivität, bzw. des hohen Konditionsfaktors, der erforderlich ist.

Für den Poison Spider fuhr ich selbst an den Trailhead am Colorado River. Der Poison Spider ist eigentlich eine Route, die vor allem mit Jeeps, aber eben auch mit Bikes befahren wird. Bald musste ich merken, wieso das so ist: im Aufstieg sind viele hohe Steinschwellen zu bewältigen, die in der Abfahrt natürlich genussvoll wären, aber rauf getragen werden müssen. Zusätzlich gibt's viele, längere Sandpassagen, die mit dem Bike einfach nix sind, da fehlt im Vergleich zum Jeep einfach das Drehmoment. Ich mühte mich also mehr, als zu fahren, auf die Poison Spider Mesa, und es blieb immerhin der landschaftlich tolle Eindruck, sowie viele Slickrockpassagen, die eben ganz gut zu fahren waren.

Von der Poison Spider Mesa kommt man mit dem Jeep nur den gleichen Weg wieder runter, für Wanderer und Bikes gibt's noch den "Portal" -Trail hinunter zum Colorado River. Vor diesem wird gewarnt, er sei technisch sehr anspruchsvoll, und darüberhinaus gefährlich, weil sehr exponiert. Beides stimmt, ich hatte im üblen Blockschutt viele Tragepassagen, sehr schade, da ich mir die Höhenmeter im Sand teuer erkämpft hatte. Die exponierten Stellen kann man allerdings mit etwas Vorsicht gut meistern, absteigen ist aber angesagt, das Risiko ist sonst einfach zu hoch. Allerdings entlohnt die Abfahrt auf schuttbeladenen Felsbändern, wie man das sonst wirklich nirgends hat.

Am nächsten Tag machte ich mich an den "Mag 7", eine Zusammenkettung von 7 "magnificient" Trails, die bei der Gemini Bridges Road ab dem Highway 313 beginnen. Auch vor diesem Trail wird viel gewarnt, aufgrund seiner Länge, den mangelnden Ausweichmöglichkeiten, und der dauerhaften Exposition unter einer unbarmherzigen Wüstensonne. Die "Eckbedingungen" für die Tour - ich hatte nachher ca. 700 Höhenmeter und knapp 50 Kilometer auf dem virtuellen Tacho - liegen normalerweise ohne Weiteres im Rahmen meiner Möglichkeiten, aber an diesem Tag ging mir die Puste aus. Das Shuttle an den Trailhead startete leider erst um 9 Uhr, zu spät, um am noch kühlen Vormittag ordentlich Strecke zu machen. Der Start verzögerte sich weiter, weil Strassenbauarbeiten uns lange Zeit zum Schritttempo zwangen. So war es fast halb elf zum Start, und ich und die anderen drei Mitstreiter im Shuttle waren nervös.

Die ersten Trails - Getaway und Arth's Corner - verlaufen meist mit leichtem Gefälle auf der Mesa, schnell zu fahren, und ohne viele technische Tricks. Da kam ich gut voran, bis später mit den Trails Little Canyon und Gold Bar Road wieder der Slickrock überwog. Die Route führt mit giftigen Gegenanstiegen durch diverse Canyons, was ziemlich zermürbend war, häufig ist es einfach zu steil zum Fahren, und zum Meistern der Steinschwellen fehlt der Speed. Bei der Gold Bar Rim war ich wieder an der Mesakante und am topographischen Höhepunkt der Route, aber auch schon ziemlich geschafft. Es kam noch ein Verhauer dazu, bevor ich wieder am Portal-Trailhead war, der Höhenmeter und Kraft kostete. Auf dem letzteren Trail, den ich ja am Vortag schon gefahren war, konnte ich dieses Mal noch weniger fahren. Dies waren übrigens nur sechs Trails zusammengezählt, den "Bull Run" lässt man bei der Variante "Getaway" aus.

Jedenfalls war ich ziemlich geschafft, obwohl ich noch etwas Wasser übrig hatte, als ich zurück an der Strasse war, war kein Pfupf mehr in den Beinen. Ich machte mich langsam auf den Rückweg nach Moab, immerhin rund 14 Kilometer, aber jeder kleine Gegenanstieg wurde zu Qual. Den ersten Liter Cola trank ich an einem Kiosk bei der Fairfield Inn am Ortseingang, den zweiten an der Tankstelle gegenüber. Zurück im Hotel lag ich von Krämpfen geplagt auf dem Bett, bis meinem Magen einfiel, dass 2 Liter Cola mit entsprechend Kohlensäure auch nicht ideal sind. Nachdem der Magen leer war, ging's wieder besser, und ich konnte allmählich wieder was Essen und (Wasser) trinken. Ich verbuche das als Hitzerschöpfung, bei den Symptomen.

Das nächste Mal Moab - es kommt bestimmt - werden die Trails in etwas kleineren Portionen dosiert.

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Hier wäre der Mirror Lake...
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Am Bald Mountain Pass...
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Im Aufstieg zum Bald...
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Irgendwo im Blockschutt...
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Der Hayden Peak, auch...
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Beim Rückweg treffe ich...
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Näher komme ich leider...
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Die Steine können zum...
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Nächster Halt: Lost Lake...
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Wilder Westen in Hanna...
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Aufmunternde Sprüche auf...
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Endgültig im Land der...
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Ausblicke auf dem Luke's...
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Trocken scheint es auch...
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Am Mesarand, nicht viel im...
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In Price ist alles...
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Hier wäre der lokale...
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Wieder mal ein etwas...
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Am nächsten Morgen...
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Die nächsten Tage liegt...
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Der Sand ist leider sehr...
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Bei der schwarzen Farbe...
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Slickrock, bzw. in diesem...
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Mitbewohner in der Mond-...
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Mehr Sand auf dem...
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Richtung Mesakante...
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Dafür hat sich's doch...
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Der rote Navajo-Sandstein...
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Unten im Tal läge wieder...
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Der Einstieg zum Portal-...
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Da hinten läge der Arches...
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Der einzige andere Biker...
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Fast senkrecht geht's...
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Auf einem kaum...
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Den Weg erkennt man nur...
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Später wird es auch ein...
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Für so eine Abfahrt...
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Und wieder mal: Slickrock.
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Das Abendessen bei Eddie...
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Das Shuttle wird bepackt...
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Auf dem "Getaway" geht's...
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Teils folgt die Route dem...
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Für Abwechslung ist immer...
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Vorbildlich beschildert ist es...
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Auf den Slickrockpassagen...
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Der schattigste Platz auf...
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Die einzige Ausweichmöglichkeit...
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Immer wieder Canyons...
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Wenn man sich da verliert...
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An der Mesakante, unten...
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Das ist ungefähr der...
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Solche Steinschwellen...
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Da bin ich auf der Golden...