Wanderung vom 2.-3. September 2023.

Bei gutem Wetter im Westen bot sich an, unsere (negativen) Albisetappen fortzusetzen. Die Anreise verläuft jetzt spontaner, da wir wieder in der Schweiz sind. Der Startpunkt war Val d'Illiez, wo wir vor nur drei Wochen angekommen waren. Dies waren die -XLIIIte und die -XLIVte Albisetappe (ich musste noch ein bisschen recherchieren, wie man die römischen Zahlen richtig schreibt. Scheint's gibt's mehrere Methoden).

Der Samstag stand ganz im Eindruck der Dents du Midi. Von Val d'Illiez oder Champéry kann man eine Rundtour antreten, aber den östlichen Ast kannte ich schon, drum sollte es diesmal die westliche Flanke entlanggehen. Erstmal geht es aber lange bergauf, wohltuend ohne jede Seilbahn oder Piste auf dieser steilen Seite des Tals, und eben steil. Auf bald 2000 Metern kommt man auf die beschriebene Tour du Dents du Midi, die wieder gut besucht ist.

Hier ist man immer im steilen Weidegebiet in den Flanken der Dents du Midi. Ab und zu ragt ein Felsgrat raus mit einer Schulter, die vom Tal wie ein Gipfel aussieht. Der Dent de Valère ist ein solcher, und er war unser heutiger Hochpunkt. Oben befand sich eine grosse Gruppe Frömmler, die das Gipfelkreuz neu versetzten, gemäss Landeskarte gibt's eigentlich keins dort. Vielleicht haben sie das vom Punkt 2096 mitgebracht, dort war nämlich bei unserem Passieren keins (mehr). Wir dachten noch, Mensch, die haben noch Energie nach dem langen Aufstieg, aber der nächste Parkplatz bei ein paar Alphütten ist natürlich gar nicht so weit.

Der Weg lief noch sehr hübsch dem Grat entlang bis zur Dent de Valerette, von dort sollte es eigentlich ziemlich direkt runter nach Daviaz bzw. St. Maurice gehen. Der Weg existierte aber nicht, ausserdem war es schon spät, und nochmal 1700 Höhenmeter Abstieg klang nicht verlockend. Also gingen wir lediglich nach Les Ciernes, ein etwas merkwürdiges Feriendorf, und dort auf den Bus - die knieschonende Variante. St. Maurice stand ganz im Zeichen der Schlümpfe, unser Hotel war ganz nett, und das Craftbeer Echappée von den Domaines Rouvinez (richtig, einem Weingut) schmeckte hervorragend.

Am Sonntag hat's, ausgehend vom Unterwalliser Talboden, natürlich nicht mehr richtig bis in die Berge gereicht. Also sind wir so weit wie möglich in die Berge rein, um einen guten Ausgangspunkt für die nächsten Bergetappen zu haben. Ist zwar ein bisschen beknackt, das Tal so weit wie möglich raufzulaufen, nur um mit dem Bus wieder runter zu fahren, aber so ist das nunmal bei Projekten.

Mit den Plans-sur-Bex, genauer der Pont de Nant, fanden wie so einen Ausgangspunkt, der auch noch über ein gutes Ausflugsrestaurant verfügte. Das konnte ich bereits bei einer früheren Tour testen. Bei der Pont du Nant stehen im Gebiet der Muverans und dem Dent de Morcles neue Bergetappen an. Die "negativen" Albisetappen haben damit schon lange den Charakter der Voralpentouren verloren, die bei jedem Wetter durchführbar sind. Aber irgendwann kommt das auch wieder, oder es gibt eben ein neues Projekt.